Subject: INFO: Wein, alt Date: 13 Aug 2002 10:29:08 GMT From: Christina Philipp Organization: privat Newsgroups: de.alt.rec.getraenke Hallo! Wer meine alten Wein-Infos aus drm noch nicht hat, der bekommt sie hier noch mal alle zusammen. Wohl bekomm's! Grüße und Tschöö Christina Reposting: Abstich im Keller: Weg mit dem Dreck! (Info) Barrique (Info) Besitzverhältnisse im Weinbau (Info) Bordeaux (Info) California Dreaming - US-Weine von der Westküste (Info) Champagnerkaltschale mit Rosenblüten und Pfirsich Chardonnay - der Wein, den die Welt liebt (Info) Chilenische Weine (Info) Cuvée - die Kunst des Blendens (Info) Das Wein-Etikett (Info) Dessertweine - himmlische Tröpfchen! (Info) Die Pfalz - Alte Größe und neue Trends (Info) Eiswein (Info) Fälschungen im Weingeschäft (Info) Geschmackssache-Trocken, halbtrocken, lieblich, süß (Info) Glasklare Argumente - oder: was das Glas... 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Gewuerze dazugeben und alle Zutaten erhitzen - nicht kochen! Heiss servieren. http://www.wdr.de/tv/service/kostprobe/kp_sarchiv/2000/12/04_4.html :Stichwort : Punsch :Stichwort : Alkohol :Stichwort : Rooibostee :Stichwort : Rotwein :Stichwort : Gewuerze :Erfasser : Christina Philipp :Erfasst am : 6.12.2000 :Letzte Aender. : 6.12.2000 :Quelle : WDR "Kostprobe" 04.12.2000; :Quelle : von Claudia Wolters MMMMM MMMMM----- 'Kalorio V1.24' (reg.) nach Meal-Master Title: Noble Rote - Spaetburgunder (Info) Categories: Information, Drinks Servings: 1 Text 1 Info MMMMM------------------------QUELLE------------------------------- - Kaffee oder Tee, - SWR 19.04.2001 - Erfasst von Christina Phil Manchmal heisst er schlicht: "Koenig der Rotweine", der Blaue Spaetburgunder. Er wird mit dem Riesling auf der weissen Seite auf eine Stufe gestellt. Aber das ist nun auch wieder ein sehr deutsche Ansicht. Weltweit steht sie heute im Schatten von Cabernet Sauvignon und Merlot. Sie ist weniger Weltenbuerger als diese Sorten, weniger anpassungsfaehig. Herkunft: Der Spaetburgunder ist eine der ganz alten Sorten, steht den westeuropaeischen Wildreben sehr nahe und ist moeglicherweise schon von den Roemern ausgelesen und kultiviert worden, ganz sich aber zur Zeit Karls des Grossen (um 800) verbuergt. Er ist der Stammvater der anderen Burgundersorten: der weisse und der graue, auch der Fruehburgunder und der Schwarzriesling sind Mutationen aus ihm. Sein deutscher Name deutet auf die Herkunft aus Burgund in Suedostfrankreich, sein franzoesischer Name „Pinot noir“ spielt ebenfalls auf die Farbe und auf die Pinienzapfen an, denen die Trauben in der Form aehneln. Verbreitung: Nirgendwo ist der Spaetburgunder so wichtig wie in Frankreichs oestlichen Anbaugebieten Champagne und Burgund und in Deutschland (Frankreich 22.000 Ha, Deutschland 7500 Ha). Trotzdem wird heute wird mit Spaetburgunder fast ueberall auf der Welt experimentiert. Von Californien bis Australien ist er zu finden. Allerdings zeigt sich: er passt sich laengst nicht so gut an verschiedene Klimata an, wie andere Sorten: vor allem grosse Hitze vertraegt er nicht. Und seine Weine lassen durchblicken, wo und wie sie herangereift sind. Er ist zuletzt eine Sorte fuer die kuehlen Extremstandorte der Rebe ueberhaupt. Lange milde Sommer, warme Tage und kuehle Naechte im Herbst, die braucht er, um Frucht zeigen zu koennen. Was den Wein ausmacht: Spaetburgunderweine haben eine gewisse suesse Fruchtigkeit, von Erdbeere bis Brombeere. Unterlegt mit einem Hauch Bitterkeit in der Regel, einem Nuss oder auch Bittermandel-Ton. Sie sind tendenziell heller als andere franzoesische Sorten und haben eine deutlich fruchtigere Saeure als diese dafuer aber weniger Gerbstoffe. Es gibt beim Spaetburgunder beachtliche Unterschiede im Rebenmaterial. Eine Fuelle von "Klonen". Viele davon sind in den 70er und 80er Jahren auf Ertrag getrimmt worden. Die Weine waren dementsprechend duenn und hell. Qualitaetsklone haben kleine Beeren (dann ist der Anteil der Beerenhaut an der Gesamtmasse groesser, Farbe und Geschmack werden intensiver) und lose Trauben (dadurch werden die Trauben besser durchlueftet und es gibt nicht soviele Pilzkrankheiten). Beruehmte Spaetburgunder-Weine: - Sie wachsen vor allem in Burgund, an der Cote d’Or, wo er viele sehr durchschnittliche Weine, aber auch jede Menge Spitzengewaechse gibt, aus Lagen wie Chambertin, Clos de Vougeot oder Corton Charlemagne. Gute Lagen, sehr niedrige Ertraege (Burgunder spiegeln sehr stark das Menge-Guete-Verhaeltnis) und perfekter Ausbau sind Voraussetzung. Den Burgundern steht das Holzfass sehr gut. - Beruehmt, ohne dass die Sorte draufstuende, sind aber auch die Champagner, fuer die der Spaetburgunder zusammen mit dem ebenfalls roten Bruder Schwarzriesling die Hauptgrundlage bildet (die roten Trauben werden sofort abgepresst, sodass kaum rote Farbe aus den Beerenhaeuten in den Traubensaft kommt). - In Deutschland ist die Ahr als Spaetburgunder-Bastion bekannt. Sie bietet heute wieder (nach einer langen Durststrecke) ausgezeichnete und dichte Weine. Im Rheingau gedeihen in Assmannshausen beachtlich Spaetburgunder sehr "deutscher Art", dagegen orientieren sich Baden (hat die groesste Anbauflaeche in Deutschland) die Winzer in der Suedpfalz und in Rheinhessen heute eher an franzoesichen Vorbildern. Wuerttemberg kennt auch die Spaetburgunder-Spielart Samtrot. Spaetburgunder auf dem Tisch: Diese Weine sind heikel was die Lagerung betrifft. Sie brauchen eine gewissen Reife (jedenfalls bei hochwertigen Qualitaeten) aber sie bauen nach der Spitze auch schnell wieder ab. Einfache Weine kann man sofort trinken, hochwertige (Spaet- Auslesen trocken, Premier und Grand Crus) eher nach fuenf Jahren, meist aber auch vor dem 10. Jahr. Die Burgunder sollten eher leicht gekuehlt als zu warm auf dem Tisch: sie verlieren sonst schnell ihren fruchtigen Charme und werden plump. Spaetburgunder harmonieren mit kraeftigem Braten vor allem, wenn er auch beim Kochen verwendet wird. O-Titel: Noble Rote - Spaetburgunder gehoeren zu den besten Weinen der Welt http://www.swr-online.de/kaffee-oder-tee/tipps-tricks/weinecke/archi v/2001/04/19/index.html :Stichwort : Info :Stichwort : Rotwein :Erfasser : Christina Philipp :Erfasst am : 19.04.2001 :Letzte Aender. : 19.04.2001 :Quelle : Kaffee oder Tee, :Quelle : SWR 19.04.2001 MMMMM MMMMM----- 'Kalorio V1.24' (reg.) nach Meal-Master Title: Rare Tropfen - Weine aus Deutschlands Osten (Info) Categories: Information, Drinks Servings: 1 Text 1 Info MMMMM------------------------QUELLE------------------------------- - Kaffee oder Tee, - SWR 26.04.2001 - Erfasst von Christina Phil Allgemeines: Die Wiedervereinigung hat dem deutschen Weinbau zwei neue Anbaugebiete gebracht: "Sachsen" und "Saale-Unstrut". Das klingt gewaltig. Immerhin stieg die Zahl der Gebiete damit von 11 auf 13. Aber die Wahrheit ist: diese Regionen sind klein! Vergleichbar im Westen bestenfalls mit der Ahr oder der Hessischen Bergstrasse. Zusammen 900 Ha Rebflaeche. Das war nicht immer so: Das sich nach Osten ausdehnende Christentum trug im Hochmittelalter zur Verbreitung der Weinbaukultur in Deutschland bei und erreichte im 10. und 11. Jahrhundert auch grosse Teile Thueringens. Der erste sichere Nachweis fuer Weinberge findet sich in einer Schenkungsurkunde des Kaisers Otto III. an das Kloster Memleben aus dem Jahre 998. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts soll die Weinanbauflaeche bis zu 10.000 ha betragen haben. Der 30-jaehrige Krieg und Klimaaenderungen reduzierten die Anbauflaeche deutlich und nach der Reblauskatastrophe 1887 blieben davon nur noch wenige Hektar uebrig. Der Weinbau stagnierte auf niedrigem Niveau bis in das 20. Jahrhundert hinein.Verstaatlichung und Misswirtschaft waehrend der Jahre der DDR ruinierten oder enteigneten viele Winzer. Lediglich ein paar Staatsbetriebe blieben erhalten. Der Wein kam jedoch nicht in den freien Verkauf, sondern wurde vom Staatsapparat zu Repraesentationszwecken verbraucht. Die typischen "Sachsenkeulen" - Spezialflaschen - waren eine Art zweiter Waerung in der DDR. Seit der Wiedervereinigung Deutschlands dehnt sich die Rebflaeche wieder aus. Die Weinberge: Entlang der Elbe rund um Dresden und Meissen liegen die saechsischen Weinberge. Nur besonders geschuetzte Teilgebiete sind bestockt: reine Suedhaenge mit besonderem Mikroklima. In der Regel handelt es sich um Gesteinsverwitterungsboeden. An Saale und Unstrut, rund um Naumburg liegt das zweite ostdeutsche Anbaugebiet. Auch hier sind nur beste Lagen bestockt, die Reben stehen ueberwiegend auf Muschelkalk. Viele Flaechen liegen am und ueber dem 51. Breitengrad Nord - so hoch oben waechst nirgends sonst auf der Welt Wein. Winzer: Nur wenige Winzer arbeiten dort, nur einige Dutzend leben von ihrem Wein, dafuer hat aber alleine die saechsische Winzergenossenschaft 2500 Mitglieder, zumeist Hobbywinzer, die oft nur ein paar Quadratmeter bebauen. Zwei Staatsweingueter und zwei Genossenschaften sind die weitaus wichtigsten Lieferanten fuer Wein. Reben am Rande der Moeglichkeiten: Die beiden ostdeutschen Anbaugebiete sind schon sehr stark bestimmt vom kontinentalen Klima; vor allem kalte Winter sind fuer die Reben gerade noch ertraeglich - immer wieder aber auch zuviel: dementsprechend gibt es grosse Ernteschwankungen (fuer Sachsen zwischen 5000 und fast 25.000 Hektoliter - Saale Unstrut zwischen 10.000 und 40.000 Hektoliter) Rebsorten: Der Rebsortenspiegel ist dem im Westen sehr aehnlich: Mueller-Thurgau steht an erster Stelle, gefolgt von Weissburgunder, Silvaner und Riesling, Portugieser und Dornfelder bei den Roten. Mehr als zwei Dutzend Rebsorten finden sich auf den wenigen Flaechen. Darunter auch mindestens ein echter Exot, der so im Westen nicht bekannt ist: der Goldriesling (eine Zuechtung des Elsaessers Christian Oberlin aus dem spaeten 19. Jahrhundert, Riesling und Courtillier Musqué. Eine sehr fruehreife Sorte, die ausserdem Winterkaelte gut abkann - also genau, was die Region braucht. Allerdings ist der Wein nicht der intensivste) Weine: In den vergangenen Jahren hat sich vieles verbessert: Schlechte Keltern und Konservierungsstoffe haben zu DDR-Zeiten dazu beigetragen, dass die Weine im Westen kurz nach der Wiedervereinigung jedenfalls einen schlechten Ruf hatten. Sauber und reintoenig sind sie heute meistens, im positiven Fall aehneln sie denen in Franken. Im negativen sind sie eher unreifer. Vor allem bei den Rotweinen fragt sich oft, ob die in ein so rauhes Klima noch gehoeren. Aus Tradition sind Sachsen- und Saale-Unstrut-Weine trocken und eines kann man mit Bestimmtheit sagen: sie sind teuer - und es ist vom Preis-Leistungs-Verhaeltnis her - im Westen einfacher an Wein zu kommen. Allerdings beeintraechtigt das den Absatz nicht. Die Nachfrage alleine bei den Touristen ist groesser als das Angebot. http://www.swr.de/kaffee-oder-tee/tipps-tricks/weinecke/archiv/2001/ 04/26/index.html :Stichwort : Info :Stichwort : Wein :Erfasser : Christina Philipp :Erfasst am : 26.04.2001 :Letzte Aender. : 26.04.2001 :Quelle : Kaffee oder Tee, :Quelle : SWR 26.04.2001 MMMMM MMMMM----- 'Kalorio V1.24' (reg.) nach Meal-Master Title: Barrique (Info) Categories: Information, Drinks Servings: 1 Text 1 Info MMMMM------------------------QUELLE------------------------------- - Kaffee oder Tee, - SWR 24.08.2000 - Erfasst von Christina Phil Das Barrique ist eigentlich ein Fass mit einer bstimmten Groesse, naemlich 225 Liter. Aber in der Weinwelt steht es fuer viel mehr: fuer einen bestimmten Geschmack - irgendwo zwischen Saegemehl und Vanille - und fuer einen bestimmten Typus von Wein: gehaltvoll und gerbstoffbetont. Im Unterschied zu allen anderen Weinfaessern ist das Barrique zunaechst einmal aus "frischem"Holz , es ist nicht mit heissem Wasser ausgekocht, um den Holzgeschmack auszuwaschen. Den soll es im Gegenteil gerade an den Wein weitergeben. Je nach gewuenschter Note wird Eichenholz ganz unterschiedlicher Herkunft eingesetzt, ausserdem werden die Fassdauben ueber offenen Flammen "getoastet". Je staerker, desto mehr Aromastoffe vom Typ "Vanille" entstehen. Das Barrique-System: Das vergleichsweise geringe Volumen bei grosser Oberflaeche fuehrt dazu, dass ein intensiver Sauerstoffaustausch stattfindet. Das bekommt nicht jedem Wein. Schwere Rotweine sind weitgehend unempfindlich gegen Luftkontakt, sie brauchen ihn sogar, um zu reifen. Oft gaeren sie in diesen Faesschen und liegen bis zu zwei, gar drei Jahre darin. Zarte Weissweine dagegen verlieren vollstaendig ihren Charakter. Barriques koennen sinnvoll, also geschmacksgebend, nur einige wenige Male eingesetzt werden, dann sind sie ausgelaugt. Das macht diese Art des Weinausbaues vergleichweise teuer. Dazu kommt noch, dass relativ viel Wein durch die duennen Eichenholzdauben "veratmet" wird. Deshalb rechnet man mit Mehrkosten fuer eine Flasche Barrique-Wein von 3-6 Mark gegenueber klassisch ausgebautem. Preistreibend wirkt sich auch aus, dass nur sehr hochwertige und ohnehin schon teure Weine vom Barrique-Ausbau profitieren. Der Trick mit den Spaenen: Wegen des grossen Aufwandes und der Kosten suchen Kellereien international Wege den Barrique-Ton billiger herzustellen. Die populaerste ist die Aromatisierung von Wein mit Wood-Chips. Dabei werden Eichenholz-Spaene in ganz normale Tanks gegeben. Sie geben wegen der hohen Oberflaeche sehr schnell sehr viel Geschmack ab. Ein Barrique-Ausbau ist das aber nicht, denn die anderen Besonderheiten des kleinen Holzfasses fehlen. Es wird ein Tankwein mit Holzton. (Aehnliches gilt fuer Holzwuerfelchen oder auch fuer Eichenholz-Tafeln, die in Stahlfaesser eingetaucht werden.) Vorsicht bei Billig-Barriques: Solche Weine sind aber sehr stark im Uebersee-Angebot. Erkennen kann man sie an Bezeichnungen wie "oaked" (mit Eiche versetzt). Strenggenommen darf von Barrique auf dem Etikett nicht die Rede sein - aber das laesst sich kaum kontrollieren. Noch billiger und einfacher geht es mit Gerbstoffkonzentrat. Dabei werden die Holzaromastoffe in Pulverform zugesetzt. In Europa ist das bestenfalls zur Geschmacksabrundung zulaessig -hoch genug dosiert entsteht aber ebenfalls ein Holzton. Echte Barrique-Weine duerften am Markt nicht unter etwa 10 Mark zu haben sein. Schnaeppchen mit Vanille oder Eichenlohe sind wohl eher der Aroma-Variante zuzurechnen. http://www.swr-online.de/kaffee-oder-tee/vvv/weinecke/archiv/2000/08 /24/index.html :Stichwort : Info :Stichwort : Wein :Stichwort : Barrique :Erfasser : Christina Philipp :Erfasst am : 29.04.2001 :Letzte Aender. : 29.04.2001 :Quelle : Kaffee oder Tee, :Quelle : SWR 24.08.2000 MMMMM MMMMM----- 'Kalorio V1.24' (reg.) nach Meal-Master Title: Das Wein-Etikett (Info) Categories: Information, Drinks Servings: 1 Text 1 Info MMMMM------------------------QUELLE------------------------------- - Kaffee oder Tee, - SWR 17.08.2000 - Erfasst von Christina Phil Das Etikett ist die "Visitenkarte des Weins" heisst es in einem populaeren Vergleich. Aber wie jeder andere hinkt auch der. Auf Visitenkarten naemlich steht ueberall auf der Welt so ziemlich das gleiche drauf - Name, Funktion, Anschrift - Etiketten aber sind in jedem Land anders. Deutschland: Was meistens draufsteht: Jahrgang, Lage, Rebsorte, Qualitaetskategorie, Alkoholgehalt und Erzeuger. Was man wissen sollte: die Jahrgaenge sind sehr unterschiedlich, sind also zumindestens bei Weinen die eingelagert werden sollen wichtig. Die Lagenangabe ist fuer den Laien wenig verlaesslich. Es gibt Tausende von Lagen, aber nur einige Dutzend zeichnen sich durch hohe Qualitaet aus. Da helfen nur Fachbuecher weiter. Die Alkoholangabe sagt in Deutschland relativ wenig. Sie haengt bei einfachen Qualitaetsweinen von der zugesetzten Mengen Zucker ab und schwankt generell je nach Restsuesse der Weine. Bei trockenen Weinen ab Kabinett aufwaerts laesst sie aber Schluesse auf den urspruenglichen Zuckergehalt des Mostes zu: je reifer die Trauben, desto mehr Alkohol. Geschmacksangaben sind in Deutschland "trocken" oder "halbtrocken", wo nichts draufsteht ist suess drin! Frankreich: Ziemlich uneinheitlich. Im Bordeaux-Gebiet stehen in der Regel nur der Erzeuger (Chateau) und Jahrgang drauf. Und - wenn vorhanden - eine Qualitaetseinstufung nach der offiziellen Klassifizierung ("Grand Cru, Premier- 2e,...5e Cru, Cru Bourgeois, sehr unterschiedlich je nach Teilgebiet.) "Chateau" alleine ist keine Gewaehr fuer trinkbaren Wein. Achtung bei beruehmten Namen: Chateau Latour ist nicht umsonst sehr viel teurer als Chateau La Tour. Einen Unterschied macht es auch, ob "mise en bouteille au Chateau" draufsteht - im Weingut abgefuellt, oder "mise en bouteille du Chateau" - da ist loser Wein irgendwo sonst auf die Flasche gekommen. Wissen muss man: als Rebsorten spielen Cabernet Sauvignon (fast ueberall) und Merlot (St. Emilion) die Hauptrollen. Dazu Cabernet Franc und ein wenig Malbec. Bei den Weissen: Sauvignon blanc und Semillion. Geschmacksangaben: Wo nichts draufsteht ist "trocken" drin! Das gilt im Grunde auch fuer den ganzen Rest der Weinwelt. In Burgund ist neben Jahrgang und Erzeuger eine regionale Herkunft angegeben. Dahinter verbirgt sich eine Qualitaetspyramide. "Bourgogne" ist die einfachste Stufe, dann kommen die Untergebiete "Cotes de...", dann die Dorfnamen und schliesslich die einzelnen, hoch eingestuften Weinberge. Rebsorten stehen nicht drauf, aber rote Burgunder sind fast ausnahmslos aus Pinot Noir (Spaetburgunder), weisse aus Chardonnay (nur Bourgogne Aligoté ist auch der weniger wertvollen Aligoté-Rebe). Rebsortenweine kommen auch in Frankreich immer mehr in Mode. Vor allem im Sueden. Dann stehen nur Rebsorte, grobe Region und Kellerei drauf. Spanien: Spanische Weine tragen meist einen Phantasienamen (Markennamen), auf dem Etikett ist ausserdem die Herkunft (Weinbauregion) und der Hersteller angegeben. Die Rebsorte praktisch nie. Das Qualitaetssystem unterscheidet Tafel- und Landweine von Qualitaetsweinen (Denominacion de origen). Dazu gibt es Reservas und Gran Reservas, bei denen laengere Lagerzeiten vorgeschrieben sind. Italien: Ganz aehnlich den spanischen. Die hoeheren Qualitaeten firmieren dort als Riserva und Riserva speciale. Allerings gibt es oft Verwirrung, weil gerade hochpreisige, hervorragende Weine nach dem Etikett nur als Landweine (IGT) ausgewiesen sind. Die Winzer haben dann mehr Freiheiten zum Beispiel bei der Sortenwahl. Uebersee: Die neuen Weinbaulaender von Chile ueber Suedafrika bis Neuseeland stellen auf dem Etikett in der Regel die Sorte in den Vordergrund (evtl. gemeinsam mit einem Markennamen). Ausserdem spielt der Hersteller eine Rolle, Jahrgang und Alkoholangabe. http://www.swr-online.de/kaffee-oder-tee/vvv/weinecke/archiv/2000/08 /17/index.html :Stichwort : Info :Stichwort : Wein :Erfasser : Christina Philipp :Erfasst am : 29.04.2001 :Letzte Aender. : 29.04.2001 :Quelle : Kaffee oder Tee, :Quelle : SWR 17.08.2000 MMMMM MMMMM----- 'Kalorio V1.24' (reg.) nach Meal-Master Title: Dessertweine - himmlische Troepfchen! (Info) Categories: Information, Drinks Servings: 1 Text 1 Info MMMMM------------------------QUELLE------------------------------- - Kaffee oder Tee, - SWR 06.07.2000 - Erfasst von Christina Phil Ein Freund fragte mich dieser Tage, warum die suessen Weine (die er ja auch gar nicht gerne trinkt) immer so teuer seien. Richtig ist es, dass im Elsass die "Selection de Grain Nobles", in Bordeaux die "Sauternes", in Ungarn die "Tokaijer", in Oesterreich der "Ausbruch", in Italien der "Vin Santo" und in Deutschland die "Eisweine" immer hochpreisig sind. Das haengt damit zusammen, dass es sehr aufwendig ist Suessweine zu gewinnen, jeder der Weine durchlaeuft eine unterschiedliche Herstellung und die Witterung ist ein ganz wichtiges Thema. Die Spaetlesen beispielsweise werden wie der Name schon sagt, erst spaeter gelesen. Dafuer kommt jede Traubensorte in Frage. Damit die Trauben so lange am Stock haengen koennen, muessen sie gesund sein (duerfen keine Graufaeule haben) und brauchen einen schoenen Herbst. Kommt dagegen im Herbst starker Regen, saugen die Wurzeln der Rebe das Wasser auf und die Trauben verwaessern oder schlimmer noch, koennen sie platzen. Ist es ein schoener Herbst, verdunstet allmaehlich das Wasser in den Trauben und die Beerenschalen werden mit einer "Edelfaeule" ueberzogen. Der Saft wird dabei konzentrierter und beim Pressen laeuft der Saft teilweise nur noch troepfchenweise heraus. Insbesondere ist dieses der Fall bei den Beeren- und Trockenauslesen. Zudem werden bei den Beeren- und Trockenbeerenauslesen jede Beere einzelnd vom Rebstock gepflueckt! Eisweine hingegen muessen die Oechslegrade einer Beerenauslese aufweisen und werden bei mindestens minus acht Grad Celsius gelesen. Wie Sie sich vorstellen koennen, wird es in den Rebbergen nicht jedes Jahr so kalt und die Trauben nehmen Schaden bei schlechter Witterung. Aehnlich verhaelt es sich auch bei den Sauternes und edelsuessen Weinen aus Oesterreich. Im Gravesgebiet ist das Klima von dem Fluss Garonne gepraegt, welches die Edelfaeule (Botritis Cinera) beguenstigt. Das Gleiche findet man in Oesterreich am Neusiedlersee. In Ungarn herrscht ebenfalls ein "Makroklima" mit hoher Luftfeuchtigkeit. Die Herstellung der Weine unterscheidet sich etwas von den erst genannten. In Ungarn geben die Winzer dem Traubenmost die edelfaulen Trauben in Buetten zu. Je nach Suessegrad sind die Weine als 3,4,5 oder 6 "Puttonyos" deklariert. Die klassische Tokaijerflasche fasst 0,5l und in Deutschland, Frankreich und Italien ( "Vin Santo", d.h. die Trauben werden auf Strohmatten getrocknet und huzeln somit ebenso ein) fuellt man die Weine vorzugsweise in 0,375 oder 0,75l Flaschen ab. Meiner Meinung nach sind die kleinen Flaschen bei den Dessertweinen sehr vorteilhaft, weil man die Weine wirklich nur in kleinen Schlueckchen geniesst. In Frankreich werden die Suessweine gerne als Aperitif serviert oder als Begleitung zu einem Gaenselebergericht (hm!). Wie der Name schon sagt schmecken sie herrlich zum Dessert und eine ueberzeugende Kombination ist immer wieder ein gereifter Suesswein mit einem Blauschimmelkaese. Eine Besonderheit der edelsuessen Weine ist, dass sie eine grosse Lagerfaehigkeit besitzen. Nach dreissig Jahren schmecken sie noch jung und lebendig und fuenfzig Jahre stellt fuer die Weine meist kein Problem da. Wie schmecken die Weine nun? Sie sind immer sehr konzentriert, duften nach Fruechten, Honig und Caramel. Einfach verfuehrerisch. In der Konsitenz sind sie meist etwas dicker und saemiger wie ein Nektar. Fuer mich ist es der Nektar der Goetter! http://www.swr-online.de/kaffee-oder-tee/vvv/weinecke/archiv/2000/07 /06/index.html :Stichwort : Info :Stichwort : Wein :Erfasser : Christina Philipp :Erfasst am : 29.04.2001 :Letzte Aender. : 29.04.2001 :Quelle : Kaffee oder Tee, :Quelle : SWR 06.07.2000 MMMMM MMMMM----- 'Kalorio V1.24' (reg.) nach Meal-Master Title: Eiswein (Info) Categories: Information, Drinks Servings: 1 Text 1 Info MMMMM------------------------QUELLE------------------------------- - Kaffee oder Tee, - SWR 14.12.2000 - Erfasst von Christina Phil Wenn jetzt noch Trauben draussen haengen, dann deshalb, weil der Winzer noch auf einen Eiswein hofft. Deshalb setzt er die Trauben dem Risiko aus, von den Voegeln als letzte Nahrung verzehrt zu werden. Er muss damit rechnen, den groessten Teil der Menge durch die fortschreitende Faeulnis zu verlieren - und warum das alles? Wenn es vielleicht nochmal richtig kalt wird, so dass die Trauben steif frieren, dann wird er mit seinen Helfern notfalls nachts hinausziehen, Mit klammen Fingern werden sie die Eistrauben ernten und immer noch mit mindestens -7 Grad kommen sie in die Kelter. Die presst einige wenige hundert Liter Saft - aber eben einen ganz besonderen Saft: einer, aus dem Eiswein wird. Und warum das alles? Der Frost laesst in den Trauben das Wasser zu Eiskristallen erstarren. Dadurch konzentrieren sich Zucker, Saeuren und andere Inhaltsstoffe immer mehr. Und nur dieses Konzentrat kann dann abgepresst werden. Das Eis bleibt in der Kelter. Der Most, der so entsteht, ist viel, viel Zuckerhaltiger als jener aus gleichwertigen ungefrorenen Trauben. Der Frost konzentriert den Saft auf natuerliche Weise. Solche Konzentrations-Verfahren haben Winzer auf der ganzen Welt ausgedacht. Sie legen die Trauben nach der Lese auf Strohmatten, haengen sie in Scheunen auf - immer in den Bestreben, ihnen Wasser zu entziehen. Nur in einem vergleichweise kalten Weinland wie Deutschland konnte die Idee entstehen, das dem Frost zu ueberlassen. Etwa zu Beginn des 19. Jahrhunderts sind die ersten Eisweine im Rheingau entstanden. Ob aus Absicht, oder per Zufall, das ist nicht nachzuvollziehen. Jedenfalls versuchen viele Gueter dort, moeglichst in jedem Jahr einen Eiswein zu ernten. Zum wirklich populaeren Produkt ist Eiswein aber erst in den 60er Jahren geworden. Er macht weniger Arbeit als Beeren- und Trockenbeerenauslesen. Noch weiter verbreitet hat sich diese Weinart mit der Enfuehrung von Vermarktungsbeschraenkungen fuer die Winzer. Da sie garnicht soviel Wein verkaufen duerfen wie waechst, bedeutet es kein grosses Risiko mehr, einen Teil der Trauben einfach haengen zu lassen. Wenn’s Eiswein wird, in Ordnung, wenn nicht auch. Im Unterschied zu Beeren- und Trockenbeerenauslesen sind Eisweine meist nicht nur suess, sondern sehr viel naeher am Geschmack von Traubensaft. Das liegt daran, dass die edelsuessen Auslesen durch die Edelfaeule erst moeglich werden, dabei zerstoert ein Pilz die Schale der Trauben, das Wasser kann verdunsten, auch dabei bleibt nur ein Konzentrat zurueck. Der Pilz zerstoert aber auch die Saeure im Wein und hinterlaesst an ihrer Stelle im Geschmack eine bittere Note. Bei Eisweinen dagegen sind alle Stoffe gleichmaessig konzentriert. Das kann auch Nachteile haben: das mit dem Frost funktioniert auch mit vergleichsweise unreifen Trauben. Nur werden da eben auch die unreifen Saeuren und Aromastoffe mit konzentriert. Der Wein wird nicht besser, sondern eher schlechter. Frueher war auch das erlaubt. Seit 1982 aber darf Eiswein nur noch aus hochreifen Trauben hergestellt werden. Diese Art von Wein ist von so bestechender Art, dass auch Winzer in viel waermeren Gegenden die Aromen eines Eiweines gerne in ihren Produkten haetten. Im franzoesischen Bordelais hat man deshalb eine Altenativ-Methoden ausgedacht: Eiswein aus der Tiefkuehltruhe. Die Sache hat auch einen eindrucksvollen Namen: Cryoextraktion - was man mit "Verdichtung durch Kaelte" uebersetzen koennte. Das funktioniert recht einfach und genauso wie von Natur aus, wenn man die Trauben einfach einfriert. Einige Jahrgaenge des weltberuehmten Chateau d’Yquem sollen so eine zusaetzliche Geschmackskomponente erhalten haben. Inzwischen nehmen die franzoessichen Winzer davon wieder Abstand. Eisweine gibt es aber auf ganz natuerliche Art auch aus der Schweiz und Oesterreich, aber auch aus Kanada und aus dem aeussersten Sueden Neuseelands. Eisweine sind schnell trinkfertig, sie brauchen im Gegensatz zu Beeren- und Trockenbeerenauslesen keine lange Zeit um sich zu entwickeln. Trotzdem sind sie viele Jahrzehnte haltbar. http://www.swr-online.de/kaffee-oder-tee/vvv/weinecke/archiv/2000/12 /14/index.html :Stichwort : Info :Stichwort : Wein :Erfasser : Christina Philipp :Erfasst am : 29.04.2001 :Letzte Aender. : 29.04.2001 :Quelle : Kaffee oder Tee, :Quelle : SWR 14.12.2000 MMMMM MMMMM----- 'Kalorio V1.24' (reg.) nach Meal-Master Title: Gluehwein (Info) Categories: Information, Drinks Servings: 1 Text 1 Info MMMMM------------------------QUELLE------------------------------- - Kaffee oder Tee, - SWR 30.11.2000 - Erfasst von Christina Phil Weihnachtszeit - Gluehweinzeit Die Kinder fiebern Ihnen schon entgegen, im Elsass sind sie schon wieder eroeffnet, es ist wieder die Zeit der Weihnachtsmaerkte. In der Luft haengen Gerueche von Guehwein, Bratwurst und Wachs. Die Verkaeufer stehen hinter ihren Staenden preisen die Weihnachtsgeschenke und man ist von der zauberhaften Stimmung ganz hin und her gerissen. Die Haende und die Fuesse sind durchgefroren und um sie wieder warm zu bekommen, hilft nur eines: einen Gluehwein trinken! Ganz ehrlich, ohne Gluehwein waere die ganze Stimmung nur halb so gut. Ich kann Ihnen auch verraten, Sie brauchen gar keine Angst vor dem Alkohol zu haben. Normalerweise liegen die Gluehweine zwischen 9 und 10 % Volumenprozent Alkohol, aber wenn er noch ein bisschen kocht, verdunstet der Alkohol immer mehr. Meist werden heute die Gluehweine fertig aus Flaschen oder Tetrapacks angeboten. Eine bekanntes Weinfachmagazin hat in seinem aktuellen Heft die Gluehweine blind verkostet und vier Fuenftel der Produktion fuer gut befunden. Dass die teureren die besseren sind, hat sich dabei nicht bestaetigt. In jeder Preislage waren sehr gute Gluehweine vertreten. Bei uns zu Hause machen wir den Gluehwein immer selbest und aus Erfahrung kann ich sagen, dass ein guter Rotwein sich immer bezahlt macht. Ich lasse den Rotwein mit in Wuerfel geschnittenen Orangen und einer Zitrone heiss werden (nicht kochen). Ganz wichtig sind natuerlich die Gewuerze, wie Nelken, Zimtstangen, Kardamon und Kandiszucker. Wenn alles zusammen gut erhitzt ist, ist fuer mich das "i-Tuepfelchen" den Wein mit einer Orangen- und Zitronenschale zu aromatisieren. Sie nehmen dafuer ein Stueck der Schale und knicken es ueber dem Topf. Hierbei parfuemieren die aetherischen Oele den Wein. Uebrigens sollten Sie auf keinen Fall auf die Nelken verzichten. Schon im alten China und in Aegypten kannte man Nelken und ihre heilsamen Wirkungen. Durch arabische Haendler kamen zur Zeit des roemischen Reiches die Nelken nach Europa. Fuer weihnachtliches Gebaeck oder Gluehwein, Punsch und Bowlen sind sie ein unentbehrliches Gewuerz, sie entfalten eine entspannende und waermende Wirkung. Zudem werden Nelken als Heilpflanze gegen Schmerzen, Entzuendungen und Infektionen eingesetzt. Sie wirken desinfizierend, antibakteriell und verdauungsfoerdernd. Wenn Sie sich Gaeste einladen, ist es auch immer ein tolles Erlebnis eine Feuerzangenbowle zu machen. Dabei werden ebenfalls Orangen, Zitronen und gleiche Gewuerze wie beim Gluehwein erhitzt. Danach jedoch folgt die Besonderheit: auf dem Bowlentopf wird ein Zuckerhut befestigt. Dieser wird gut mit Rum getraenkt und angezuendet. Falls Sie Rum nachgiessen moechten, dann nur mit einer Schoepfkelle, nicht aus der Flasche, da sonst Brandgefahr besteht. Beim Einschenken sollten Ihre Punschglaeser vorgewaermt sein und besonders lecker ist es, die Fruchtstuecke mit reinzugeben, da sie sich mit Alkohol vollgesaugt haben. Fuer mich bedeutet schon der Geruch von Zimt und Nelken ein besonderes Erlebnis und er erweckt in mir stets weihnachtliche Assoziationen. http://www.swr-online.de/kaffee-oder-tee/vvv/weinecke/archiv/2000/11 /30/index.html :Stichwort : Info :Stichwort : Gluehwein :Erfasser : Christina Philipp :Erfasst am : 29.04.2001 :Letzte Aender. : 29.04.2001 :Quelle : Kaffee oder Tee, :Quelle : SWR 30.11.2000 MMMMM MMMMM----- 'Kalorio V1.24' (reg.) nach Meal-Master Title: Korken, Stoepsel, Drehverschluesse (Info) Categories: Information, Drinks Servings: 1 Text 1 Info MMMMM------------------------QUELLE------------------------------- - Kaffee oder Tee, - SWR 27.07.2000 - Erfasst von Christina Phil Auf jedes Toepfchen gehoert ein Deckelchen - und jede Flasche braucht einen Verschluss: weil sonst naemlich der Wein rauslaeuft und jeder Dreck reinkann. Ueblicherweise steckt ein Korken im Flaschenhals. Der wird im Idealfall aus der Rinde der Korkeiche geschnitten. Ein Naturprodukt und eines von dem die Techniker heute noch begeistert sind: es ist extrem elastisch weil es zu 85% aus Luft besteht, laesst sich einfach in die Flasche rein und wieder rausbringen und dichtet relativ gut. Nachteil: der Kork wirkt sich geschmacklich auf den Wein aus. Mal weniger, mal mehr, dann riecht und schmeckt man das und der Genuss ist futsch. Korkschmecker sind aergerlich fuer die Kunden und fuer den Winzer, der solche Weine in der Regel zuruecknimmt, ein wirtschaftlicher Verlust. Wieviel Flaschen tatsaechlich durch Korkgeschmack beeintraechtigt sind, ist nur sehr schwer zu sagen: 1-5% sagt die Literatur, das Problem soll sich seit den 80er Jahren verschaerft haben. Aber: viele sogenannte Korkschmecker kommen auch garnicht vom Kork sondern sind Entschuldigungen des Winzers fuer schlechten Wein, fuer Weinfehler. Die Probleme: Zu den echten Korkproblemen fuehren sehr komplexe Vorgaenge. Die Korkhersteller arbeiten mit allerlei Verfahren daran, das Problem zu minimieren. Aber Schuld daran ist auch, dass nicht jeder Korken heute noch die pure Natur darstellt. Silikonoel als Gleitmittel, Wasserstoffperoxid zum Bleichen, Loesungsmittel fuer Farb- und Fuellstoffe und Kleber bei den Presskorken hinterlassen ihre geschmacklichen Spuren. Die technisch perfekte Alternative zum Kork ist der Drehverschluss. Absolut dicht, altert nicht, laesst sich wieder draufschrauben auf die angebrochene Flasche. Nur: er hat den Ruch des Oerdinaeren. Es fehlt ihm an Stil, an Ritual. Deshalb hat er sich bis heute nicht durchsetzen koennen. Kork-Alternativen: Statt dessen kommen jetzt Verschluesse auf, die aussehen wie Korken, aber in Wirklichkeit Plastik-Korken sind. Der Laie wird sie im ersten Moment kaum erkennen. Sie sehen aus und drehen sich raus wie das Orginal. Jedenfalls solange sie korkbeige gefaerbt sind, im Prinzip sind sie aber in allen Farben zu haben. Vorteile: kein Korkgeschmack, relativ guenstiger Preis jedenfalls im Vergleich zu den langen, feinporigen Korken, denen sie nachempfunden sind. Nachteile: die Elastizitaet laesst schneller nach als bei Kork, damit kommt eher Luft an den Wein, das laesst ihn rascher altern. Ausserdem gibt es bis heute keine befriedigene Auskunft, ob Weichmacher oder andere Plastikbestandteile in den Wein uebergehen. Wahrscheinlich ist das - es passiert ja auch beim Naturkork. Erstaunlich, wie wenig darueber bis heute geforscht wird. Und schliesslich: den Plastikstoepsel kriegt man in die angebrochene Flasche einfach nicht wieder rein. Einmal gezogen, geht er so sehr auseinander, dass er einfach nicht mehr passt. http://www.swr-online.de/kaffee-oder-tee/vvv/weinecke/archiv/2000/07 /27/index.html :Stichwort : Info :Stichwort : Wein :Erfasser : Christina Philipp :Erfasst am : 29.04.2001 :Letzte Aender. : 29.04.2001 :Quelle : Kaffee oder Tee, :Quelle : SWR 27.07.2000 MMMMM MMMMM----- 'Kalorio V1.24' (reg.) nach Meal-Master Title: Neue Sorten - neues Glueck (Info) Categories: Information, Drinks Servings: 1 Text 1 Info MMMMM------------------------QUELLE------------------------------- - Kaffee oder Tee, - SWR 21.09.2000 - Erfasst von Christina Phil Von Natur aus hingen schon in Praehistorischer Zeit Reblianen im Geaest anderer Baeume, daran ein paar mehr oder weniger saure, kleine Beeren. Erst der Mensche hat durch Auslese und Zuechtung daraus die Weintrauben gemacht, die wir heute kennen. Waehrend am Anfang wohl die Auslese im Vordergrund stand, ist in neuerer Zeit die gezielte Zuechtung immer wichtiger geworden. Waehrend Reben in aller Regel einfach durch Stecklinge - also ungeschlechtlich - vermehrt werden, tupfen die Zuechter Pollen einer Sorte auf die Narbe einer anderen. Daraus entstehen die Samen einer voellig neuen Rebsorte. Aber nur sehr, sehr wenige dieser Sorten eignen sich nch jahrelanger Pruefung auch wirklich fuer den Anbau. Bei der Zuechtung geht’s im Grunde immer um eins oder eine Mischung mehrerer dieser Ziele: -um mehr Ertrag und bessere Anbaueigenschaften -um die Gesundheit der Reben und -darum, dem Kunden zu geben, was der Kunde will. Der Mueller-Thurgau oder: die Masse macht’s Am Anfang waren da nur recht wenige alten Rebsorten. Riesling, Gewuerztraminer, Elbling, Trollinger, Muskateller, die Burgunder-Familie etc. Die waren oft entweder zu anspruchsvoll was Boden und Lage betrifft oder sie brachten zu wenig Ertrag. Prof. Mueller aus dem schweizer Kanton Thurgau fand auf der Jagd nach einer ertragsstarken, aromatischen, anspruchslosen Sorte den Mueller-Thurgau. Er gab als Eltern den Riesling und den Silvaner an. Da ist er wohl in seinem Rebgarten durcheinandergekommen: heute weis man, dass die Mutterrebsorte eine franzoesische Muskattraube war. Das erklaert auch viel besser die typische Aromatik des Mueller-Thurgaus. Huxel, Ortega und Optima - suess, suesser am suessesten: Die naechte grosse Welle der Neuzuechtungen sollte vor allem die steigende Verbrauchernachfrage nach zuckrigen suessen Weinen befriedigen. Was Riesling und Co. nur in besten Jahren und Lagen erreichen, naemlich Beeren- und Trockenbeerenauslesen, das bringen Perle, Optima oder Ortega schon im September auf die Mostwaage. Bacchus, Scheurebe oder Morio-Muskat waren auf intensive Aromen gezuechtet. Die Zeit nach dem zweiten Weltkrieg wollte es ein bisschen parfuemiert... Auch wenn diese Welle abklingt: die Rebzuechtung hat damit nicht aufgehoert, dem Kundengeschmack zu folgen - im Gegenteil. Lieber rot als tot: Der Dornfelder, die Erfolgsneuzuechtung der 90er Jahre, war eigentlich nur als Farbtraube gedacht. Er sollte blassen Spaetburgundern ein bisschen auf die Spruenge helfen. Seine "franzoesische" Art lag aber genau in der Mode. Seitdem wird heftig in diesem Stil weitergezuechtet. Mit Cabernet Sauvignon, Dornfelder, dem schwaebischen Lemberger und anderden Elternsorten entstehen fortlaufend Neuzuechtungen. Das Ziel: internatonalen Geschmack und Anbaueignung fuer’s deutsche Klima zusammenbringen. Davon sind einige auch schon im Anbau etwa Dorsa und Dorio (jeweils aus Dornfelder und Cabernet gekreuzt) oder Cabernet Rubin und Mitos (Lemberger und Cabernet). Weinbau mit weniger Chemie: In juengerer Zeit ist auch das wieder ein wichtiges Zuechtungsziel geworden. Hier kommen die Wuensche der Winzer und die ihrer Kunden zusammen. Ihrn Anfang nahm diese Zuechtung vor ueber 100 Jahren. Die Reblaus und andere Rebkrankheiten - aus Amerika eingeschleppt - sollten bekaempft werden. Dazu kreuzten die Zuechter europaeische Edelreben mit amerikansichen, die mit diesen Krankheiten besser fertig wurden. Die Ergebnisse waren allerdings zunaechst nicht befriedigend, weil die amerikanischen Reben einen fremden Geschmack in den Wein brachten. Erst nach langer Arbeit entstanden Sorten, die optimale Krankheitsabwehr mit gutem Geschmack kombinierten. Ein gutes Beispiel sind die rote Sorte Regent oder die weissen Phoenix und Johanniter. Die Palette wird aber immer breiter. O-Titel: Neue Sorten - neues Glueck: was die Rebenzuechtung den Verbrauchern bringt (Info) http://www.swr-online.de/kaffee-oder-tee/vvv/weinecke/archiv/2000/09 /21/index.html :Stichwort : Info :Stichwort : Wein :Erfasser : Christina Philipp :Erfasst am : 29.04.2001 :Letzte Aender. : 29.04.2001 :Quelle : Kaffee oder Tee, :Quelle : SWR 21.09.2000 MMMMM MMMMM----- 'Kalorio V1.24' (reg.) nach Meal-Master Title: Riesling (Info) Categories: Information, Drinks Servings: 1 Text 1 Info MMMMM------------------------QUELLE------------------------------- - Kaffee oder Tee, - SWR 22.06.2000 - Erfasst von Christina Phil Diese Woche moechte ich Ihnen in Kaffee oder Tee meine Lieblingsrebsort vorstellen. Der Riesling ist in jedem Fachbuch als der "Koenig der Weine" beschrieben. Sicherlich moechten Sie jetzt auch wissen, warum ist der Riesling so etwas ganz Besonderes?`Der Riesling ist facettenreich wie kein zweiter Wein. Auf der ganzen Welt wird er kultiviert, aber ein Riesling aus Australien laesst sich nicht mit einem Riesling aus dem Elsass oder Oesterreich vergleichen. Am besten zeigt sich die Vielfalt der Rebsorte in Deutschland. Waehrend ein Riesling von Mosel-Saar-Ruwer in der Regel 6,5% Vol. Alkohol liegt und durch seine Eleganz, lebendige Saeure und Mineralitaet besticht, scheint ein Riesling aus der Pfalz das krasse Gegenteil zu sein. Die Gewaechse aus der Pfalz erreichen durch das warme Klima eine sehr hohe Reife. Spaetlesen haben gerne um die 13% Vol. Alkohol und eine sehr ausgereifte, aber praegnante Saeure. Dieses laesst sich beliebig fortsetzen. Ein Riesling aus Baden ist wieder das Gegenteil von einem Rheingauer. Ein anderer Aspekt des Riesling ist seine lange Lagerfaehigkeit. Durch seine lebendige Saeure bleibt ein Riesling in der Regel mindestens 10 Jahre jung und spritzig. Oft habe ich an Mosel-Saar-Ruwer 20, 30 Jahre alte und noch aeltere Rieslinge getrunken und sie schmeckten absolut frisch und lebendig. Blind verkostet habe ich sie fuer junge Weine gehalten. In Deutschland wurde der Riesling seit Ende des Mittelalters als hochwertige Rebsorte geschaetzt. 1720 wurde der erste reinsortige Rebberg mit Riesling auf Schloss Johannisberg gepflanzt. Ueblich war zu dieser Zeit ein gemischter Satz mit Silvaner, Gewuerztraminer und teilweise Weissburgunder. Eine Anekdote besagt, dass 1775 der erste edelsuesse Riesling geerntet wurde. Schloss Johannisberg benoetigte vom Ritter in Fulda die Genehmigung, mit der Lese beginnen zu duerfen. Als der Ritter, welcher die Erlaubnis brachte, nicht rechtzeitig eintraf, schrumpften die Trauben und wurden dann mit einer Edelfaeule(Botritis cinera) ueberzogen. Die Ernte wurde schon als nichtig anerkannt, als der Ritter eintraf. Gluecklicherweise presste man die Trauben dennoch und es ergab einen wunderbaren Saft, an Nektar und Honig erinnernd. Nach dieser Zeit baute man die deutschen Weine regelmaessig suess aus und Ende des 19.Jahrhunderts, Anfang des 20.Jahrhunderts gehoerten sie zu den besten Weine und teuersten Weine der Welt. Leider hatte man im Laufe der Zeit auch minderwertige Qualitaeten mit Suessreserven versehen und dadurch den excellenten Ruf der Weine in Misskredit gebracht. Heute werden die Rieslinge wieder mit hoechster Sorgfalt ausgebaut und erzielen bei Versteigerungen (z.B. grosser Ring in Trier) wieder Hoechstpreise. Damit der Riesling zu seiner wahren Groesse gelant, benoetigt er ein kuehleres Klima und eine lange Reifezeit. Letzteres bedeutet jedoch fuer die Winzer, dass im Herbst eine grosse Gefahr durch verregnen besteht ( an Mosel-Saar-Ruwer werden die Trauben teilweise erst Ende Oktober, Anfang November gelesen). Wenn der Riesling nicht genuegend Extrakte aufweist, steht die Saeure gruen heraus und kann so manches Magenknurren verursachen. Wissenschaftler haben mittlerweile nachgewiesen, dass Weisswein, besonders der Rieslint schlank macht! Die Weinsaeure regt die Magensaefte an und foerdert die Verdauung. Da ich den Riesling wirklich sehr schaetze und liebe hoffe ich, dass er sich in der Zukunft wieder mehr durchsetzen wird. http://www.swr-online.de/kaffee-oder-tee/vvv/weinecke/archiv/2000/06 /22/index.html :Stichwort : Info :Stichwort : Wein :Stichwort : Weisswein :Erfasser : Christina Philipp :Erfasst am : 29.04.2001 :Letzte Aender. : 29.04.2001 :Quelle : Kaffee oder Tee, :Quelle : SWR 22.06.2000 MMMMM MMMMM----- 'Kalorio V1.24' (reg.) nach Meal-Master Title: Rosé (Info) Categories: Information, Drinks Servings: 1 Text 1 Info MMMMM------------------------QUELLE------------------------------- - Kaffee oder Tee, - SWR 01.06.2000 - Erfasst von Christina Phil Der Rosé ist der Sommerwein schlechthin. Leicht und kuehl zu trinken und trotzdem nahe am Rotwein, den die Menschen zum Beispiel in der Provence so lieben. Rosé wird gewonnen, indem man gemahlene rote Trauben (Maische) nur ganz kurz "durchziehen" laesst, damit der Saft ein bisschen Farbe aus den Beerenhaeuten aufnehmen kann. Schon nach kurzer Zeit (wenige Stunden bis 2 Tage) keltert man. Beim Rotwein kann dieser Prozess Wochen dauern! Der Unterschied: einmal natuerlich die Farbe, aber Rosé hat auch weniger Gerbstoffe und mehr Aroma aus dem Traubensaft. Man waehlt dafuer auch eher Trauben mit fruchtiger Saeure aus, nicht ganz so reif wie die, aus denen man Rotwein machen will. Deshalb sind Rosés in der Regel auch vom Alkohol her eher leicht, mit Ausnahme einiger suedlaendischer Arten wie z.B. des Tavel von der Rhone, der bis zu 13,5% Alkohol haben kann. Weissherbst ist eine deutsche Rosé-Spezialitaet aus nur einer Traubensorte. Also z.B. Spaetburgunder Weissherbst oder Portugieser Weissherbst. Suedlaendische Rosés werden dagegen oft aus einer Mischung mehreren Sorten gemacht. Weissherbste zeichnen sich oft durch viel Frucht im Geschmack aus. Blush ist in Uebersee eine beliebte Bezeichnung fuer Rosés, meint aber eigentlich eine sehr helle Variante. Rotling wird eher selten angeboten und ist ein Wein, der aus einer Mischung von roten und weissen Trauben gekeltert wird. Schillerwein in Wuerttemberg und Badisch Rotgold sind regionale Varianten. Diese Art ist eigentlich die aelteste. Frueher standen in den Weinbergen praktisch ueberall auf der Welt die Rebsorten wild durcheinander. Man hat sie so zusammen auch verarbeitet. Bis in unsere Zeit z.B. gehoerte in einen Chianti vorschriftsmaessig auch Weissweintrauben! Auch viele helle spanische Rotweine, die sogenannten Clarete, enthalten mehr als die Haelfe Weissweinanteil. Und auch viele Champagner sind im Grunde Rotlinge. Dabei werden Trauben vom Chardonnay zusammen mit Spaetburgunder und Schwarzriesling (Pinot Meunier) gekeltert. Lagerfaehigkeit: Rosé-Weine sind fuer den schnellen Verbrauch gemacht. Sie schmecken jung am besten. Lediglich starken Varianten wie dem Tavel sagt man eine gewisse Lagerbarkeit nach. Aber in der Praxis muss man das nicht ueberbewerten. Trinktemperatur: Am besten gut gekuehlt (6-10 Grad). Das liefert jeder Kuehlschrank. http://www.swr-online.de/kaffee-oder-tee/vvv/weinecke/archiv/2000/06 /01/index.html :Stichwort : Info :Stichwort : Wein :Stichwort : Rosé :Erfasser : Christina Philipp :Erfasst am : 29.04.2001 :Letzte Aender. : 29.04.2001 :Quelle : Kaffee oder Tee, :Quelle : SWR 01.06.2000 MMMMM MMMMM----- 'Kalorio V1.24' (reg.) nach Meal-Master Title: Rotweinbereitung (Info) Categories: Information, Drinks Servings: 1 Text 1 Info MMMMM------------------------QUELLE------------------------------- - Kaffee oder Tee, - SWR 28.09.2000 - Erfasst von Christina Phil Beim Weissen ist das ganz einfach: Ernten, keltern, gaerenlassen. Und schon wird aus Traubensaft Wein. Rotwein herstellen ist ein bisschen komplizierter. Denn das Rote beim Rotwein sitzt fast immer in den Beerenhaeuten. Und es kommt da erst raus, wenn es mit Alkohol geloest wird. Fuer die Praxis heisst das: rote Trauben kann man nicht einfach abpressen und dann den Saft vergaeren (so wuerde nur ein goldgelber Weisswein draus), man muss sie abbeeren, mahlen und das grobe Mus, die Maische, komplett gaeren lassen. Maischegaerung heisst das Verfahren. In der Regel bleibt die Maische in offenen Behaeltern stehen, wobei der "Hut", also die oben aufschwimmenden festen Teile immer wieder untergemischt werden. Das kann Tage (2-3 bei Alltagsweinen), aber bei haltbaren Weinen auch Wochen so gehen. Vorteil: die Weine werden in Farbe und Aroma immer intensiver (jedenfalls bis zu einem bestimmten Punkt), Nachteil: es kommen auch immer mehr rauhe und pelzige Gerbstoffe dazu. Ausserdem ist das Risiko gross, dass durch allerlei unkontrollierbare Partikel und die Folgen, die sie verursachen der Wein unsauber wird. Die Maischegaerung ist sicherlich das einfachste und aelteste Verfahren. Im Grunde haben schon die Roemer so gearbeitet. Maischeerhitzung wird heute oft angewandt, um schneller noch mehr Farbstoffe aus der Maische zu loesen. Diese wird kurzzeitig auf 80 Grad erhitzt und dann gekuehlt und schnell abgepresst oder aber auf gut 60° dafuer aber einige Stunden warm gehalten. Vorteil: geht schnell, funktioniert auch noch, wenn schon Faeulnis in den Trauben ist (Vollernterlese-Material) tiefdunkle Farbe, Wenig Gerbstoff die Beerenaromen kommen gut heraus. Nachteil: hoher technischer Aufwand, die Weine schmecken leicht "gekocht" (Marmeladen-Aroma). Uniformierte, glatte Weine. Ganztraubenmaischung wird vor allem in Burgund traditonell angewandt: dabei werden die Trauben garnicht erst von den Stielen getrennt. Die Stiele bleiben also in der Maische. Vorteil: mehr Gerbstoffe, mehr Farbe und "Struktur" im Wein. Nachteil: auch haertere Tannine Kohlensaeuremazeration ist vor allem durch den Beaujolais bekannt geworden. Sie ist eine technische Weiterentwicklung der Ganztraubenmaischung. Die Sache funktioniert so, dass ganze Trauben in Kohlensaeuregas eingelagert werden. Dadurch findet eine enzymatische Reaktion in den einzelnen Zellen statt. Der Luftsauerstoff wird ferngehalten. Vorteil: viel Frucht! schnell trinkfaehige Weine. Nachteil: die Farbe ist nicht so intensiv und auch die Haltbarkeit ist eingeschraenkt. In der Praxis werden diese Verfahren in vielen Faellen auch gemischt angewandt. Das heisst: ueber ganze Trauben wird angegorene Maische gepumpt, sodass ein bisschen Mazeration in der Maischegaerung stattfindet. So versucht man die Vorteile zu kombinieren. ohne allzugrosse Nachteile hinnehmen zu muessen. Der Verbraucher erfaehrt in aller Regel nichts ueber die Art und Weise wie sein Wein hergestellt worden ist. Allerdings koennen Liebhaber von tanninbetonten Weinen davon ausgehen, dass diese eher in der Maischegaerung entstanden sind, Freunde von weichen Roten werden wohl oft solche aus der Erhitzung trinken. Ganz besonders fruchtige und gleich nach der Ernte angebotene Tropfen haben meist eine mindestens teilweise Mazeration durchgemacht. http://www.swr-online.de/kaffee-oder-tee/vvv/weinecke/archiv/2000/09 /28/index.html :Stichwort : Info :Stichwort : Wein :Stichwort : Rotwein :Erfasser : Christina Philipp :Erfasst am : 29.04.2001 :Letzte Aender. : 29.04.2001 :Quelle : Kaffee oder Tee, :Quelle : SWR 28.09.2000 MMMMM MMMMM----- 'Kalorio V1.24' (reg.) nach Meal-Master Title: Weiss- und Grauburgunder (Info) Categories: Information, Drinks Servings: 1 Text 1 Info MMMMM------------------------QUELLE------------------------------- - Kaffee oder Tee, - SWR 03.08.2000 - Erfasst von Christina Phil Pinot blanc und Pinot Gris, Bekannter als Pinot grigio oder Tokay d’alsace. Die Weine aus den weissen Verwandten des bekannteren blauen Spaetburgunders sind durchaus en vogue. Sie gelten als ideale Begleiter zum Essen. Der Grauburgunder: Der Grauburgunder ist eine alte Mutation des Spaetburgunders. Seine Trauben sind tatsaechlich rosa-grau wenn sie reif sind. Er bringt hohe natuerliche Zuckergehalte und sehr volle, koerperreiche Weine. Die Saeure ist niedrig. Das macht ihn bekoemmlich, aber laesst ihn eben auch leicht platt werden, wabbelig-konturlos und uebermaessig breit. Weine mit diesem negativen Ausdruck sind ueber Jahrzehnte unter dem Zweitnamen Rulaender verkauft worden. Findigen Kellermeistern kam diese Doppelbenamung zupasse. Sie haben vor 10, 15 Jahren angefangen, den Rulaender frueher zu ernten, damit er eine angenehme Saeure behaelt, und ihn zu einem schlankeren Wein auszubauen. Zur Unterscheidung wird dieser Typus eben als Grauer Burgunder verkauft. Der Siegeszug der italienischen Version dieses Weins, der dann uebersetzt Pinot grigio heisst, hat auch dem deutschen Grauburgunder geholfen. In Vergleichstests schneiden die heimischen Weine allerdings fast immer besser ab als die modische Konkurrenz. Grauburgunder ist vor allem in Baden (Kaiserstuhl), der Pfalz und Rheinhessen verbreitet. Seine Weine haben oft ein Aroma von sehr reifen Birnen. Der Weissburgunder: Der Weissburgunder ist dann wieder eine kaum mehr als 100 Jahre alte Abart des Grauburgunders. Auch er erlebt eine Renaissance. Das haengt vor allem damit zusammen, dass er seinen wahren Charakter am ehesten als trockner Tropfen zeigt. Suess, à la mode der sechziger und siebziger Jahre, war er oft ausdruckslos und wenig geschaetzt. Er hat eine frischere Saeure als sein grauer Bruder und stellt im kuehleren Norden eine sinnvolle Alternative zum Chardonnay dar: Koerperreich, ralativ neutral und gut zum Holzfassausbau geeignet. Die Weine sind ausgesprochen "weinig" im Duft. Der Auxerrois: Der Auxerrois gehoert nicht wirklich zur Familie der Burgunder, wird aber wegen seiner Aehnlichkeit gerne dazugerechnet. Er bringt ebenfalls recht neutrale, breite Weine. Im Elsass, wo die Sorte sehr verbreitet ist, wird er meist mit Weissburgunder (Pinot blanc) verschnitten. Weine zum Essen: Zum Essen eignen sich die weissen Burgundersorten durchgaengig. Eben weil sie viel Alkohol und Extrakt mitbringen und weil sie keine uebermaessigen Aromen haben, die stoeren koennten. Weissburgunder passt hervorragend zu Fisch und Meeresgetier, Grauburgunder ebenfalls, wenn dabei auch eine Sahnesauce im Spiel ist. Ausserdem kann eine kraeftige Grauburgunder Spaetlese fast schon an die Stelle eines leichten Rotweins treten. http://www.swr-online.de/kaffee-oder-tee/vvv/weinecke/archiv/2000/08 /03/index.html :Stichwort : Info :Stichwort : Wein :Stichwort : Weisswein :Erfasser : Christina Philipp :Erfasst am : 29.04.2001 :Letzte Aender. : 29.04.2001 :Quelle : Kaffee oder Tee, :Quelle : SWR 03.08.2000 MMMMM MMMMM----- 'Kalorio V1.24' (reg.) nach Meal-Master Title: Weine aus Australien (Info) Categories: Information, Drinks Servings: 1 Text 1 Info MMMMM------------------------QUELLE------------------------------- - Kaffee oder Tee, - SWR 03.05.2001 - Erfasst von Christina Phil Australien ist Wein-Boom-Land. Die Rebflaeche waechst gigantisch. Gerade hat sie die von Deutschland ueberfluegelt. Die Produktion hat sich in den vergangenen 10 Jahren leicht verdoppelt. Und noch immer werden gigantische Flaechen neu angelegt. Jedes Jahr kommt derzeit praktisch ein Gebiet wie die Mosel oder Wuerttemberg dazu. Wein ist "business". Nur vier Unternehmen liefern 70% der Weinerzeugung Australiens (Southcorp mit Penfolds und Lindemans; Orlando-Wyndham mit Jacob’s Creek; BRL Hardy und Mildara Blass). 1200 Familienweingueter stehen ihnen gegenueber. Die Haelfte davon ist mit deutschen Durchschnittbetrieben vergleichbar, das sind die ganz kleinen (oft auch feinen). Der Rest ist meist sehr deutlich groesser. Immerhin ist es mit Hilfe dieser Familienbetriebe gelungen, Australien ein sehr viel individuelleres Image zu geben als es z.B. das artverwandte Chile hat, wo es praktisch ausschliesslich Grosskellereien gibt. Wo der Wein waechst: Hauptsaechlich im Suedosten Australiens im Dreieck Adelaide, Melbourne, Sidney. Die bekanntesten Anbaugebiete: Barossa Valley, Hunter Valley, Yarra Valley, Coonawarra, McLaren Vale. Mittendrin in diesem Riesengebiet liegen auch die Massenregionen Murrumbrigdee und The Riverland, die kaum auf Etiketten auftauchen, sondern nur Verschnittweine bringen. Westaustralien liefert viel weniger Wein, aber viele imagetraechtige Tropfen, z.B. vom Margaret River oder dem Swan Valley. In den meisten Regionen herrschen optimale Wetter-Bedingungen fuer die Rebe. Wie der Wein waechst: Die Australier kennen keine Steillagen, die Weinberge sind vollmechanisiert. Das reicht vom Rebschnitt bis zur Ernte mit dem Vollernter. Wo das Wasser fehlt, wird mit Bewaesserung nachgeholfen. Rebsorten: Die Shiraz-Rebe ist die derzeit wohl am meisten mit Australien verbundene. Als Sirah ist sie urspruenglich an der Rhone in Frankreich zuhause. Dahinter kommt Cabernet Sauvignon, die Welt-Weinsorte, dann der weisse Chardonnay, und dahinter lange nichts - jedenfalls nicht in gleicher Menge. Aber grundsaetzlich werden sehr viele Sorten anbaut, es gibt naemlich keine gesetzlichen Beschraenkungen - die Australier koennen dadurch extrem schnell auf Markttrends reagieren. Sie haben in nur einem Jahrzehnt ihren Anbau voellig von Weissen auf Rote Sorten umgestellt. Waehrend sie einige Jahre extrem auf Chardonnay gesetzt haben, ist jetzt Shiraz "dran". Aber sie haben auch Erfahrung mit dem italienischen Sangiovese oder dem spanischen Tempranillo. Wie die Australier Wein machen: Immer hart am Geschmack der (Massen-)Kunden. Auch da sind die gesetzlichen Vorschriften milde. Holzchips statt echtem Holzfass oder kuenstliche Mostkonzentrierung. Was immer den Wein "besser" macht - sprich: marktgaengiger - wird zumindest ausprobiert. Das guenstige Klima fuehrt zu sehr "kraeftigen" Tropfen, wuchtig und intensiv. Die meisten Konsum-Weine sind sehr "technisch" gemacht und auf "junge Frucht" getrimmt. Man sollte also die Lagerfaehigkeit nicht ueberschaetzen. Das Gros der Weine ist zum Gleich-Trinken gedacht. Nur Spitzenweine, die jeweils sehr rar sind (Extrembeispiel Penfolds Grange), koennen lange gelagert werden. Wer trinkt australischen Wein? Vor allem die Australier selbst (60%). Sie exportieren etwa genauso viel wie die Deutschen, naemlich 2,5 Mio Hektoliter im Jahr. Hauptabnehmer: die USA und Grossbritannien. Auf dem deutschen Markt hatten australische Weine im Jahr 2000 gerade mal 0,6% Marktanteil (aber immerhin ist das doppelt soviel wie 1999!) http://www.swr-online.de/kaffee-oder-tee/tipps-tricks/weinecke/archi v/2001/05/03/index.html :Stichwort : Info :Stichwort : Wein :Erfasser : Christina Philipp :Erfasst am : 4.05.2001 :Letzte Aender. : 6.05.2001 :Quelle : Kaffee oder Tee, :Quelle : SWR 03.05.2001 MMMMM MMMMM----- 'Kalorio V1.24' (reg.) nach Meal-Master Title: Klima (Info) Categories: Information, Drinks Servings: 1 Text 1 Info MMMMM------------------------QUELLE------------------------------- - Kaffee oder Tee, - SWR 10.05.2001 - Erfasst von Christina Phil Die Rebe ist eine ziemlich empfindliche Pflanze. Sie stellt hohe Ansprueche an das Klima. Deshalb ist es kein Wunder, dass sie laengst nicht ueberall auf der Erde waechst. Die Weinanbaugebiete liegen fast ausschliesslich zwischen dem 30. und dem 50. Breitengrad Nord sowie dem 30. und 40. Breitengrad Sued. Ausserhalb dieser Zonen ist es der Rebe entweder zu kalt, oder es fehlt die noetige Winterruhe. Einen neuen Jahrgang gibt es naemlich nur, wenn die Blaetter gefallen sind. (In tropischen Zonen kann die Rebe zwar wachsen, aber sie findet diese Ruhe nicht. Nun gibt es zwar auch einige Weinberge in den Tropen, z.B. in Equador, aber dort muss man schon zu Spritzmitteln greifen, um die Reben kuenstlich zu entlauben. Dann startet die Vegetation neu. Ein ziemlich brachiales Verfahren!) Innerhalb der genannten Zonen sind verschiedene Traubensorten an die jeweiligen Standortverhaeltnisse optimal angepasst. Nicht jede Rebsorte also waechst ueberall. Das Klima, das die Rebe braucht: Das ist garnicht so einfach zu beschreiben, denn ein optimales Klima gibt es garnicht. Klar: ein Mindestmass an Waerme und Sonne ist notwendig. Die genannten Breitengrade entsprechen in etwa jenen Zonen , in denen die mittlere Jahrestemperatur zwischen 10 und 20 Grad liegt. In der Regel werden hier auch die optimalen Reifetemperaturen von im Durchschnitt zwischen 15 und 21 Grad Celsius im letzen Reifemonat erreicht. Die Niederschlaege spielen im Vergleich zur Waerme eine untergeordnete Rolle, die Rebe wurzelt sehr tief, sie kann Trockenzeiten recht gut ueberstehen und wo die Natur nicht genuegend Feuchtigkeit liefert, da kann der Mensch in diesem Punkt relativ einfach Abhilfe schaffen: Bewaesserung ist in vielen Anbaugebieten der neuen Welt ueblich. Spezielles Klima, spezielle Qualitaeten: Nur wo es fruehen Frost gibt, kann man Eiswein produzieren. Deutschland, Oesterreich und Teile der USA und Kanadas sind dafuer geeignet. Andere edelsuesse Spezialitaeten sind das Ergebnis der Arbeit spezieller Pilze, der Botrytis. Sie brauchen aber eine gewisse Feuchtigkeit, um die reifen Beeren zu befallen. Weinbau und Klimawandel: Im Hochmittelalter wuchs Wein bis Koenigsberg in Ostpreussen, in England bluehten Rebenmeere. Damals war es im Schnitt deutlich waermer als heute. Die Nordgrenze des Weinbaus schwankt mit dem Klima. Die Meinungen gehen auseinander, ob wir derzeit vor einer - diesmal menschengemachten - Klimaerwaermung stehen. Klimawissenschaftler gehen davon aus, dass sich die Durchschnittstemperatur auf der Erde im laufenden Jahrhundert um 3-6 Grad erhoehen wird. Das wuerde alles in den Schatten stellen, was die Natur je an Veraenderung in so kurzer Zeit geschafft hat. Allerdings trifft der Wandel die Erdregionen sehr unterschiedlich. Mitteleuropa etwa ist davon viel weniger betroffen als Mittelafrika. Dennoch stellen die Wein-Wissenschaftler fest, dass die 90er Jahren extrem gute Weinjahre waren, weil extrem warm. Vor allem im Fruehjahr macht sich das bemerkbar. Die Folge: die Reben treiben frueher aus, sie bluehen frueher und die Vegetationszeit wird laenger. Das sind entscheidende Faktoren fuer die Qualitaet eines Weinjahrganges. Dieser Umstand hat vielen Winzern Mut gemacht, auch in Deutschland Reben anszupflanzen, die bislang nur in Frankreich, Italien oder Spanien heimisch waren. Chardonnay ist fast schon zu einer "deutschen" Sorte geworden, aber auch Sauvignon blanc, Cabernet Sauvignon, Merlot, Syrah, Nebbiolo und selbst Tempranillo werden jetzt . mit einigem Erfolg - angebaut. Schaeden durch den Klimawandel: Die Winzer haben ein erstaunliches Phaenomen festgestellt. In den warmen 90ern scheinen die Reben unter der guenstigen Witterung gleich schon wieder gelitten zu haben. "Sonnenbrand" nennen sie ein Phaenomen, das zu Verfaerbungen an den Trauben fuehrt und auch zu Ertragsausfaellen. Ausserdem treten neue Krankheiten auf, die noch garkeinen richtigen Namen haben. Noch unreife Beeren schrumpeln, trocknen ein und faerben sich blau. Vor allem fruehreife Sorten scheinen betroffen. Wissen ist Macht: Seit die Winzer sehr viel besser wissen, wie sich unterschiedliche - auch kleinraeumige - Klimata auf die Weinqualitaet auswirken, hat sich die Weinqualitaet deutlich verbessert. In relativ warmen Zonen etwa, gibt es die Moeglichkeit, fruchtigere Weine in groesserer Hoehe (wo es kuehler ist) zu erzeugen. http://www.swr-online.de/kaffee-oder-tee/tipps-tricks/weinecke/archi v/2001/05/10/index.html :Stichwort : Info :Stichwort : Wein :Erfasser : Christina Philipp :Erfasst am : 10.05.2001 :Letzte Aender. : 10.05.2001 :Quelle : Kaffee oder Tee, :Quelle : SWR 10.05.2001 MMMMM MMMMM----- 'Kalorio V1.24' (reg.) nach Meal-Master Title: Chardonnay - der Wein, den die Welt liebt (Info) Categories: Information, Drinks Servings: 1 Text 1 Info MMMMM------------------------QUELLE------------------------------- - Kaffee oder Tee, - SWR 19.10.2000 - Erfasst von Christina Phil Wenn es einen Welt-Wein gibt, dann gewiss den Chardonnay. Keine andere Rebsorte ist so weit herumgekommen und keine andere hat so grosse Bedeutung fuer den internationalen Ruf eines Landes. Der Chardonnay ist so etwas wie der Testwein einer jeden Wein-Region: wer Chardonnay gut kann, dem traut man auch sonst viel zu. Ursprung: Woher diese Rebsorte kommt, ist einigermassen unklar. Sie ist schon lange in Burgund verbreitet und die Rebe aus der die grossen weissen Burgunder, der Chablis und auch viele Champagner gemacht sind. Frueher hielt man sie fuer eine Verwandte des weissen Burgunders, aber das haben Gentests widerlegt. Tradition hat der Chardonnay aber auch im Nahen Osten, vor allem im Libanon. Verbreitung: Chardonnay ist weltweit verbreitet - von Argentinien bis England, von Oesterreich bis Australien. Auch in Deutschland ist sie im Kommen, allerdings wesentlich verhaltener als viele befuerchtet hatten. So macht er auch dem klassischen Riesling, um dessen Lagen er konkurriert, nur punktuell Konkurrenz. Chardonnay ist die am haeufigsten angebaute weisse Qualitaetsrebe der Welt. Er steht in der Anbauflaeche nur hinter Massentraegern fuer die Branntweinproduktion wie Airen oder Tebbiano zurueck. Charakter: Spoetter sagen, der Chardonnay habe keinen. Er sei vielmehr ein Spiegel des Bodens und der Kellertechnik. Da ist was dran. Der Feuersteinton der Chablis-Weine oder die Vanille der kalifornischen Chardonnays stammen eben nicht aus den Trauben, sondern von Boden oder Fass. Jedenfalls bietet die Rebsorte gute Voraussetzungen: sie erreicht leicht hohe natuerliche Zuckerwerte und wahlweise je nach Lesezeitpunkt auch eine frische Saeure. Sie hat kein ausuferndes parfuemiertes Bukett, sondern nur leicht fruchtige Apfel-Melonen-Noten. Chardonnays sind der ideale Grundstoff fuer die Weinmacher. Allerdings muessen, um hohe Qualitaeten zu erreichen die Ertraege sehr klein gehalten werden. Typen: Die traditionellen Chardonnay-Weine tragen den Namen der Rebsorte ueberhaupt nicht: die Puligny-Montrachet oder Meurault, die grossen weissen Burgunder, die tragen den Namen ihrer Lage, das entspricht so franzoesischer Tradition. Der Sortenname ist deshalb mit einem ganz anderen Stil bekannt geworden: mit den vanilleueberladenen, tiefgelben und Bananen-buttrigen Chardonnays aus Kalifornien. http://www.swr-online.de/kaffee-oder-tee/vvv/weinecke/archiv/2000/10 /19/index.html :Stichwort : Info :Stichwort : Wein :Erfasser : Christina Philipp :Erfasst am : 18.05.2001 :Letzte Aender. : 18.05.2001 :Quelle : Kaffee oder Tee, :Quelle : SWR 19.10.2000 MMMMM MMMMM----- 'Kalorio V1.24' (reg.) nach Meal-Master Title: Glasklare Argumente - oder: was das Glas... (Info) Categories: Information, Drinks Servings: 1 Text 1 Info MMMMM------------------------QUELLE------------------------------- - Kaffee oder Tee, - SWR 14.09.2000 - Erfasst von Christina Phil Das richtige Glas ist ein wichtiger Beitrag zum Weingenuss. Es entscheidet mit darueber, wohin genau der Wein im Mund gelenkt wird - wir schmecken verschiedene Nuancen ja in verschiedenen Regionen der Mundhoehle. Tatsaechlich schmeckt der gleiche Wein in verschiedenen Glaesern sehr unterschiedlich! Grundsaetzliches: Ein ordentliches Weinglas ist nicht zu dickwandig, moeglichst ohne Wulst am oberen Rand, es hat einen Stiel, der nicht zu dick und lang genug ist, um das Glas da anzufassen und es hat einen ausreichend breiten Fuss, um sicheren Stand zu gewaehrleisten. Der Kelch ist so gross, dass er nur zu einem Teil (1/3 beim Probieren, 2/3 beim Essen) gefuellt werden muss. Vor allem ist es aus Klarglas, nicht gefaerbt, um die Farbe des Weins zur Geltung kommen zu lassen. So wenig wie Kaffee aus Pappbechern schmeckt oder Weizenbier aus der Sektfloete, so wenig schmeckt ein guter Wein aus dem Tonbecher. Soviel rustikaler Charme ist bestenfalls einem Landwein beim Picknick zuzumuten. Genormte Probierglaeser: Wer eine breite Palette an Wein probieren will, ohne sich auf Spezialglaeser einzulassen, dem ist mit genormten Probierglaesern nach DIN oder ISO-Standard geholfen. Diese Glaeser sind tulpenfoermig und fassen etwa 0,2 Liter (werden aber nie voll gemacht!). Sie bringen alle Weine einigermassen vergleichbar zur Geltung. Das vor allem in Deutschland verbreitete DIN-Glas (DIN 10960) ist gerade neu designed worden und soll ist sozusagen das Standard-Probierglas auch bei vielen Weinmessen und -verkostungen. Wein-Freaks schwoeren oft auch auf ein Becherglas mit Fingerloechern, das unter dem schoenen Namen "Impitoyable" (Gnadenlos, Unerbittlich) bekannt ist und im Ruch steht, vor allem die Fehler der Weine hervorzuheben. Weissweinglaeser haben einen schmalen, kleineren Kelch - sehr schlank und am oberen Rand ein wenig nach aussen gestuelpt, wenn sie fuer leichte Weine ausgelegt sind, etwas bauchiger und nach oben enger, wenn sie voluminoesere Tropfen zur Geltung bringen sollen. Rotweinglaeser sehen aus wie eine grosse Ausgabe des letztgenannten Weissweinglases, wenn daraus tanninstarke Rotweine getrunken werden sollen (Bordeaux, internationale Cabernet Sauvignons, Rioja, Chianti..). Eher kugelige grosse Glaeser sind den sehr schweren Rotweinen vorbehalten. (Barolo-Typus) Tanninarme Rote vom Typ eines deutschen Spaetburgunders auch eines Gamay (Beaujolais) werden aus bauchigen Glaesern mit weiter Oeffnung genossen. Roséglaeser sind nur mittelgross und leicht eingezogen oben. Sektglaeser sollten hochgezogen und schmal sein (die antiquierten Sektschalen sind Mord fuer die Kohlensaeure). Am Grund kann ein kleiner rauher Punkt eingraviert sein, das fuehrt zu einem feinen perlen. Ganz praktisch wer nicht soviel in Glaeser investieren will, dem ist mit einem Weissweinglas fuer kraeftige Weissweine geholfen, aus dem schmecken auch Rosés - dazu noch ein Rotweinglas, je nach Vorliebe das fuer fruchtige, tanninarme oder das fuer tanninreiche. Das genuegt fuer die Praxis. Und sonst... Glaeser moeglichst mit wenig Spuelmittel und klarem, fettfreien Wasser abspuelen. Im Schrank werden sie moeglicherweise schnell muffig! Dann riecht man vom Wein nicht mehr viel. Am Besten umgedreht auf eine Glasplatte stellen, das ist luftdicht. O-Titel: Glasklare Argumente - oder: was das Glas zum Geschmack beitraegt (Info) http://www.swr-online.de/kaffee-oder-tee/vvv/weinecke/archiv/2000/09 /14/index.html :Stichwort : Info :Stichwort : Wein :Erfasser : Christina Philipp :Erfasst am : 18.05.2001 :Letzte Aender. : 18.05.2001 :Quelle : Kaffee oder Tee, :Quelle : SWR 14.09.2000 MMMMM MMMMM----- 'Kalorio V1.24' (reg.) nach Meal-Master Title: Weine von Mosel, Saar und Ruwer (Info) Categories: Information, Drinks, Deutsch Servings: 1 Text 1 Info MMMMM------------------------QUELLE------------------------------- - Kaffee oder Tee, - SWR 17.05.2001 - Erfasst von Christina Phil Die Mosel und ihre grossen Nebenfluesse sind Ur-Weinbaugebiete. Schon vor 2000 Jahren wurde hier Wein angebaut. Heute wachsen hier auf 12.200 Ha Reben. Rund 1/9 der gesamten deutschen Rebflaeche. Viele (aber laengst nicht alle) Weinberge liegen an den steilen Haengen in Sued-Ausrichtung. Bis zu 68% Steigung haben diese Lagen. Die Reben dort profitieren vom Schieferuntergrund, der die Sonnenwaerme speichert und seine typischen mineralischen Geschmacksnoten in den Weinen hinterlaesst. Einige davon sind tatsaechlich erst im 16. Jahrhundert aus den Haengen herausgesprengt worden. Ausserdem traegt das Wasser der Mosel und ihrer Nebenfluesse drunten im Tal seinen Teil dazu bei, ein mildes Kleinklima zu schaffen. Die Durchschnittstemperaturen im Juli liegen nur wegen dieser besonderen Umstaende bei 18 Grad und nur deshalb koennen die Trauben hier, so weit im Norden ueberhaupt reif werden. Rebsorten: Gut die Haelfte der Weinberge ist nur mehr mit jener Sorte bestockt, die den Ruf des Gebietes begruendet hat: dem Riesling. Mitte des 20. Jahrhunderts besetzte er ueber 90% der Weinberge, aber in den vergangenen Jahrzehnten ist der Weinbau stark ausgeweitet worden und zwar vor allem in den flachen Uferlagen. Dort ist vor allem der Massentraeger Mueller-Thurgau gepflanzt worden. Eine traditionelle Rolle spielt der Elbling an der Obermosel. Er ist eine sehr alte Sorte, die hohe Saeurewert aufweist (gut geeignet fuer Sektgrundweine) und einfache Schoppen-Qualitaeten bringt. Im 19. Jahhundert war er uebrigens die mit Abstand wichtigste Reben an der gesamten Mosel und hat den Ruf des "leichten" Mosel wesentlich mitbegruendet. Rotwein spielt kaum eine Rolle. Sein Anbau ist ueberhaupt erst wieder seit einigen Jahren zulaessig. Dabei war - vor allem in der Region Zell - im Mittelalter weit ueberwiegend Rotwein angebaut worden. Die Zeiten aendern sich........ Viele, viele kleine Winzer.... An der Mosel arbeiten etwa 5000 Winzer. Im Durchschnitt haben sie nur rund 2 Ha. Gleichzeitig haben aber die groessten deutschen Kellereien ihren Sitz an diesem Fluss. Das hat damit zu tun, dass das gute Image der Mosel-Weine in frueheren Jahren dazu gefuehrt hat, dass die Moselweine mit einem kraeftigen Schuss aus weniger populaeren Gebieten verlaengert wurden. Ein Winzer-Sprichwort lautet: "Die ‘Zeller Schwarz’ Katz’ hat einen Schwanz bis nach Rheinhessen". Einkaufstips: Spitzenweingueter (mit Flaschenpreisen von 15.00 DM aufwaerts) findet man besser in der Fachliteratur als durch Zufallstreffer. Weingueter in altehrwuerdigen Gebaeuden in der Ortsmitte oder in den Weinbergen besitzen oft schon aus historischen Gruenden gute Lagen. Wenn sie sich dann auch noch Muehe geben, ist das Ergebnis durchaus geniessbar... Weingueter, die schon kilometerweit mit Pappschildern werben, sind oft mehr im unteren Preissegment plaziert. Allzu kleine Betriebe koennen durchaus Qualitaet produzieren, aber in der Praxis muessen sie oft die zulaessigen Hektarertraege voll ausreizen (wenn nicht ueberziehen), um genuegend Wein zu erzeugen. Um eine Familie zu ernaehren und gleichzeitig guten Wein zu erzeugen sind etwa 3 Hektar Rebflaechen notwendig. Die "offiziellen" Qualitaetsbezeichnungen (Qualitaetswein Q.b.A. Qualitaetswein mit Praedikat, Kabinett, Spaetlese, Auslese, etc.) beziehen sich im wesentlichen nur auf den natuerlichen Zuckergehalt des Traubenmosts und sagen deshalb ueber den Geschmack und die Qualitaet des Weines so gut wie nichts aus. ... und noch etwas: Die Produktionskosten (d.h. die Selbstkosten des Weinguts) liegen pro Flasche aufgrund der schwierigen Verhaeltnisse (Steilhaenge) bei ca 5-8 DM. Will der Winzer nicht am Hungertuch nagen, dann sind Endverkaufspreise von 10 DM - 15 DM das Minimum. Das "Schnaeppchen" fuer 3.99 DM kann deshalb nur der Ausschuss sein. Auch die Lagebezeichnungen sind nicht einfach einzuordnen. Mosel-Saar-Ruwer hat fuenf Bereiche mit 20 Gross und ueber 500 Einzellagen. Die Vielfalt hat ihre Tuecken. Man muss schon wissen, dass die Top-Lage der Scharzhofberg (bei Wiltingen) ist und dass der Scharzberg eine Allerwelts-Grosslage darstellt. http://www.swr-online.de/kaffee-oder-tee/tipps-tricks/weinecke/archi v/2001/05/17/index.html :Stichwort : Info :Stichwort : Wein :Stichwort : Deutschland :Erfasser : Christina Philipp :Erfasst am : 18.05.2001 :Letzte Aender. : 18.05.2001 :Quelle : Kaffee oder Tee, :Quelle : SWR 17.05.2001 MMMMM MMMMM----- 'Kalorio V1.24' (reg.) nach Meal-Master Title: Weinwissen (Info) Categories: Information, Drinks Servings: 1 Text 1 Info MMMMM------------------------QUELLE------------------------------- - Kaffee oder Tee, - SWR 31.05.2001 - Erfasst von Christina Phil Probieren geht ueber Studieren, sagt der Volksmund. Nirgends stimmt das so sehr wie beim Wein. Was nutzt es, ein Dutzend Buecher auswendig gelernt zu haben, aber in der Praxis nicht zwischen Apfelmost und Beerenauslese unterscheiden zu koennen. Die Leute wollen nicht von biologischem Saeureabbau fabulieren, sondern ihn schmecken, sagt ein Insider. Gluecklicherweise gibt es ein breites Angebot an ganz praktischen Weiterbildungs-Moeglichkeiten. Jeder Winzer, aber auch viele Weinhaendler (und -versender) bieten Seminare an. Dabei muss man sich nur bewusst sein, dass dort neben Information auch Wein verkauft werden soll. Sehr kritisch geht es da nicht zu. Man lernt immer das Positive schmecken. In der Regel unabhaengiger geht es bei den Veranstaltungen der Volkshochschulen und Volksbildungswerken zu (auch wenn da wieder ein Winzer oder Haendler die Kurse haelt, wird weniger Werbung moeglich sein). Da gibt es ein ungeheuer breites Angebot und die Kurse sind meist guenstig. Das Problem ist allerdings, dass die Qualitaet der Referenten ziemlich unterschiedlich ist. Und wie soll der Laie wissen, ob das was da erzaehlt wird auch stimmt? Es gibt keine Qualitaetskontrolle. Und: das Angebot dieser Einrichtungen ist nirgendwo uebersichtlich gebuendelt. Da hilft nur eines: soviele Programme wie moeglich besorgen und durchforsten. Lediglich das Internet kann eine kleine Hilfe sein (laengst nicht alle sind drin!). Einige Beispiele: Boppard: http://members.aol.com/vhsboppard/seminare.htm (Weinwissen, 6 Abende, 40 DM plus Proben) Chemnitz: http://www.c.shuttle.de/c/volkshochschule/Programm/MuG/Bier_Wein/bie r_wein.html Dormagen: http://www.vhsdormagen.de/gesu_u4.htm Heilbronn: http://www.vhs-unterland.de/rahmen/33.html (Weine aus Uebersee, 2 Abende mit Proben, 32 Mark) Karlsruhe: http://193.197.165.50/Bildung/VHS/Seiten/Kultur2/essen-10.htm (Weine der Pfalz oder Schaeumende Weine, je 3x 2 Stunden mit Proben - rund 90 Mark) Pirmasens: http://www.aktion-city.de/vhs/Pirmasens_VHS_04Naturkunde.htm (Cabernet Sauvignon, 2 Abende, 46 Mark) Weiterbildung auf meist recht hohem Niveau bieten die einschlaegigen Fachzeitschriften. Sie veranstalten Weinerlebnis- und Informationsreisen und auch Themen-Proben. Das sind in der Regel Angebote fuer Weinkenner oder sehr ambitionierte (und nicht ganz arme) Einsteiger. Eine Uebersicht z.B. unter http://www.winelife.de/wl/weinwissen/seminare.html Aber auch "Vinum" oder "Weinwelt" bieten solche Seminare und Reisen. Organisationen, die sich mit Wein-Weiterbildung befassen, sind das Deutsche Weininstitut (DWI , www.wein.de) in Mainz. Das Basisseminar "Deutscher Wein" (ein Tag incl. Verpflegung) kostet 100 DM. Auch staatliche Lehr- und Versuchsanstalten (z.B. Oppenheim) bieten dergleichen. Die Deutsche Wein- und Sommelierschule in Koblenz bietet intensive Mehrtages-Seminare an (vier Tage, 1000.- DM mit ueber 100 Proben und Verpflegung - ohne Uebernachtung). Die Unabhaengige Internationale Weinakademie (UIW) in Muenchen ist ebenfalls eine renommierte Einrichtung die 5-Tages-Basis-Seminare und Wochenkurse fuer Kenner bietet. Teilweise sind private Einrichtungen als unabhaengige getarnt: die sogenannte "Viniversitaet" z.B. mit Standorten in Berlin, Stuttgart, Dortmund, Muenchen und Meerbusch. Sie nennt sich gerne Wein-Uni, ist aber schlicht eine Einrichtung von Jacques Weindepot und vergibt fuer ganz nette Seminare voellig wertlose Diplome. Master of Wine - das ist eine klassische Handelsausbildung fuer absolute Profis - ausschliesslich in London/ New York/ Tokyo und Rust/Neusiedlersee. Perfektes Englisch und hohes Niveau - selbst Sommeliers die sich rantrauen, fallen immer wieder mal durch. http://www.swr.de/kaffee-oder-tee/tipps-tricks/weinecke/archiv/2001/ 05/31/index.html :Stichwort : Info :Stichwort : Wein :Erfasser : Christina Philipp :Erfasst am : 31.05.2001 :Letzte Aender. : 31.05.2001 :Quelle : Kaffee oder Tee, :Quelle : SWR 31.05.2001 MMMMM MMMMM----- 'Kalorio V1.24' (reg.) nach Meal-Master Title: California Dreaming - US-Weine von der Westkueste (Info) Categories: Information, Drinks Servings: 1 Text 1 Info MMMMM------------------------QUELLE------------------------------- - Kaffee oder Tee, - SWR 07.06.2001 - Erfasst von Christina Phil Wie so oft hatten Missionare den Wein im Gepaeck: 1779 pflanzten Franziskaner die ersten Kulturreben in Kalifornien. Der Weinbau entwickelte sich stetig. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts waren praktisch alle Weinanbaugebiete ausprobiert, 800 Weinbaubetriebe produzierten 1 Mio Hl Wein (etwa 1/10 der deutschen Ernte). Es folgten stuermische Zeiten: die Reblaus vernichtete viele Anlagen, vor allem aber die Prohibition (Alkoholverbot) in den 20er und 30er Jahren versetzte dem Weinbau einen schweren Schlag. Erst 1970 kam der kalifornische Weinbau wieder auf die Fuesse. Die Amerikaner entdeckten den Wein neu. Kalifornien kam mit neuen Sorten und anspruchsvolleren Weinen sehr schnell wieder ins Geschaeft. Und zwar diesmal nicht nur national, sondern weltweit. Die Tatsache, dass der einflussreichste Weinkritiker der Welt, Robert Parker, Amerikaner ist und aus seinem "amerikanischen" Geschmack keinen Hehl macht, hat wesentlich dazu beigetragen, dass kalifornische Weine bekannt, populaer und auch teuer geworden sind. Heute produziert Californien etwa das 1,5 fache einer deutschen Ernte - allerdings auf annaehernd der dreifachen Flaeche. Weiterer Unterschied zu Deutschland: es sind wiederum nur 800 Betriebe, die den kalifornischen Weinbau ausmachen. Bei uns wirtschaften mehrere 10.000 Winzer. (In den meisten Gebieten haben die Kellereien heute tatsaechlich mehr als die Haelfte der Rebflaeche im eigenen Besitz! Das urspruengliche System von Kellereien, die ihre Trauben von unabhaengigen Traubenbauern zukaufen ist eher auf dem Rueckmarsch.) Die Weinbaugebiete liegen im wesentlichen noerdlich San Francisco. Die bekanntesten: Napa- und Sonoma-Valley. Sorten: Chardonnay ist die am weitesten verbreitete Rebsorte. Danach Zinfandel ("die" ureigene kalifornische Rebe, die aber in Wirklichkeit die von italienischen Einwanderern mitgebrachte Primitivo-Rebe ist), Cabernet Sauvignon und Chenin blanc (der meistens in Verschnittweinen ohne Sortenangabe untergeht). Daneben aber wird in Kalifornien praktisch alles angebaut, was es an Sorten gibt. Vom Riesling ueber Merlot, Gewuerztraminer, Sauvignon blanc bis hin zu den Sorten des franzoesischen Suedens (die sogenannten "Rhone-Rangers", Winzer, die auf Syrah, Mourvedre und Co. setzen, machen derzeit einige Furore). Klima: Die unterschiedlichen Hoehenlagen, die Naehe oder Ferne vom Meer und die insgesamt rund 1000 Km Nord-Sued-Ausdehnung machen es moeglich, fuer fast alle Sorten auch tatsaechlich akzeptable Klimabedingungen zu finden. Es gibt kein einheitliches Klima, sondern viele Kleinklimata. Gemeinsam ist den kalifornischen Anbaugebieten, dass sie keine grosse Winterkaelte kennen, wohl aber Spaetfroeste, die den schon treibenden Reben gefaehrlich werden koennen. Dagegen arbeiten die Winzer mit viel Technik an: Anti-Frost-Beregnung und vor allem Riesen-Ventilatoren, die die Kaltluft in Bewegung halten sollen, sind weithin sichtbar. Der "californian style" die Kalifornier sind Motoren der Entwicklung im Weinbau. Sie kennen keine ausgepraeften Traditionen und haben sich frueh und vorbehaltslos an den neuesten Erkenntnissen der Wissenschaft orientiert (die Univerity of California hat in Davis eine international fuehrende Wein-Wissenschaftler-Schmiede). Hier ist die Kaltgaerung von Weisswein erfunden worden, die Arbeit mit Reinzuchthefen, jetzt wird dort auch gerne mit Umkehrosmose dem Wein wahlweise Wasser oder Alkohol entzogen. Das Ziel: Weine zu erzeugen, wie sie der Verbraucher schaetzt: gehaltvolle, extrem fruchtige, schnell zugaengliche und nachhaltige Tropfen. Die natuerlichen Voraussetzungen sind da, an den technischen wird staendig gebastelt (die Barrique-Welle rollte in Kalifornien an , der Trend rebsorten-reine Weine auszubauen, ebenfalls). Buttrig-Vanillige Chardonnays und Cabernets, die praegnant nach schwarzen Johannisbeeren duften, sind immer noch der Massstab. Allerdings zeichnet sich eine Verfeinerung deutlich ab. Verschiedentlich versuchen Kellereien auch nach europaeischem Vorbild das Terroir, die Eigenheit einer Weinlage, zu betonen. Spezialitaeten: Neben vielen hochwertigen Weinen aus den genannten Rebsorten taucht auf dem Markt immer wieder der "white Zinfandel" auf. Das ist kein weisser Verwander der "Zin", sondern ein schnell abgepresster Roter, der damit nur wenig Farbe aus den Beerenhaeuten aufnimmt und blass bleibt. (eine Art blasser Rosé, wird international auch "Blush" genannt.) Meist sehr suess! http://www.swr.de/kaffee-oder-tee/tipps-tricks/weinecke/archiv/2001/ 06/07/index.html :Stichwort : Info :Stichwort : Wein :Stichwort : Kalifornien :Erfasser : Christina Philipp :Erfasst am : 7.06.2001 :Letzte Aender. : 7.06.2001 :Quelle : Kaffee oder Tee, :Quelle : SWR 07.06.2001 MMMMM MMMMM----- 'Kalorio V1.24' (reg.) nach Meal-Master Title: Wein und Speisen (Info) Categories: Information, Drinks Servings: 1 Text 1 Info MMMMM------------------------QUELLE------------------------------- - Kaffee oder Tee, - SWR 28.06.2001 - Erfasst von Christina Phil Meist wird die Kombination von Wein und Speisen viel zu kompliziert gesehen. Gehen Sie einfach nach Ihrem Gefuehl! Wenn Sie ein rustikaleres Gericht haben, passt am besten ein etwas rustikaler oder herzhafter Wein, wie Grauburgunder oder Tokay Pinot Gris dazu. Und das Gleiche natuerlich umgekehrt. Bei mehreren Weinen zu einem Menue sollte mit dem leichtesten Wein begonnen werden. Die Reihenfolge der Weine laesst sich zu kraeftigeren oder zu aelteren und subtileren Weinen steigern. Einige Grundregeln sollten Sie beachten: - Saeure + Saeure verdoppelt sich (zu einem Salat mit viel Essig in der Vinaigrette brauchen Sie einen eher saeurearmen Wein, wie Gutedel, Silvaner, Grauburgunder, Chardonnay oder Vernaccia...) - Suesse + Suesse heben sich gegenseitig auf (Suesse im Essen neutralisiert die Suesse im Wein, oder wenn Sie ein sehr suesses Dessert haben, braucht der Wein dazu mindestens die gleiche Suesse, weil er sonst schmalbruestig und ausgezogen wirken wuerde) - Fettreiche Speisen vertragen alkoholstaerkere Weine. Die Saeure und der Alkohol im Wein regen die Magensaefte und die Verdauung an - Barriqueweine eignen sich vor allem zu gebratenen und geschmorten Gerichten Wunderbare Kombinationen koennen Sie mit Aromen erleben. Beispiele: - Salat mit einer Walnussvinaigrette und einem Gutedel der nussig im Geschmack ist - Loup de mer auf der Haut kross gebraten mit Knoblauch und einem gekuehlten Rotwein - Seezunge in einer Beurre Blancsauce mit einem cremigen Chardonnay - Wildhasenruecken in einer Spekulatiuskruste und einem gereiften Riesling mit Restsuesse - Lamm mit Ratatouille und einem an Paprika erinnernden Cabernet Sauvignon - Rehruecken mit Doerrpflaumen und einem Merlot - Apfelpfannkuchen mit Zimt und Zucker und einem gereiften roten Burgunderwein - Karamelierte Pfirsichtarte mit einer Riesling Beerenauslese - Lauwarmer Schokoladenkuchen mit einem Banyuls ..... die Reihe liesse sich natuerlich beliebig fortsetzen, aber probieren Sie es einmal selbst aus. http://www.swr-online.de/kaffee-oder-tee/tipps-tricks/weinecke/archi v/2001/06/28/index.html :Stichwort : Info :Stichwort : Wein :Erfasser : Christina Philipp :Erfasst am : 28.06.2001 :Letzte Aender. : 28.06.2001 :Quelle : Kaffee oder Tee, :Quelle : SWR 28.06.2001 MMMMM MMMMM----- 'Kalorio V1.24' (reg.) nach Meal-Master Title: Bordeaux (Info) Categories: Information, Drinks Servings: 1 Text 1 Info MMMMM------------------------QUELLE------------------------------- - Kaffee oder Tee, - SWR 21.06.2001 - Erfasst von Christina Phil Von 17.-22. Juni 2001 ist es wieder soweit, die Fachwelt des Weines trifft sich in Bordeaux. Alle zwei Jahre findet um diese Zeit die VINEXPO - das ist die groesste Weinmesse der Welt - statt. Winzer aus aller Welt reisen an und bieten Ihre Weine zum Verkosten an. Fuer die Weinkenner ist es das reinste Paradies. Sie haben hier unter anderem die Moeglichkeit, Weine von ca. vierzig bis fuenfzig verschiedenen Winzern aus Suedafrika, Australien oder Ungarn zu verkosten. Besser gesagt, die ganze Welt ist mit ihren Weinen hier zu finden. Aber nicht nur fuer die VINEXPO lohnt es sich, Bordeaux zu bereisen. Bordeaux ist mehr, als nur eine beruehmte Weinregion. Die Gebiete an Garonne, Gironde und Atlantik gelegen haben den Weinbau in der ganzen Welt beeinflusst. In den glanzvollen Châteaux werden Weine aus den Rebsorten Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Merlot und Petit Verdot ausgebaut, die Jahr fuer Jahr Hoechstpreise erzielen. Sie stehen als Symbol fuer grosse Weine und werden in der ganzen Welt als Vorbild betrachtet. Bereits im Jahr 1855 wurden die Châteaux mit ihren Weinen im Rahmen der Pariser Weltausstellung klassifiziert. Fuenf Kategorien wurden geschaffen, und in die hoechste Kategorie- also den "1er Grand Cru Classé" wurden Château Latour, Château Margaux, Château Lafite- Rothschild und Château Haut-Brion eingestuft. Das Château Mouton- Rothschild wurde erst 1972 in den 1. Rang erhoben. Bis heute hat diese Hierarchie Bestand, wenn sich auch in den fast 150 Jahren vieles veraendert hat. Da die Weine aus dem Bordelais sehr hochpreisig sind, kaufen viele Weinkenner die Weine in der Subskription ein. Das heisst, die noch nicht fertigen Weine (die Weine liegen noch in den Faessern) werden im Maerz / April geordert und bezahlt. Nach 18 Monaten werden die Weine ausgeliefert und muessen dann noch je nach Jahrgang zwischen fuenf und zehn Jahren reifen. Vor allem in den achtziger Jahren sind die Weine im Preis stark angestiegen. Gewinne von 400- 500 % waren keine Seltenheit. Dass jedoch auch ein Risiko dahinter steckt, zeigte vor allem der schwache 1997er Jahrgang. Obwohl der Jahrgang lange nicht die Qualitaet der zwei vorangegangen Jahre aufweisen konnte, kam er in der Subskription zu den Vorjahrspreisen auf den Markt. Nachdem er zwei Jahre spaeter im Handel erhaeltlich war, konnte er die Preise nicht halten. Seit 1999 gibt es erste Weinfonds, bei denen Sie ihr Geld bei den Banken in Bordeauxweine investieren koennen. Der Einsatz betraegt als Minimum DM 25000.-, und nach vier Jahren erfolgt eine Auszahlung, bei der Sie sich die Haelfte in Naturalien auszahlen lassen koennen. Dabei bleibt nur zu hoffen, dass der Wein in der Zukunft nicht zum reinen Spekulationsobjekt abgewertet wird. http://www.swr-online.de/kaffee-oder-tee/tipps-tricks/weinecke/archi v/2001/06/21/index.html :Stichwort : Info :Stichwort : Wein :Stichwort : Bordeaux :Erfasser : Christina Philipp :Erfasst am : 28.06.2001 :Letzte Aender. : 28.06.2001 :Quelle : Kaffee oder Tee, :Quelle : SWR 21.06.2001 MMMMM MMMMM----- 'Kalorio V1.24' (reg.) nach Meal-Master Title: Wein und Gesundheit (Info) Categories: Information, Drinks Servings: 1 Text 1 Info MMMMM------------------------QUELLE------------------------------- - Kaffee oder Tee, - SWR 05.07.2001 - Erfasst von Christina Phil Lange Zeit diente der Wein als Grundnahrungsmittel. Meist wurde er mit Wasser vermischt, um einerseits den Durst zu stillen und andererseits das Wasser hygienisch zu stabilisieren. Vor allem bei den Wasserfaessern auf den Schiffen war der Wein wichtig, damit sich kein Brackwasser entwickelte. Der Wein als Medizin wurde vor allem im Burgund sehr geschaetzt. Hier trug es sich zu, dass 1443 Nicolas Rolin, Schatzkanzler Philipps des Guten, das Hôtel OeDieu in Beaune erbaute, zum Erlass seiner Suenden. In dem Hospiz wurden mittellose Kranke aufgenommen, die taeglich ihren Wein im Tastevin als Medizin erhielten. Dennoch wurde noch nie soviel ueber "Wein & Gesundheit" gesprochen, wie in den letzten Jahren. Ausloeser war eine japanische Studie, die der Frage nachging: wo gibt es die hoechste Lebenserwartung? Und es zeigte sich, dass vor allem in der Gegend um Bordeaux die Lebenserwartung am hoechsten ist. Aus dieser Untersuchung wurde gefolgert, dass vor allem Rotwein eine positive Wirkung auf die Gesundheit hat. Diese Studie hat fuer sehr viel Diskussionsstoff gesorgt und es wurden zahlreiche weitere Untersuchungen angeschlossen. Diese kamen letztlich alle zu dem Ergebnis, dass das moderate Trinken von Alkohol die mittlere Lebenserwartung um 21 % erhoehen kann. Generell laesst sich festhalten, dass der Wein entspannend auf unser Nervensystem wirkt und die Stimmung hebt. Heute koennen wir auch auf Langzeitstatistiken zurueckgreifen und dabei hat man festgestellt: - Fuer Frauen, wie fuer Maenner ist 12g Alkohol ( entspricht 1/8 l Wein ) taeglich sehr gesund. Der Alkohol wird jeweils fuer jeden Wein gesondert in Volumenprozent ausgewiesen. Wenn es heisst 11 % Vol. bedeutet das: 110g Alkohol in 1 l Wein Der moderate Weinkonsum kann im Einzelnen folgende Effekte haben: - guenstige Beeinflussung des Cholesterinstoffwechsels ( aus LDL wird HDL Cholesterin ) - vermindert die Gerinnungsneigung des Blutes - Herzanfaelle und Schlaganfaelle koennen um 30 % gesenkt werden - Verbessert die Wirksamkeit des Bauchspeicheldruesenhormons Insulin und vermindert so den Alterszucker - Antioxidative Wirkung Letzteres kommt hauptsaechlich durch die Polyphenole zustande, welche beim Pressen der Weine herausgeloest werden. Weil Rotwein eine laengere Maischestandzeit hat, enthaelt er zehnmal soviel Polyphenole wie Weisswein. Nun wollten die Wissenschaftler wissen, ob diese Effekte nur durch Wein bewirkt werden- oder leben Bier- oder Spirituosentrinker genauso gesund? Dabei hat sich gezeigt, dass unter den Weintrinkern weniger Raucher sind. Sie ernaehren sich gesuender, indem sie mehr Olivenoel, Obst, Gemuese, Salate und Fisch verzehrten. Es zeigte sich ebenso, dass Weintrinker ihren Wein bevorzugt zum Essen geniessen. Dagegen konnte bei Spirituosentrinkern keinerlei gesundheitsfoerdernde Effekte nachgewiesen werden. Dagegen darf das Problem der Leberschaeden nicht unterschaetzt werden. Wenn haeufiger ein Promillespiegel von ueber 0,5 erreicht wird, steigt das Risiko von Leberschaeden stark an. Auch Nebenerscheinungen sollten nicht unterschaetzt werden! Vorschlaege zu Fragen zum Thema "Wein & Gesundheit" Moderator: In den letzten Jahren hoert man immer haeufiger, dass Wein sehr gesund sei? Natalie: Oh ja! Vor einigen Jahren gab es eine Studie ueber das FRENCH PARADOX.... M.: Hat sich in Frankreich das Konsumverhalten seither veraendert? N.: Der Wein trinkt sich natuerlich leichter, wenn man weiss wie gesund er ist. Generell geht der Alkoholkonsum ueberall zurueck..... M: Leben Weintrinker auch sonst gesuender? N: In aller Regel ja, weil Wein mehr zum Essen genossen wird.... M.: In der Geschichte galt Wein als Medizin? N.: Im Hôtel Dieu... M: Das alles klingt wunderbar, aber wie schaut es mit den Negativseiten aus? N: Leberzirose..... M: Ich habe schon von einer Diaet mit Wein gehoert... N: Bestimmt von der Schrothkur. Die Kur von Herrn Schroth wird erfolgreich seit 150 Jahren angewandt. Die Patienten bekommen waehrend der Kur Wein und trockene salzlose Semmeln. Die Theorie besagt, dass der Wein die Verbrennungs- und Ausschwemmprozesse beschleunigt und befoerdert. In der Sueddeutschen Zeitung wurde davon berichtet und ich las, dass ein Probant innerhalb 16 Tagen 10 Kilo verlor. http://www.swr-online.de/kaffee-oder-tee/tipps-tricks/weinecke/archi v/2001/07/05/index.html :Stichwort : Info :Stichwort : Wein :Erfasser : Christina Philipp :Erfasst am : 6.07.2001 :Letzte Aender. : 6.07.2001 :Quelle : Kaffee oder Tee, :Quelle : SWR 05.07.2001 MMMMM MMMMM----- 'Kalorio V1.24' (reg.) nach Meal-Master Title: Im Land der Trollinger - Wuerttemberg (Info) Categories: Information, Drinks, Deutsch Servings: 1 Text 1 Info MMMMM------------------------QUELLE------------------------------- - Kaffee oder Tee, - SWR 12.07.2001 - Erfasst von Christina Phil Wuerttemberg ist nicht wie andere deutschen Weinanbaugebiete. Jede vierte von fuenf Flaschen Wein wird von den Schwaben selbst getrunken. Es ist das Gebiet mit der groessten Rotweinerzeugung und etwa 90% der gesamten Menge werden von den Weingaertnergenossenschaften angeboten. Das sind allesamt ungewoehnliche Zustaende. Nicht zum Schaden der Wengerter (so heissen die Winzer dort) uebrigens, denn sie erzielen hoehere Preise als die meisten Kollegen in Deutschland. Die Wuerttemberger Weine wachsen in den Taelern des Neckars und seiner Nebenfluesse zwischen Reutlingen und Bad Mergentheim mit Zentren rund um Stuttgart und Heilbronn. Die Rebflaeche ist mit 11.100 ha etwa so gross wie die an der Mosel und etwa halb so gross wie in der Pfalz. Rund 2/3 der Weinberge sind Steillagen. Die Boeden bestehen in der Hauptsache aus Keuper und Muschelkalk und geben dem Wuerttemberger in vielen Faellen das typische "Bodengefaehrtle", einen erdigen Ton. Rebsorten: Die Roten dominieren. Sie fast zwei Drittel der Rebflaeche. Und da ist es wiederum der Trollinger, der den Ton angibt (23% der gesamten Flaeche). Nun ist der Trollinger allerdings eine Sorte, die relativ hohe Ertraege und oft duenne und farblose Weine bringt. Deshalb ist er in fast allen anderen deutschen Regionen ausgerissen worden. (In der Pfalz war er z.B. auch als "Hammelshoden" frueher weit verbreitet.) Dann kommt der ebenfalls reichtragende Schwarzriesling (16%). Das groessere Potential fuer gute Weine steckt aber sicherlich im Lemberger (9%) und dem Spaetburgunder samt seinen Spielarten Fruehburgunder (Clevner) und Samtrot (zusammen 3%). Bei den Weissen liegt der Riesling vorne (23%), dahinter die wuerttemberger Neuzuechtung Kerner (7%). Die Wuerttemberger und der Wein: Die Wuertemberger sind eng mit ihrem Wein verbunden. Das liegt zum einen daran, dass mehr als 5000 von ihnen selbst welchen produzieren: sie sind ueberwiegend Nebenerwerbswinzer, haben laengst eine Arbeit in der Industrie gefunden, bewirtschaften aber die ererbten Reben - mehr oder minder als Hobby - weiter. Sie haben sich frueh zu Genossenschaften zusammengeschlossen, weil man eben so nebenher nicht auch noch den Wein ausbauen und verkaufen kann. Aber auch die Nichtwinzer haben eine besondere Beziehung zum Wein aus der Region. Hier wird mit 40 Litern pro Kopf und Jahr fast doppelt so viel getrunken, wie im Bundesdurchschnitt. Sitten und Gebraeuche: Die Wuerttemberger trinken keinen Wein, sie schlotzen Viertele. Die typischen Henkel-Humpen aus denen sie das tun, erlauben kaum einen verfeinerten Geschmackseindruck. Vielleicht hat auch das (aehnlich wie die Schoppenkultur in der Pfalz) eine breite Basis an einfachen Alltagsweinen gesichert. Die werden uebrigens nicht nur zuhause getrunken, sondern gerne auch im Ausschank bei den Winzern selbst, der hier "Besen" genannt wird. Angesichts der Veraenderungen auf dem Weinmarkt wissen aber auch die Weinmacher hier, dass die Viertele-Kultur weder Renomee noch Absatzmaerkte ausserhalb des Anbaugebiets foerdert. Und mitlerweile gibt es deshalb auch aeusserst feine Weine, die auch im geeigneten Glas einen guten Eindruck machen. Besonderheiten: Wuerttemberger kommen oft ohne die klassischen Geschmacksbezeichnungen aus. Die Einheimischen selbst wollen gerne glauben, sie traenken einen Trockenen. Aber meistens bewegen sich auch die Rotweine eher im halbtrockenen Bereich wenn nichts anderes ausdruecklich deklariert ist. Populaer ist auch ein Verschnitt von Trollinger und Lemberger. Wobei letzterer dem ersteren sowohl farblich als auch geschmacklich ein wenig auf die Spruenge helfen soll. Moeglicherweise diese Tradition hat dazu gefuehrt, dass die Wuerttemberger relativ frueh auch bei den hochwertigen Weinen Cuvées hergestellt haben. Dabei sind einige brilliante Tropfen entstanden, die auch dank ihrer exotischen Namensgebung viel Beachtung gefunden haben ("ex flammis Orior", "Granat", "Grandor"). Schliesslich duerfen in der Region auch weisse und rote Trauben werden zusammen gekeltert: das Weinrecht laesst das beim sogenannten Schillerwein ausdruecklich zu. http://www.swr-online.de/kaffee-oder-tee/tipps-tricks/weinecke/archi v/2001/07/12/index.html :Stichwort : Info :Stichwort : Wein :Stichwort : Wuerttemberg :Erfasser : Christina Philipp :Erfasst am : 12.07.2001 :Letzte Aender. : 12.07.2001 :Quelle : Kaffee oder Tee, :Quelle : SWR 12.07.2001 MMMMM MMMMM----- 'Kalorio V1.24' (reg.) nach Meal-Master Title: Champagnerkaltschale mit Rosenblueten und Pfirsich Categories: Nachtisch, Obst, Drinks Servings: 2 Portionen 1/2 l trockener Weisswein 1/4 l Champagner oder Sekt 5 tb Agavendicksaft 1 Zitrone, Saft 3 Blatt Gelatine 1/2 Vanilleschote 2 Weinbergpfirsiche oder weisse - Pfirsiche einige Rosenblueten, - ungespritzt 1 ts Rosenwasser Zucker MMMMM------------------------QUELLE------------------------------- - Kochkunst mit Vincent - Klink, - "Blueten", - SWR 01.08.2001, - (Whlg. v. 30.06.1999) - Erfasst von Christina Phil Vanilleschote der Laenge nach teilen und mit einem Messer das Mark herauskratzen und bereitstellen. Die ausgekratzte Schote in einen Liter Zuckerwasser geben und darin die Pfirsiche pochieren. Anschliessend die Pfirsiche enthaeuten und in Schnitzchen schneiden. Etwas Agavendicksaft mit einem Schuss Wein und dem Rosenwasser vermischen und die Rosenblaetter darin marinieren. Die Gelatine in kaltem Wasser einweichen. Den restlichen Wein mit Vanillemark und Zitronensaft in einen Topf geben und erwaermen. Die eingeweichte Gelatine darin aufloesen, nicht kochen lassen. Das Ganze mit Agavendicksaft suessen und kaltstellen. Vor dem Servieren der Kaltschale das Weingelee durch ein Spaetzlesieb druecken. Dann den Champagner dazugeben und vorsichtig umruehren. Das Weingelee gleicht dann kleinen Kristallen. Die Pfirsichspalten in Suppentellern anrichten, die Champagnerkaltschale daruebergeben und mit den Rosenblaettern bestreuen. Tip: Rosenwasser kann man in der Drogerie oder Apotheke kaufen. Man sollte aber darauf achten, dass es nicht chemisch hergestellt wurde. Es kann aber auch selbst hergestellt werden. Dazu besorgt man sich eine kleine Ampulle Rosenoel (am besten bulgarisches) im Duftladen. Davon gibt man einen Tropfen auf einen halben Liter gut gesuesstes Wasser und fertig ist das Rosenwasser. http://www.swr-online.de/kochkunst/rezepte/2001/08/01/index.html :Stichwort : Kaltschale :Stichwort : Wein :Stichwort : Pfirsich :Stichwort : Rose :Erfasser : Christina Philipp :Erfasst am : 26.07.2001 :Letzte Aender. : 28.07.2001 :Quelle : Kochkunst mit Vincent Klink, :Quelle : "Blueten", :Quelle : SWR 01.08.2001, :Quelle : (Whlg. v. 30.06.1999) MMMMM MMMMM----- 'Kalorio V1.24' (reg.) nach Meal-Master Title: Wein ohne Alkohol (Info) Categories: Information, Drinks Servings: 1 Text 1 Info MMMMM------------------------QUELLE------------------------------- - Kaffee oder Tee, - SWR 09.08.2001 - Erfasst von Christina Phil Zuallererst besteht Wein aus - Wasser! Rund 80% sind das. Aber auf dem naechsten Platz folgt meistens schon der Alkohol. Je nachdem ob ein Wein durchgegoren ist oder nicht, wie reif die Trauben waren und wieviel Zucker zugesetzt worden ist, sind das in der Regel zwischen 8 und 14%. Es gibt es eine ganze Reihe von Gruenden, warum Weinkellereien schon immer daran gearbeitet haben, diesen Alkohol aus dem Wein herauszuschaffen. Nur einer: Alkohol ist - nicht nur fuer Alkoholiker - ein Gift. Technik: Schon die Aegypter und Roemer kannten alkoholfreien Wein. Sie haben den Alkohol einfach durch Erhitzen herausgetrieben. Er kocht schon bei unter 80 Grad Celsius, Wasser erst bei 100. Er verdampft auch entsprechend frueher. Allerdings schmeckt solcherart "abgekochter" Wein eher seltsam. Trotzdem ist Anfang des 20. Jahrhunderts dieses Verfahren mehr oder minder unverfaelscht patentiert worden. Und zwar dem "Vater" der Entalkoholisierung, Dr. Carl Jung aus Ruedesheim.. Mitlerweile ist die Technik deutlich weiterentwickelt worden. Verdampft wird der Alkohol jetzt im Vakuum. Bei schon weniger als 30 Grad bleiben die Aromen viel besser erhalten. Alternativ wird heute auch mit der Umkehrosmose gearbeitet. Dabei koennen Fluessigkeiten an einer Mikromembran von einander getrennt werden. Je nach Einstellung eben auch der Alkohol vom restlichen Wein. Der Aufwand ist in beiden Faellen betraechtlich und verteuert das Produkt. Ein Teil der Mehrkosten kommt allerdings wieder herein, weil der entzogenen Alkohol fuer Branntwein genutzt werden darf. Die Geschmacksfrage: Alkohol ist im Wein vor allem ein Geschmackstraeger. Er "traegt" das Aroma. Schmeckt also nicht selbst, aber hilft anderen Stoffen, zu schmecken. Staerker und vor allem anhaltender (langer Abgang!) Das ist sofort spuerbar, wenn man alkoholfreien Wein trinkt. Der erinnert an angegorenen Traubensaft und ist sofort verklungen. Um dem Geschmack auf die Spruengen zu helfen wird in der Regel noch Traubenmostkonzentrat zugesetzt. Entalkoholisierter Wein ist von "echtem" dennoch im Geschmack meilenweit entfernt. Maerkte: Deshalb ist es wohl auch nicht verwunderlich, dass alkoholfreier Wein immer dann seinen Markt findet, wenn der "echte" nicht zu haben ist. Eine erste Bluete erlebte er z.B. waehrend der Prohibition (des Alkoholverbots) in den USA in den 20er und 30er Jahren. Heute stellt der groesste deutsche Hersteller (Carl Jung GmbH, Ruedesheim) jaehrlich rund 3 Mio Flaschen her. Davon wird aber weniger als ein Drittel in Deutschland getrunken. Vor allem von Schwangeren und Menschen denen Alkohol aus sonstigen Gruenden verboten ist. Viele Aerzte raten aber Alkoholikern dringend von dieser Art Ersatzstoff ab, denn Reste von Alkohol koennen ihnen schon gefaehrlich werden. Der groesste Teil der Produktion geht nach Skandinavien. Dort wird dieser Ersatzwein von der maechtigen Anti-Alkohol-Bewegung gefoerdert - er ist ausserdem steuerfrei. Aehnliches gilt fuer die USA. Alkohol-Reduziert: In den 80ern hat es auch Versuche gegeben, Wein mit halbiertem Alkoholgehalt auf den Markt zu bringen. Solche "Light-Weine" lassen sich mit den gleichen Verfahren herstellen. Sie waren allerdings nicht abzusetzen. Sie vereinten nur die Nachteile, nicht aber die Vorteile der beiden Extreme. Im Uebrigen liessen sich leichte Wein in Deutschland ohne weiteres viel billiger herstellen: wenn bei einem einfachen Landwein auf den Zusatz von Zucker vor der Gaerung verzichtet wird, dann enthaelt er am Ende nur etwa 6% Alkohol. Also solche Weine sind schon hergestellt worden. Der Markt hat entschieden: kein Bedarf. Traditionell hat die Schorle (also einfach verduennter Wein) diesen Platz inne. Recht: "Alkoholfreier" Wein darf bis zu 0,5% Alkohol enthalten. Die Rechtsprechung stuetzt sich darauf, dass solche geringen Mengen keine physiologische Wirkung haben koennen. Ausserdem sind solche Alkoholmengen auch in vielen anderen Produkten enthalten (Joghurt, frisches Brot). Auf Flaschen mit entalkoholisiertem Wein duerfen nach laengerer Pause Rebsorten, Jahrgang und Anbaugebiet wieder angegeben werden. Allerdings keine Lage-Bezeichnungen. http://www.swr-online.de/kaffee-oder-tee/tipps-tricks/weinecke/archi v/2001/08/09/index.html :Stichwort : Info :Stichwort : Wein :Erfasser : Christina Philipp :Erfasst am : 9.08.2001 :Letzte Aender. : 9.08.2001 :Quelle : Kaffee oder Tee, :Quelle : SWR 09.08.2001 MMMMM MMMMM----- 'Kalorio V1.24' (reg.) nach Meal-Master Title: Urlaubswein (Info) Categories: Information, Drinks Servings: 1 Text 1 Info MMMMM------------------------QUELLE------------------------------- - Kaffee oder Tee, - SWR 16.08.2001 - Erfasst von Christina Phil Typische Weine, die man nur im Urlaub trifft: Retsina - Ohne ihn kein Griechenland-Urlaub. Es ist ein ganz normaler Weisswein. Allerdings werden dem Most kleine Stueckchen Harz der Aleppo-Kiefer zugesetzt. Damit wird ein zwar bestreitbares aber einzigartiges Geschmackserlebnis erzeugt. Urspruenglich kam der Geschmack von dem Harz, mit dem die klassischen Ton-Amphoren abgedichtet wurden. Vino Verde - der Unreife Wein aus dem Norden Portugals (und auch aus Galizien in Spanien). In Deutschland durchaus auch bekannt - allerdings nur als in Bocksbeutel abgefuellte Massenprodukte. Vor Ort sind das leichte, prickelnde Weine mit (extrem) hoher Saeure. Ueberwiegend sogar Rote. Sie sind Alltagsweine der Bauern dort und in der Orginal-vor-Ort-Form ueberhaupt nicht im Ausland absetzbar. Lanzarote - beruehmt sind die aus der Malvasia-Traube gekelterten Weine. Schon Shakespeare laesst seine Helden nach "Kanaren-Wein" rufen! Allerdings ist die Produktion stark zurueckgegangen. Der Anbau in den Trichtern aus Vulkangestein ist extrem aufwendig. Es gibt praktisch nur eine Kellerei, die modernen Standard bietet. Wer Wein beim Winzer kauft, der muss viel Abenteuerlust haben. Der kellertechnische Standard ist schlecht. Die Weine entsprechend. Mallorcas Wein - Der Binissalem ist der einzige Qualitaetswein der Balearen. Er waechst im inneren Mallorcas. Der weisse ist schlicht und neutral, der Rote meist etwas schwer. Allerdings wird auf Mallorca viel mehr getrunken als angebaut. Der Urlaubs-Mallorcaner stammt meist vom Festland. Und was im Sangria verarbeitet wird.............. Tuerkischer Wein - in der Tuerkei wachsen zwar viele Trauben, aber es werden meistens Rosinen draus. Wein produzieren nur ein Staats- und zwei grosse Privatbetriebe. Der Standard ist eher niedrig. Zyperns Commandaria - der schwere Suesswein ist einer der aeltesten Weine der Welt. Die reifen Trauben werden nochmal in der Sonne getrocknet und erst dann gekeltert. In den besseren Versionen durchaus empfehlenswert. Warum Urlaubsweine zuhause nicht mehr schmecken: Unter suedlicher Sonne schmecken sie alle. Aber warum sind die, die man mitbringt zuhause meist eine einzige Enttaeuschung? Das liegt a) am Wein. Viele vor allem suedliche Urlaubslaender haben bei der Weinproduktion laengst nicht das international uebliche Niveau. Sie arbeiten mit veralteten Methoden, die dann gerne "klassisch" genannt werden, mit mangelnder Hygiene und technischem Geraet. Die Fehler fallen nicht auf, und das liegt b) am Urlauber. Wer entspannt und selbst gut drauf ist, der ist weniger kritiksuechtig. Aber auch objektiv macht Sonne z.B. einfach gut gelaunt. Anstrengung durch die Hitze oder auch koerperliche Aktivitaeten (von Schwimmen bis Wandern) laesst einen Sinneseindruecke (Geschmack) gesteigert erkennen. Das ist also keine Taeuschung, wenn der Wein zuhause - unter geaenderten Bedingungen - einfach anders schmeckt. Schliesslich berichten Weinprofis immer wieder darueber, dass Winzer in den Urlaubsgebieten die Touristen gerne mal an "Ausstellungsflaschen" probieren lassen - der eingekaufte schmeckt zuhause dann natuerlich anders - weil es ein anderer ist. (Ueberall verboten, aber Touristen sind in der Regel nur Einmal-Kunden und da ist die schnelle Mark verlockend.) Wie man an Urlaubsweine rankommt, wenn man trotzdem will: Mehr als ein paar Flaschen kann keiner eben mal so mit aus dem Urlaub bringen. Wenn die sich doch als Treffer erweisen, dann geht die Sucherei los: wie krieg ich den hierher? dabei hilft (neben guten Fachhaendlern) das Internet ( z.B. http://www.wein-plus.de/weinfahnder.htm - http://www.winesearch.de/ - http://www.weinpreise.de/weinpreise/ - http://wine-searcher.com/). Auch mit den Kellereien kann man so oft Kontakt aufnehmen. Allerdings ist es nicht immer einfach, den Import samt aller Formalitaeten (Zoll) zu organisieren. Und teuer kann es auch werden, lohnt also nur fuer eine groessere Bestellung (Palettenweise). Die unterschiedlichen Zoll- und Steuersaetze sind auch der Grund, warum der Urlaubswein durchaus in Deutschland billiger sein kann als vor Ort. (US-Urlauber machen diese Erfahrung). http://www.swr-online.de/kaffee-oder-tee/tipps-tricks/weinecke/archi v/2001/08/16/index.html :Stichwort : Info :Stichwort : Wein :Erfasser : Christina Philipp :Erfasst am : 16.08.2001 :Letzte Aender. : 16.08.2001 :Quelle : Kaffee oder Tee, :Quelle : SWR 16.08.2001 MMMMM MMMMM----- 'Kalorio V1.24' (reg.) nach Meal-Master Title: Die Pfalz - Alte Groesse und neue Trends (Info) Categories: Information, Drinks, Deutsch Servings: 1 Text 1 Info MMMMM------------------------QUELLE------------------------------- - Kaffee oder Tee, - SWR 30.08.2001 - Erfasst von Christina Phil Die Pfalz ist Deutschlands zweitgroesstes Weinanbaugebiet - Mit 23.500 Ha und einem durchschnittlichen Ertrag von 2,4 Millionen Hektoliter (das sind rund 300 Millionen Flaschen!) liegt sie dicht hinter Rheinhessen. Die Rebflaeche erstreckt sich etwa 80 km von Bockenheim bis Schweigen am Ostrand des Pfaelzer Waldes entlang, aber auch weit hinaus in die Rheinebene. Die Mittelhaardt, der Abschnitt noerdlich Neustadt/Weinstrasse, hat traditionell einen guten Ruf vor allem fuer ihre Rieslinge. Aehnlich wie in Burgund liegen die besten Lagen hier im unteren Teil eines einzigen Hoehenzuges der in diesem Fall das Rheintal begrenzt - und zwar in den Sued-und Sued-Ost-Lagen. Die Suedliche Weinstrasse war lange als Massenwein-Region verschrien. Allerdings haben die Winzer hier sich in den vergangenen 20 Jahren alle Muehe gegeben, auch Qualitaet zu produzieren. Vor allem haben sie viele Trends aufgegriffen: Burgundersorten, Rotwein, Barrique-Ausbau, Suedliche Rebsorten - an der suedlichen Weinstrasse ist alles ausprobiert und vieles pefektioniert worden. Die suedliche Weinstrasse nennt sich heute auch gerne "die Toskana" Deutschlands. Die natuerlichen Voraussetzungen sind in der ganzen Region hervorragend: eine mittlere Jahrestemperatur von ueber 11 Grad (ueber 18 Grad waehrend der Vegetationszeit) ist mehr als ausreichend fuer den Weinbau. Die Sorten: Die Pfalz hat einen ganzen Blumenstrauss an Sorten. Mueller-Thurgau und Riesling dominieren das Angebot zwar mit je rund 20% aber Kerner (9%), Silvaner (5%), Weiss-und Grauburgunder (5%), Scheurebe (4%), Morio-Muskat (3%) und auch Gewuerztraminer (1,5%) spielen jeweils eine wichtige Rolle. Genauso wie bei den roten Sorten der Portugieser (11%), der Dornfelder (7%) und der Spaetburgunder (5%). Mit Dornfelder trocken und Portugieser Weissherbst halbtrocken haben die Pfaelzer zudem so etwas wie Typenweine geschaffen mit einem zuverlaessig gleichen Geschmackseindruck fuer den Verbraucher. Die Winzer: In der Pfalz gibt es rund 7000 Weinbaubetriebe. Etwa 3000 davon leben ueberwiegend oder ausschliesslich vom Weinbau. Das unterscheidet dieses Gebiet z.B. von den baden-wuerttembergischen. Circa 1800 bringen ihre Produkte ganz oder wenigstens zum Teil selbst in Flaschen auf dem Markt. So verkaufen sie ein knappes drittel der Pfaelzer Weine. Die anderen Betriebe liefern Trauben oder Weine im Fass an Kellereien (vor allem an der Mosel) und an die zwei Dutzend Winzergenossenschaften in der Region. Diese Grossanbieter setzen etwa die Haelfte des Pfaelzer Weins in den Regalen der Supermaerkte ab und noch einmal 20% verkaufen sie ins Ausland. Lebensart: In der Pfalz lebt man gerne gut. Es gibt einen Hang zum Feiern und zum deftigen Essen. Dazu gehoert der Wein lebensnotwendig. Diese Lebensart steckt offenbar auch Gaeste an. Jedenfalls ist die Pfalz vom Fruehling (Mandelbluete) bis zum Herbst (Weinlese und Federweisser-Saison) ein Urlaubsgebiet. Internetlinks: Zum Wohl, die Pfalz http://www.zum-wohl-die-pfalz.de http://www.swr.de/kaffee-oder-tee/tipps-tricks/weinecke/archiv/2001/ 08/30/index.html :Stichwort : Info :Stichwort : Wein :Stichwort : Pfalz :Erfasser : Christina Philipp :Erfasst am : 30.08.2001 :Letzte Aender. : 30.08.2001 :Quelle : Kaffee oder Tee, :Quelle : SWR 30.08.2001 MMMMM MMMMM----- 'Kalorio V1.24' (reg.) nach Meal-Master Title: Voll daneben - wie man Weinfehler erkennt (Info) Categories: Information, Drinks Servings: 1 Text 1 Info MMMMM------------------------QUELLE------------------------------- - Kaffee oder Tee, - SWR 06.09.2001 - Erfasst von Christina Phil "Der hat Kork", Ha, ertappt! Ein Weinfehler! Das duerfte wohl der bekannteste sein, obwohl er strenggenommen ein Weinflaschen-Fehler ist, denn der Wein kann voellig in Ordnung sein - nur jeweils einzelne Flaschen nehmen den Geschmack an - ueber die Ursachen wird immer noch gestritten. Darueber hinaus gibt es aber jede Menge fehlerhafte Weine. Die amtliche Qualitaetsweinpruefung soll sie zwar herausfiltern, aber dort werden nur rund 1-2% der Weine abgelehnt. Dagegen machen Checks im Regal oft 10-20% Ausschuss aus. Und das duerfte in etwa auch der Alltagserfahrung entsprechen. Fehler, die man sieht: Manchmal ist Wein deutlich getruebt (unklar) oder hat flockige oder wolkige Ausfaellungen. Das ist oft schon in der Flasche, spaetestens aber im Glas sofort zu erkennen. Das ist ein sicheres Zeichen von zuviel Eiweiss im Wein und damit bakteriologischen Veraenderungen. Solche Weine sind schlicht kaputt. Fehler, die man riecht: - Darunter faellt der Korkton. Typisch fuer den Korkfehler ist, dass der Geruch im Glas immer unangenehmer und deutlicher wird. Im Zweifel also einfach Glas stehen lassen und nach 15 Minuten noch einmal riechen. Entweder der Ton ist dann staerker geworden, dann wars wohl Kork, oder er ist weg. - Dann kann das auch ein Muff-Ton durch Faeulnis in den Trauben gewesen sein. Dieser haeufige Fehler wird oft mit Kork verwechselt. - Ein anderer Fehler, der sich in der Nase bemerkbar macht, ist der Boeckser. Der Name stammt vom "Ziegenbock aehnlichen Geruch" nach faulen Eiern, verwesendem Fleisch oder verbranntem Gummi. Er entsteht, wenn waehrend der Gaerung schwefelhaltige Substanzen sich zu Schwefelwasserstoff und aehnlichen Stoffen verbinden. Hier gibt es uebrigens einen bewaehrten Trick, wie man Boeckser identifizieren kann: Pfennigstueck (Kupfer!) in das Glas legen und etwas schwenken. Wenn der Schwefelgeruch verschwindet, dann handelt es sich um einen Boeckser. - Das "Maeuseln" (Ammoniak, Maeuseharn, angebrannte Bohnen) tritt auf, wenn sich der Bakterienstamm Brettanomyces ueber den Most hermacht. Schmutz und zu wenig Schwefel geben ihm die Gelegenheit. - Der Essigstich ist relativ weit verbreitet. Essigbakterien siedeln sich oft schon auf den Trauben an oder im frischen Most. Es entstehen sogenannte "fluechtige Saeuren". - Die Ester die diese Saeuren mit dem Alkohol bilden, ergeben einen weiteren Fehlton, den "Klebstoff- oder UHU-Ton" - Typische Fehltoene sind Butter-, Yoghurt- oder Sauerkrautton. Sie entstehen, wenn der biologische Saeureabbau schieflaeuft. (Dabei soll die "saure" Apfelsaeure in "milde" Milchsaeure umgebaut werden). - Auch noch auffaellig: der Geranienton. Dieser praegnante Duft entsteht, wenn Sorbinsaeure (zur Konservierung von Weinen) durch Bakterien abgebaut wird. - UTA, das ist in diesem Fall nicht der Name der Gruenderfigur im Naumburger Muenster sondern heisst "untypischer Alterston" und aeussert sich in einem Geschmack nach nassem Pappkarton, Pappmaschee oder auch Mottenkugeln. Die Weine sind zudem aufaellig braeunlich in der Farbe. Der Fehler entsteht vor allem dann, wenn die Trauben - aus welchen Gruenden auch immer - nicht voll ausgereift waren. Fehler, die man schmeckt: Die meisten "schlechten Gerueche" meint man auch zu schmecken, das hat damit zu tun, dass ueber den Rachen Aroma auch wieder in die Nase kommt. Vor allem Bittertoene allerdings schmecken wir tief hinten an der Zunge. Sie entstehen meist durch Faeulnis in den Trauben. Schmeckbar ist auch der Schwefelsaeurefirn. Wenn leerer Holzfaesser geschwefelt werden, kann in Verbindung mit Feuchtigkeit Schwefelsaeure entstehen. Der Wein hat dann einen kantigen, scharf-sauren Geschmack und macht "stumpfe" Zaehne. Fehler, die keine sind: - Oft erlebt man es, dass in der Flasche oder im Glas kleine, durchsichtige Kristalle zu Boden fallen. Hier handelt es sich um Weinstein. Er bildet sich aus Weinsaeure (zusammen mit Kaliumchlorid). Weinstein ist kein Fehler und beeintraechtigt den Wein geschmacklich in keiner Weise. - Auch Schimmel auf dem Kork faellt in diese Kategorie. Der kann sich in feuchten Kellern breitmachen, beeinflusst aber den Wein nicht. Letztlich ist der Fehlerbegriff auch immer relativ. Vor Jahren hat man Weine mit extremen Fruchtaromen als fehlerhaft bezeichnet oder solche mit Teer und leicht schweissigen Noten. Heute gilt das in vielen Faellen als Qualitaetsmerkmal oder mindestens interessant. Auch den Ton eines Sherrys will man zwar genau in dieser Spezialitaet, man wird ihn aber in allen anderen Weinen als Fehler ansehen. http://www.swr.de/kaffee-oder-tee/tipps-tricks/weinecke/archiv/2001/ 09/06/index.html :Stichwort : Info :Stichwort : Wein :Erfasser : Christina Philipp :Erfasst am : 8.09.2001 :Letzte Aender. : 8.09.2001 :Quelle : Kaffee oder Tee, :Quelle : SWR 06.09.2001 MMMMM MMMMM----- 'Kalorio V1.24' (reg.) nach Meal-Master Title: Weinlese - Zwischen Romantik und Rationalisierung (Info) Categories: Information, Drinks Servings: 1 Text 1 Info MMMMM------------------------QUELLE------------------------------- - Kaffee oder Tee, - SWR 20.09.2001 - Erfasst von Christina Phil Der Zeitpunkt: Wann lesen? das ist im Grunde die entscheidende Frage. Die Trauben muessen reif sein, nicht nur Zucker aufgebaut, sondern auch Saeure und andere "gruene" Unreifestoffe abgebaut haben. Das bedeutet: so spaet wie moeglich ernten. Allerdings fuehrt die Feuchtigkeit in unseren Breiten dazu, dass die Trauben frueher oder spaeter faulen. Ausserdem koennen erste Froeste die Lese gefaehrden. Deshalb gilt auch: so frueh wie noetig ernten. (In suedlicheren Breiten verfaellt mit zunehmender Reife die Saeure- und auch dadurch ist die Lesezeit begrenzt). Bis vor einigen Jahren wurde der Beginn der "Hauptlese" in Deutschland staatlich vorgeschrieben. Jetzt aber haben die Winzer freie Hand. Allerdings wird in vielen Faellen eher zu frueh gelesen. Weinlese historisch: Die Roemer hatten ausgekluegelte Lese-Regeln, die im Grunde alle Erkenntnisse der modernen Forschung beruecksichtigen. Sie betrieben hohen Aufwand, trennten gute und schlechte Trauben und behandelten sie optimal. Da ihre Reben an Baeumen und hohen Pergolen hingen, muss man davon ausgehen, dass sie zum Traubenlesen auf Leitern stiegen. Sie schnitten mit gekruemmten Messern und legten die Trauben in Koerbe. Im Mittelalter wurde dann immer frueher gelesen, aus Furcht vor Faeulnis wurden fast unreife Trauben geerntet. Erst Ende des 18. Jahrhunderts setzte sich die Erkenntnis wieder durch, dass "spaetgelesene" Trauben bessere Weine bringen, auch wenn das Lesegut dann schon "edelfaul" ist. Die Technik Gebogene Messer waren viele Jahrhunderte, ja Jahrtausende die Werkzeuge der Traubenleser. Damit schnitten sie die Traubenstile durch. Scheren sind spaeter aufgekommen. Lang und spitz erleichtern sie es, vor allem in den gepackten Laubwaenden der deutschen Weinberge an die die Trauben heranzukommen. Seit 1960 etwa ist aber eine grundlegende Alternative zur Arbeit der menschlichen Leser entwickelt worden: die maschinelle Lese, der Vollernter. In den USA erfunden und in Frankreich verbessert hat er sich in den 90er Jahren schnell ueberall durchgesetzt. Es gibt keine Zahlen darueber, aber in den meisten Laendern ist das wohl heute die am meisten verbreitete Art zu lesen. Der Vollernter schlaegt gegen die Reben und schuettelt sozusagen die Trauben, oft nur die einzelnen Beeren, ab. Sie fallen auf Foerderbaender und werden in Traubentanks gesammelt Die Qualitaetsfrage: Wirklich grosse Weine wird man im Zweifel nur per Hand lesen koennen. Denn je nach Charakter kann man die nur aus voellig ausgereiften aber gesunden Trauben gewinnen (trockne Weine) oder aber aus edelfaulen (edelsuesse Weine). Das erfordert Auswahl und eine getrennte Lese (jedenfalls in aller Regel und schon ganz und gar in unseren Breiten. In suedlichen Regionen ist das Lesegut oft gleichmaessiger und deshalb besser fuer die Maschinenlese geeignet). Die Machine schuettelt alles ab! Der Kompromiss: Handleser nehmen zunaechst entweder die besonders guten Trauben heraus, oder aber die unreifen oder faulen und die Maschine erntet den Rest. Vorteile hat der Vollernter durchaus in schwierigen Herbsten mit nassem Wetter: dann gilt es unter Umstaenden, die Trauben schnell vor der Verderbnis zu retten Brauchtum: Um die Weinlese rankt sich viel Aberglauben. Etwa dass eine Schlange bei der Lese im Weinberg den Wein ranzig und sauer macht, galt von der Antike an in vielen Regionen als gesichert. Fiel ein kleines Tier, etwa eine Maus, in die Traubenbuette, dann meinten die Roemer, sie muesse verbrannt und die Asche dem Most beigeben werden, um Schaden abzuwenden. Die Traubenlese war im Uebrigen immer ein Hoehepunkt im Jahr. Ueberall wo Wein waechst, eine Zeit, in der beim Essen nicht gespart wurde. Vor allem aber ihr Ende wurde durch ueppige Gelage, Umzuege etc gefeiert. In Wuerttemberg etwa haben viele vermoegende Familien sich Anfang des 20. Jahrhunderts nur deshalb einen "Luxus-Weinberg" gekauft, um die Lese zelebrieren zu koennen, berichtet der Wein-Chronist Friedrich von Bassermann-Jordan. http://www.swr-online.de/kaffee-oder-tee/tipps-tricks/weinecke/archi v/2001/09/20/index.html :Stichwort : Info :Stichwort : Wein :Erfasser : Christina Philipp :Erfasst am : 20.09.2001 :Letzte Aender. : 20.09.2001 :Quelle : Kaffee oder Tee, :Quelle : SWR 20.09.2001 MMMMM MMMMM----- 'Kalorio V1.24' (reg.) nach Meal-Master Title: Oesterreichs Weine (Info) Categories: Information, Drinks Servings: 1 Text 1 Info MMMMM------------------------QUELLE------------------------------- - Kaffee oder Tee, - SWR 13.09.2001 - Erfasst von Christina Phil Oesterreich ist altes Weinland. Schon die Kelten haben um 500 v. Chr. Wein angebaut, unter Karl dem Grossen blueht die Branche richtig auf. Heute stehen knapp 50.000 Ha Land unter Reben (knapp 1/2 der deutschen Rebflaeche). Oesterreich produziert zwischen 2 und knapp 3 Mio Hl Wein pro Jahr (nur 1/4 bis 1/3 der deutschen Ernte). Die Ertraege sind eben nur halb so hoch wie bei uns! Das war nicht immer so. Oesterreich hat mit dem Glykol-Skandal von 1985 eine Trendwende vollzogen hin zu mehr Qualitaet. Seitdem hat sich das Image vor allem durch die Arbeit von Top-Winzern sehr verbessert. Hugh Johnson schreibt: "Alle Weine sind es wert, probiert zu werden." Allerdings zahlen sich die Bemuehungen fuer die Masse der Weinbauern am Markt noch nicht wirklich aus - die Erzeugerpreise (fuer Weisswein) sind kaum hoeher als in Deutschland. Allerdings koennen die Winzer an der Donau und am Neusiedlersee zumindest damit rechnen, dass ihnen die Verbraucher im eigenen Land die Weine abkaufen. Mehr als 80% des Verbrauchs ist Inlandswein. Nur im Billig-Segment gibt es nennenswerte Import fuer EU-Billig-Verschnitte (in der "Austro-Magnum"-2-Liter-Flasche). Struktur: 32.000 Winzer gibt es in Oesterreich. zwei Drittel davon sind Nebenerwerbsbetrie-be. Die Struktur ist also der in Deutschland ziemlich aehnlich. Klima: Die Bedingungen sind kontinentaler als in Deutschland - die Winter sind kaelter, die Sommer heisser. Rebsorten: Die oesterreichische Rebsorte schlechthin ist der Gruene Veltliner. Mehr als ein Drittel der Weinberge sind damit bestockt und sie kommt auch praktisch nur dort vor. Welschriesling (9%), Mueller-Thurgau (7%), Weissburgunder (6%) und Riesling (4%) folgen. Die Roten nehmen ue (1/4?) der Flaeche ein. Die oesterreichische Neuzuechtung Zweigelt (9%) liegt vor Blaufraenkisch (der in Deutschland Lemberger heisst) und Portugieser (je ca 5%). Kleine Mengenanteile aber beachtliche Bedeutung haben regionale Spezialitaeten wie der Neuburger, Zierfandler und Rotgipfler. Eine Spezialitaet der Steiermark ist der blaue Wildbacher (1% der Anbauflaeche) aus der der hellrote, sehr herbe "Schilcher" gekeltert wird. Dazu kommen internationale Sorten wie Sauvignon blanc oder Chardonnay (der hier Morillon heisst). Die Regionen: Oesterreich leistet sich eine Vielfalt von 18 selbstaendigen Weinbaugebieten. Das Weinviertel im Norden ist das groesste, aber nicht unbedingt renommierteste. Entlang der Donau ziehen sich die Wachau und Kamptal-Donauland (beruehmte Riesling/Veltliner) sowie Donauland-Carnuntum. Neusiedlersee und Neusiedlersee/Huegelland (edelsuesse Weine) ziehen sich rund um den gleichnamigen See. Und im Sueden schliessen sich Burgenland und Steiermark an. Die Weine: Oesterreich hat eine aehnliche Vielfalt an Rebsorten und Gebieten (18 Weinbau-Regionen) wie Deutschland.Die Winzer versuchen mit unterschiedlichen Konzepten damit fertig zu werden. Auf der einen Seite pflegen die Top-Betriebe diese Vielfalt, auf der anderen werden viele Weine zu Markenweinen verschnitten (die auch in deutschen Supermaerkten zu haben sind). Die Vielfalt wird dadurch unuebersichtlich, dass es in den verschiedenen Regionen auch noch unterschiedliche Qualitaetsbezeichnungen gibt. Grundsaetzlich gilt eine Einteilung in Tafel-, Land- und Qualitaetsweine samt deren Steigerung in Kabinett, Spaetlese usw. (parall zu den deutschen Bezeichnungen) aber ergaenzt um "Strohwein" (aus getrockneten Trauben) und "Ausbruch" (eine Art Beerenauslese versetzt mit einfacheren Mosten). Aber in der Wachau nennt der Qualitaetsverband Vinea Wachau trockne Weisse traditioneller Rebsorten auch noch Steinfeder, Federspiel und Smaragd. Einfacher wird es fuer den Verbraucher allerdings dadurch, dass oestereichische Weine weit ueberwiegend trocken sind. Eine Ausnahme bilden nur edelsuesse Weine, z.B. die "Ruster" vom Neusiedlersee. Vom Typ her sind die Weine den deutschen nicht unaehnlich. Weinpapst Robert Parker schreibt aber exemplarisch fuer den Riesling ueber den Unterschied: "Sie zeigen die Ausgewogenheit von Saeure und Frucht, die man in franzoesischen Rieslingen findet und zugleich die Konturenschaerfe der Rieslinge aus Deutschland". Der "Heurige": ist letztlich nichts anderes als der Wein aus dem juengsten Ernten - also jetzt der 2000er. http://www.swr-online.de/kaffee-oder-tee/tipps-tricks/weinecke/archi v/2001/09/13/index.html :Stichwort : Info :Stichwort : Wein :Stichwort : Oesterreich :Erfasser : Christina Philipp :Erfasst am : 24.09.2001 :Letzte Aender. : 24.09.2001 :Quelle : Kaffee oder Tee, :Quelle : SWR 13.09.2001 MMMMM MMMMM----- 'Kalorio V1.24' (reg.) nach Meal-Master Title: Abstich im Keller: Weg mit dem Dreck! (Info) Categories: Information, Drinks Servings: 1 Text 1 Info MMMMM------------------------QUELLE------------------------------- - Kaffee oder Tee, - SWR 18.10.2001; - Weinherstellung, Teil 3 - Erfasst von Christina Phil Ganz ohne Messer wird der "Kaffee oder Tee?"-Wein "abgestochen". So reden die Winzer eben. Was sie meinen: nach der Gaerung, wenn die Hefe praktisch allen Zucker in Alkohol umgewandelt hat, stirbt sie ab und sinkt zusammen mit anderen Truebstoffen aus dem Most nach unten. Auch im Versuchs-Fass der Redaktion - einem 25 -Liter-Glasballon - ist das geschehen. Jetzt muss der Jungwein ja irgendwie von diesem Hefe-Schlamm herunter. In der Praxis filtern die Winzer das heute meistens einfach. Dann haben sie schnell klaren Wein. Wir machen es "traditionell": der Jungwein wird von oben mit einem Schlauch weggezogen und in ein anderes Behaeltnis gefuellt. Die Hefe bleibt zurueck - daraus koennte man jetzt eigentlich noch Hefe-Schnaps brennen. Beim Abstich schauen wir nach, ob die Gaerung auch wirklich zu einem Ende gekommen ist, denn in der Hitze des Studios faengt das ganze doch noch einmal leicht an zu blubbern. Aber die Mostwaage zeigt uns: das ist ein letztes Aufbaeumen der allerletzten Hefereste. Kein Anlass zur Sorge, der Most ist weitgehend durchgegoren. Nebenbei koennen wir natuerlich auch mal kosten. Wer haette das gedacht: das ist ein richtig sauberer und fruchtiger Wein geworden - noch laengst nicht fertig, aber schon in Ansaetzen erkennbar. Wir arbeiten weiter dran! Beim Abstechen haben wir noch eine Menge getan. Zum ersten musste der Wein Schwefel bekommen. Warum "musste"? Wein ist als Naturprodukt prinzipiell verderblich. Um Irgendeine Form der Konservierung kommt man also kaum herum. Auch Oeko-Winzer machen das nicht anders. Sie haben es ausprobiert. Aber ohne Schwefel ging es nicht. Schwefel wurde vielleicht schon von den Roemer, sicher aber seit dem Mittelalter verwendet. Mit Kopfweh hat der Schwefel nichts zu tun. Das ist ein altes Maerchen. Da muesste schon viel mehr drin sein, als gesetzlich zulaessig ist. Kopfweh kann von bestimmten Eiweissen kommen (Histaminen), auf die viele Menschen allergisch reagieren, vor allem aber ist zuviel Alkohol ein Grund fuer Kopfschmerzen. Ausserdem wird der Wein beim Abstich "geschoent". Eiweissspuren muessen raus, sonst wird der Wein schlierig und verdirbt. Deshalb gibt man aufgeloeste Tonmineralien (Bentonit) in den Wein, das ist bei Licht betrachtet zwar einfach nur Schlamm, aber der bindet Eiweisse eben und sinkt mit ihnen nach unten. Ausserdem soll der Wein ja jetzt weiter geklaert werden, er ist ja noch ziemlich milchig. Dabei helfen wir ihm. Gelatine (ganz haushaltsuebliche) und Tannine (ein Extrakt aus Holz-Gerbstoffen) werden aufgeloest und ebenfalls eingeruehrt. An diese Stoffe binden sich die Mini-Schwebeteilchen und auch sie sinken mit ihnen zu Boden. Es wird also hier nichts eingemixt - das sind allesamt Behandlungsstoffe, die auch wieder herausgenommen werden, beim zweiten Abstich... aber bis dahin brauchen wir noch ein bisschen Zeit..... http://www.swr-online.de/kaffee-oder-tee/tipps-tricks/weinecke/archi v/2001/10/18/index.html :Stichwort : Info :Stichwort : Wein :Erfasser : Christina Philipp :Erfasst am : 22.10.2001 :Letzte Aender. : 22.10.2001 :Quelle : Kaffee oder Tee, :Quelle : SWR 18.10.2001; :Quelle : Weinherstellung, Teil 3 MMMMM MMMMM----- 'Kalorio V1.24' (reg.) nach Meal-Master Title: Wein machen live im Studio (Info) Categories: Information, Drinks Servings: 1 Text 1 Info MMMMM------------------------QUELLE------------------------------- - Kaffee oder Tee, - SWR 27.09.2001; - Weinherstellung, Teil 1 - Erfasst von Christina Phil "Kaffee oder Tee?" macht einen eigenen Wein. Das ist die Idee. Was zwischen der Weinlese und dem Verkauf passiert, das wissen die wenigsten. Da sind die Winzer im Keller alleine. Da gibt`s nur einen Weg: den Keller ins Studio zu holen. Einen eigenen Wein im Kleinen so ausbauen wie es im Grossen auch passiert. Wir machen Druck: Bevor man Wein machen kann, muss erstmal die Grundsubstanz her: Trauben. Die Winzergenossenschaft Varnhalt gleich bei Baden-Baden um die Ecke liefert sie. Einen Zentner von der Rebsorte Mueller-Thurgau. Eine kleine Obstkelter muss genuegen, um den Saft da herauszuholen. Es zeigt sich: das ist echte Schwerstarbeit. Der Saft kommt nur in einem feinen Rinnsal von der Kelter, egal wie fest man drueckt. Wir lernen: die Sache braucht ganz einfach Zeit. Steter Druck und Geduld - und schon geht`s. Das was wir machen, nennt man eine Ganztraubenpressung. D.h.: die Trauben werden unversehrt in die Kelter gegeben. Die Profis helfen sich an dieser Stelle gerne damit, dass sie die Trauben erstmal zermahlen. Sie maischen sie ein und geben dann noch ein Enzym (Pektinase) drauf, also einen biologischen Wirkstoff, der den Saft duennfluessiger macht. Statt der Handpresse verwenden sie natuerlich aufwaendige Pneumatische Keltern. Das sind liegende Zylinder, in denen ein Schlauch aufgepumpt wird. Druck durch Luft presst die Trauben gegen die Filtermembran. Bestandsaufnahme: Zurueck zu unserem eigenen Most. Wir haben ihn untersucht: er hat ein Mostgewicht von 72 Grad Oechsle. Dieses spezielle Mass sagt, wieviel Zucker im Saft ist. In unserem Fall reicht er aus, um spaeter einen Wein mit 9,4% Alkohol zu erzeugen. Jeder Weintrinker weiss: das ist fuer einen trocknen Wein zu wenig. Deshalb darf (sowohl in Deutschland als auch z.B. in Frankreich) Zucker zugesetzt werden, um den Alkoholgehalt zu erhoehen. Wir streben 11,4% Alkohol an und muessen deshalb unseren 25 Litern Saft 1,2 Kilo Zucker beimischen. Das ist bei allen einfachen Qualitaetsweinen zulaessig (nur Weine mit der Bezeichnung Kabinett und aufwaerts duerfen nicht "angereichert" werden). Die Saeure messen wir bei 7 Gramm/Liter. Das ist ein eher moderater Wert. ...und los geht`s... Um aus dem Saft Wein zu machen, muss etwas passieren: die Hefen zerlegen den Zucker und bilden Alkohol. Jeder Keller hat seine eigenen "Naturhefe"-Kulturen, auch die Trauben bringen welche mit. Nur weiss man nie so genau, welche das sind - und welches Gaerergebnis sie bringen. Deshalb wird in der Praxis mit Reinzuchthefen gearbeitet. Wir haben das auch gemacht. Die Hefekulturen gibt es abgepackt zu kaufen, sie werden mit Wasser und Most gemischt und zugegeben (normalerweise sorgt der Winzer dafuer, dass der Most "scharf vorgeklaert" wird, also gefiltert oder separiert, um die Naturhefen weitgehend herauszunehmen). Es gibt Hefen mit verschiedenen Eigenschaften, manchen betonen die Aromastoffe, andere koennen besonders hohe Alkoholgehalte ueberleben. ...und so geht`s weiter... Der Glasballon mit dem Most wird jetzt in einen dunklen, kuehlen Raum gebracht und dann sich selbst ueberlassen. Die Gaerung setzt nach kurzer Zeit ein. http://www.swr-online.de/kaffee-oder-tee/tipps-tricks/weinecke/archi v/2001/09/27/index.html :Stichwort : Info :Stichwort : Wein :Erfasser : Christina Philipp :Erfasst am : 22.10.2001 :Letzte Aender. : 22.10.2001 :Quelle : Kaffee oder Tee, :Quelle : SWR 27.09.2001; :Quelle : Weinherstellung, Teil 1 MMMMM MMMMM----- 'Kalorio V1.24' (reg.) nach Meal-Master Title: Weinherstellung live: Gaerung (Info) Categories: Information, Drinks Servings: 1 Text 1 Info MMMMM------------------------QUELLE------------------------------- - Kaffee oder Tee, - SWR 04.10.2001; - Weinherstellung, Teil 2 - Erfasst von Christina Phil ...und auch bei uns in "Kaffee oder Tee?". Der handgemachte Traubensaft ist mitlerweile in Gaerung uebergegangen. Die Reinzuchthefen, die wir ihm zugesetzt haben, legen so richtig los. Der 25-Liter-Glasballon ist in Aufruhr. Gasblaeschen steigen nach oben und lassen es im Gaerspund blubbern. Das ist ein spezieller Verschluss mit einer Art wassergefuelltem Syphon, der das entstehende Gas entwichen laesst, den Inhalt des Behaelters aber vor Verschmutzung schuetzt. Die Chemie der Gaerung: Die Hefen spalten den Zucker des Traubensafts in Alkohol und Kohlendioxid (CO2). Dieses Gas muss entweichen koennen, denn sonst wuerde ein Ueberdruck entstehen. Ein weiteres "Abfallprodukt" der Gaerung ist Energie. Der Most erwaermt sich. Damit moeglichst viele Traubenaromen in den Wein hinuebergerettet werden koennen, muss das Ganze gekuehlt werden. Die Arbeit der Hefen haengt ab vom urspruenglichen Zuckergehalt des Mostes (bei sehr suessen Mosten gilt: je mehr Zucker, desto schwieriger fuer die Hefen), von der Temperatur (je waermer desto stuermischer gaert es) und vom entstandenen Alkohol (wenn er mal ein gewisses Niveau erreicht hat, gehen die Hefen an ihrem eigenen Arbeitsergebnis kaputt. Je nach Hefekultur ist zwischen 14 und 17% Alkohol Schluss). Eine "gezuegelte" Gaerung, also eine bei moderater Temperatur dauert etliche Tage bis Wochen. Wenn die Hefen ihre Arbeit abgeschlossen haben und im Idealfall kein Zucker mehr vorhanden ist, sterben sie ab und setzen sich zusammen mit Trubstoffen am Boden ab. Es bleibt klarer Wein uebrig. Gefahrenquelle Gaerung: Das Kohlendioxid ist ein gefaehrliches Gas fuer den Menschen. Es ist geruchsfrei, aber fuehrt zum Ersticken. Auf diese Gefahr muss im Gaerkeller hingewiesen werden. Winzer versuchen mit Kerzen zu testen, ob die Luft noch genug Sauerstoff enthaelt. Die Kerze muss man dabei auf den Boden stellen, denn CO2 ist schwerer als Atemluft und reichert sich zuerst am Boden an. Unser Most ganz praktisch: Wir lagern den "Kaffee oder Tee?"-Most schoen kuehl und deshalb ist der Most noch recht suess. Die Mostwaage zeigt uns, dass noch kaum Alkohol entstanden ist, der Zucker ist noch praktisch ganz erhalten. Die Saeure ist stabil, das ist ein gutes Zeichen, wir moechten ja nicht, dass sie verfaellt. Jetzt erledigt die Zeit den Rest. In zwei Wochen hoffen wir, dass der Federweisse durchgegoren ist. http://www.swr-online.de/kaffee-oder-tee/tipps-tricks/weinecke/archi v/2001/10/04/index.html :Stichwort : Info :Stichwort : Wein :Erfasser : Christina Philipp :Erfasst am : 22.10.2001 :Letzte Aender. : 22.10.2001 :Quelle : Kaffee oder Tee, :Quelle : SWR 04.10.2001; :Quelle : Weinherstellung, Teil 2 MMMMM MMMMM----- 'Kalorio V1.24' (reg.) nach Meal-Master Title: Klare Sache - der 2. Abstich (Info) Categories: Information, Drinks Servings: 1 Text 1 Info MMMMM------------------------QUELLE------------------------------- - Kaffee oder Tee, - SWR 25.10.2001; - Weinherstellung, Teil 4 - Erfasst von Christina Phil Fuer uns hat sich vieles geklaert: der "Kaffee oder Tee?"-Wein sieht jetzt richtig nach Wein aus. Im Gaerballon hat sich die Feinhefe abgesetzt, verbunden mit den Resten der Schoenungsmittel, die wir beim 1. Abstich zugesetzt haben. Wir ziehen den klaren Teil wieder in einen neuen - noch kleineren Ballon ab: Verluste gibt es immer! Von knapp 25 Litern Most sind jetzt noch 15 Liter Wein uebrig. Allerdings haben wir auch eine Probe fuer die Wein-Analyse abgezogen. Die Staatliche Lehr- und Forschungsanstalt in Neustadt an der Weinstrasse wird unseren Tropfen untersuchen. Dann wissen wir endlich, was wir da eigentlich gemacht haben. Immerhin hat schon der Geschmackstest gezeigt: das ist ein ordentlicher Wein! In manchen Regionen wird der Wein moeglichst lange auf der Feinhefe liegengelassen. Dabei werden zusaetzliche Aromen aufgenommen: Hefe- und Brottoene eben. Der Wein wird geschliffener, oft auch weicher im Geschmack. Bekanntestes Beispiel: der Muscadet "sur lie" von der Loire. Das heisst nichts anderes als "auf der Hefe". Aber auch viele deutsche Winzer mit traditionellem Ausbau lassen ihre Weine monatelang auf der Feinhefe liegen. In unserem kleinen Ballon geht alles schneller als im grossen Fass: deshalb stechen wir schon nach einer Woche wieder ab. Denn mit der Lagerung auf der Hefe gehen auch Risiken einher: darin ist naemlich pralles Leben. Mikroorganismen feiern froehliche Urstaende und durch die Arbeit dieser Bakterien kann es zu typschen Gaerfehlern kommen. Der Wein veraendert sich zum Negativen. Deshalb muss auch diese Phase gut ueberwacht werden. In der Praxis wird heute seltener abgestochen, als wir das hier im kleinen Massstab machen. Dafuer wird schaerfer filtriert. Das spart Zeit und ist zuverlaessiger. Allerdings verlieren die Weine dabei unter Umstaenden auch an Geschmack. Der einflussreiche Weinkritiker Robert Parker etwa wettert gegen die scharfe, oft bis zur Sterilitaet gehende Filtration und schreibt: "Das Bukett des Weines wird ebenso zerstoert wie seine Faehigkeit, den Charakter seines Terroirs und seiner Rebsorte auszudruecken". Er nennt dieses Verfahren eine "Kastration" des Weines, und eine "Verstuemmelung". Richtig ist: wirklich grosse, komplexe Weine leiden unter soviel Sicherheitsdenken, aber viele kleine Alltagstropfen sind seitdem verlaesslich und sauber und riechen nicht mal nach Maeuse-Urin und mal nach Putzlappen. http://www.swr-online.de/kaffee-oder-tee/tipps-tricks/weinecke/archi v/2001/10/25/index.html :Stichwort : Info :Stichwort : Wein :Erfasser : Christina Philipp :Erfasst am : 26.10.2001 :Letzte Aender. : 26.10.2001 :Quelle : Kaffee oder Tee, :Quelle : SWR 25.10.2001; :Quelle : Weinherstellung, Teil 4 MMMMM MMMMM----- 'Kalorio V1.24' (reg.) nach Meal-Master Title: Weinkarten (Info) Categories: Information, Drinks Servings: 1 Text 1 Info MMMMM------------------------QUELLE------------------------------- - Kaffee oder Tee, - SWR 08.11.2001 - Erfasst von Christina Phil Das Problem mit der Weinkarte hat bestimmt schon jeder persoenlich erlebt: man findet dicke, duenne, grosse und kleine Weinkarten, solche mit Ledereinband oder einfacher in eine Plastikfolie gesteckt. Woran aber erkennt man die Qualitaet? Diese Frage laesst sich leider nicht in drei Saetzen beantworten, aber wir koennen heute mehrere Aspekte beleuchten, um der Sache naeher zu kommen. Fuer wichtig halte ich das Angebot der "offen ausgeschenkten" Weine. Hier findet man in der Regel Billigprodukte, wie zum Beispiel Weine aus der Literflasche, waehrend Qualitaetsweine aus 0,75l Flaschen nie oder nur selten als Viertel oder glasweise angeboten werden. Als Einzelgast oder als Autofahrer kann man eine ganze Flasche Wein auf keinen Fall trinken. Ich finde es aergerlich, wenn man in dieser Situation auf Mueller-Thurgau oder Lambrusco verwiesen wird. Eine gute Weinkarte hat auch diesen Aspekt zu beruecksichtigen Eine gute Weinkarte sollte Angebote in allen Preislagen und fuer jedes Portemonnaie enthalten. Das heisst, dass es auch gute Weine unter 50.- DM gibt und nicht nur 200-300.- DM Flaschen. Ich habe selber oefter die Beobachtung gemacht, dass sich kaum ein Gast getraut den billigsten Wein zu bestellen. Dabei koennten Sie davon ausgehen, wenn der preisguenstige Wein schon gut schmeckt, so handelt es sich gewiss um eine gute Weinkarte. Mein Freund freut sich immer sehr, wenn auf den Weinkarten die Weine kurz beschrieben sind. Das ist zwar fuer den Wirt mit einigem Aufwand verbunden, aber der Gast erkennt gleich, ob ihn ein leichter und fruchtiger Wein oder umgekehrt ein ueppiger barriquegereifter Wein erwartet. Aehnlich verhaelt es sich mit der Angabe "im Barrique gereift". Ich empfinde eine solche Charakterisierung in jedem Fall als sehr angenehm. Sollte in dem Restaurant ein guter Sommelier zur Verfuegung stehen, kann er dieses natuerlich persoenlich vermitteln. Ein grosser Unterschied zwischen einer deutschen Weinkarte und einer Weinkarte aus Frankreich, Italien oder Spanien ist, dass in Deutschland meist Weine aus der ganzen Welt angeboten werden. In unseren Nachbarlaendern ist es dagegen ueblich, Weine aus der Region oder nationale Weine zu trinken. Ein gutes Sortiment der regionalen Weine halte ich fuer absolut zwingend, wuerde mich aber freuen, auch Weine aus Chile oder Spanien kennenlernen zu koennen. Wenn Sie eine Weinkarte nun wirklich absolut kritisch betrachten moechten, sollte der Sommelier sowohl Klassiker unter den Weinen anbieten, als auch Geheimtipps und gute Qualitaet zu erschwinglichen Preisen. Die Sommeliers haben im Gegensatz zu einem normalen Verbraucher viele Moeglichkeiten neue Weine zu verkosten und neue Entdeckungen zu machen. Auf der anderen Seite gibt es auch Weine, an die man gar nicht so ohne weiteres herankommt. Ich weiss aus eigener Erfahrung, dass ich mich bei einigen Winzern regelrecht hochdienen musste, um die besonderen Weine erwerben zu koennen. Wenn ich derartige Raritaeten auf einer Weinkarte entdecke, dann kann ich sicher sein, eine gute Weinkarte zu lesen. http://www.swr.de/kaffee-oder-tee/tipps-tricks/weinecke/archiv/2001/ 11/08/index.html :Stichwort : Info :Stichwort : Wein :Erfasser : Christina Philipp :Erfasst am : 8.11.2001 :Letzte Aender. : 8.11.2001 :Quelle : Kaffee oder Tee, :Quelle : SWR 08.11.2001 MMMMM MMMMM----- 'Kalorio V1.24' (reg.) nach Meal-Master Title: Weine aus Portugal (Info) Categories: Information, Drinks, Europa Servings: 1 Text 1 Info MMMMM------------------------QUELLE------------------------------- - Kaffee oder Tee, - SWR 22.11.2001 - Erfasst von Christina Phil Wein aus Portugal- viele denken dabei bestimmt als erstes an Portwein und Vinho Verde. Doch Portugal hat noch einiges mehr zu bieten - und vor allem im Bereich der Rotweine gab es in den letzten Jahren eine phaenomenale Entwicklung. Fuer hervorragende Qualitaeten sorgen vor allem die extrem kleinen Ertraege der Winzer. Portugal besitzt eine Rebflaeche von 300 000 ha (dreifach so gross wie die Rebflaeche in Deutschland), dabei werden aber nur minimale Ertraege von 20 hl/ ha geerntet. Im Vergleich dazu kann man feststellen, dass Spitzenwinzer in Deutschland oder Frankreich ca. 40-50 hl/ ha ernten. Erlaubt sind in Deutschland je nach Region gar zwischen 110 und 120 hl. Insgesamt kann man das Klima in Portugal als gemaessigt maritim einstufen, wobei es natuerlich zur Kuestenebene, wie auch zur spanischen Grenze selbstverstaendlich regionale Unterschiede gibt. Portugal bildet ungefaehr ein 600 km langes und 200 km breites Rechteck. Eine weitere Besonderheit der portugiesischen Weine ist, dass sie mit ueber 500 Rebsorten die groesste Vielfalt der Welt bieten. Gerade in der heutigen Zeit, in der man praktisch ueberschuettet wird mit modernen europaeischen Rebsorten wie Chardonnay, Cabernet Sauvignon oder Merlot, weiss ich die autochthonen Rebsorten wieder besonders zu schaetzen. Aber auch in Portugal ist der Trend zu finden, dass die Winzer die besten Rebsorten selektionieren und seit zehn bis zwanzig Jahren die Rebhaenge neu bepflanzen. Wenn Sie sich fuer Rebsorten interessieren, sollten Sie sich fuer Weissweine die Alvarinhotraube merken - sie wird als die edelste weisse Rebsorte Portugals bezeichnet und dient oft dem Vinho Verde als Grundlage. Unter den roten Rebsorten ist die bekannteste die Touriga Nacional, welche beispielsweise auch bei Spitzenportweinen nicht wegzudenken ist. Danach folgen Sorten wie: Tinta barroca, Touriga Frances und Trincadeira. Letztendlich jedoch entscheidend fuer den Geschmack ist, aus welcher Region die Weine stammen. Das Vinho Verde Gebiet im aeussersten Nordwesten Portugals zwischen Porto und der spanischen Provinz Galicien ist vor allem fuer seine frische, saeurebetonten und alkoholarmen Weissweine bekannt. Bis vor wenigen Jahrzehnten waren die Vinho Verde Weine zu 90 % Rotweine. Letztere sind heute nicht mehr oft anzutreffen, koennen aber gut gekuehlt im Sommer ganz vorzueglich schmecken. Das Douro Anbaugebiet beginnt 100 km flussaufwaerts von der Muendung und erstreckt sich 100 km weiter ins Landesinnere bis zur spanischen Grenze. Kenner der Landschaft sprechen von der imposantesten, intensivsten und wildesten Weinlandschaft der Welt. Die Winzer dort tun auch gut daran, sich einen Esel oder ein Maultier zu halten, um die Reben in unwegsamem Gelaende besser bearbeiten zu koennen. Bekannt ist das Gebiet vor allem fuer den Porto, einen Wein, der nicht nur nach seiner Herkunftsregion benannt ist, sondern auch nach dem Hafen, aus dem er verschifft wird. Heute feiert die Region grosse Erfolge mit kraftvollen und charakterreichen Rotweinen. Bairrada ist ungefaehr auf der Westseite Portugals auf halber Hoehe zu finden. Die Rotweine werden zu 90 bis zu 100 % aus der Baga- Traube erzeugt, welche erst sehr spaet reif wird und in schlechten Jahrgaengen sehr zu kaempfen hat. So manchen Weintrinker erinnern die Weine sehr stark an Barolos. Die Dao Weine bestechen vor allem durch ihre Langlebigkeit. Die dortigen Rebberge sind meist ueber 50 Jahre alt und liegen weit verstreut in bergigen Landschaften zwischen dichten Eukalyptus- und Pinienwaeldern. Die Ertraege uebersteigen selten 20 hl und die Weine verfuegen ueber kraeftige Farbstoffe und Tannine. Die Extremadura, einfach als der Westen bekannt, war frueher fuer billige Weissweine bekannt. Heute hingegen bestechen sie mit eleganten und raffinierten Weissweinen. Im Ribatejo wird mittlerweile besondere Sorgfalt auf Pinot Noir und Syrah gelegt, denn hier koennen auslaendische Rebsorten frei verwendet werden. Das Preis- Leistungsverhaeltnis ist hier besonders guenstig. Das Alentejo wird im Ausland oft als das Kalifornien Portugals bezeichnet. Waehrend die Weingueter in Portugal meist eine Groesse von 100-150 ha aufweisen, gibt es im Alentejo sehr viel groessere Weingueter, welche schon mal eine Groesse von 600 ha erreichen koennen. Alentejo- Rotweine sind in Portugal, vor allem in Lissabon zur Zeit gross in Mode. Bekannt ist die Region auch fuer ihr hervorragendes Olivenoel. http://www.swr-online.de/kaffee-oder-tee/tipps-tricks/weinecke/archi v/2001/11/22/index.html :Stichwort : Info :Stichwort : Wein :Stichwort : Portugal :Erfasser : Christina Philipp :Erfasst am : 22.11.2001 :Letzte Aender. : 22.11.2001 :Quelle : Kaffee oder Tee, :Quelle : SWR 22.11.2001 MMMMM MMMMM----- 'Kalorio V1.24' (reg.) nach Meal-Master Title: Weinetiketten (Info) Categories: Information, Drinks Servings: 1 Text 1 Info MMMMM------------------------QUELLE------------------------------- - Kaffee oder Tee, - SWR 29.11.2001 - Erfasst von Christina Phil Das Etikett ist die Visitenkarte des Weines. Das oft einzige Mittel der Verstaendigung zwischen Winzer und Weintrinker. Da steht denn auch - meist streng reglementiert - alles drauf, was der Konsument wissen muss, oder will, oder sollte. Erzeuger: Vor allem muss klar sein, wer fuer den Wein die Verantwortung traegt. Gutsabfuellung und Erzeugerabfuellung stehen fuer Weine, die beim Winzer selbst oder ni einer Winzergenossenschaft auch auf die Flasche gekommen sind, ansonsten handelt es sich um Kellereiware. Sinnigerweise kann er sich der Hersteller aber nach EU-Recht auch hinter einer Nummer verstecken. Name oder Lage: da ist der Hersteller ziemlich frei. Er kann seinen Namen noch mal in den Mittelpunkt stellen, eine Phantasiebezeichnung waehlen oder eine Rebsorte bzw. Herkunft las naehere Angabe dazusetzen. Qualitaetsstufe: das muss sein. Ob es sich um einen Tafelwein, oder einen Qualitaetswein, einen Ursprungswein oder einen Qualitaetswein mit Praedikat handelt, das ist angegeben. Die Pflicht: die EU will vor allem, dass genormt draufsteht, wie viel Wein in der Flasche ist und wie viel Alkohol er hat. Die Kuer: darueber hinaus ist eine Menge erlaubt - vor allem Bilder und Schmuck, aber auch eine Reihe von weiteren Angaben. Ganz frei ist der Winzer aber nicht, erlaubt ist an Begriffen nur was ausdruecklich im Gesetz geregelt ist (und nicht was ihm gefaellt). Etiketten gibt es erst seit etwa 1860. Davor gab es naemlich keinen Leim, der auf Glas geklebt haette. Vorlaeufer sind deshalb Flaschenanhaenger und Kellerschilder, manchmal hat man auch alle wichtigen Informationen in den Kork gebrannt. Etikettensammeln ist fuer Manche ein Hobby an und fuer sich. Sie nennen sich gerne wissenschaftlich "Vintitulisten". Ausser dem Etikett hat der Wein meist auch eine Kapsel ueber dem Korken. Sie war klassischerweise frueher aus Blei. Allerdings ist das (weil es giftig ist) verbannt worden. Die billigste Ausgabe ist aus duenner Kunststofffolie und wird mit Hitze festgeschrumpft. Hochwertige Weine werden heute gerne mit Kapseln aus reinem Zinn verschlossen. Dazwischen gibt es Aluminium und allerlei Verbundkapseln. Der Sinn der Kapsel ist durchaus umstritten. Sie schmueckt wohl in erster Linie. Eine gewisse Schutzfunktion erfuellt sie auch. Aber da sie in der Regel Loecher hat, kann sie keinesfalls die Alterung des Weines beeinflussen, wie oft vermutet wird. Eine Versiegelung kann man eher mit Wachs oder Siegellack erreichen. http://www.swr-online.de/kaffee-oder-tee/tipps-tricks/weinecke/archi v/2001/11/29/index.html :Stichwort : Info :Stichwort : Wein :Erfasser : Christina Philipp :Erfasst am : 29.11.2001 :Letzte Aender. : 29.11.2001 :Quelle : Kaffee oder Tee, :Quelle : SWR 29.11.2001 MMMMM MMMMM----- 'Kalorio V1.24' (reg.) nach Meal-Master Title: Kultweine und was sie ausmacht (Info) Categories: Information, Drinks Servings: 1 Text 1 Info MMMMM------------------------QUELLE------------------------------- - Kaffee oder Tee, - SWR 13.12.2001 - Erfasst von Christina Phil Es gibt grosse Weine. Edelsuesse Rieslinge aus vielen deutschen Anbaugebieten gehoeren dazu. Von Top-Winzern aus sehr guten Lagen. Oder die Spitzen der burgundischen Gewaechse, die besten Chateaux im Bordelais. Sie haben Tradition und Stil, sie sind Kennern bekannt und es erfordert schon viel Kenntnis um auch nur mitreden zu koennen ueber diese Weine. Und dann gibt es solche, die sind in aller Munde - nicht buchstaeblich - sondern sprichwoertlich. Sie sind Gespraechsthema, Reizthema, "Kult" schlechthin. Im Gegensatz zu den "klassischen" Spitzenweinen sind sie eher Markenartig, einen Namen, nicht mehr muss man sich merken - und sie erheben in jedem Jahr den gleichen Anspruch. Und: hinter ihnen steckt eine Geschichte, die Teil der Marketingstrategie ist, mit der sie ins oeffentliche Bewusstsein gepuscht wurden. Sie sind "gewollte Weine" - nicht zufaellig gewachsene. Ein paar Beispiele erlaeutern das. Italien: Der "Sassicaia" stammt aus dem Weingut San Guido und entstand als Kriegskind. 1944 pflanzte Marchese Mario Incisa die franzoesische Rebe Cabernet Sauvignon in einen seiner Weinberge, weil er eine sichere Versorgung mit einem Bordeaux-aehnlichen Wein haben wollte. Eine gute Geschichte. Erst in den 70ern allerdings wurde daraus wirklich ein guter Wein. Der musste auch noch als Tafelwein verkauft werden, weil die Rebe nicht zulaessig war fuer die Toskana. Ausserdem war er rar: anfangs unter 10.000 Flaschen im Jahr (heute sind es deutlich ueber 100.000). Der Kult hat seinen Preis: Tignanello und Solaia (Piero Antinori), Ornellaia (Ludovico Antinori - Berater Michel Rolland) sind weitere Beispiele aus Italien. Spanien: Da ist der "Pingus" des daenischen Wein-Wissenschaftlers Peter Sisseck ein gutes Beispiel. Seit Mitte der 90er produziert er diesen Wein aus der spanischen Nobelrebe Tempranillo auf unbewaesserten Rebflaechen mit einem Ertrag von etwa 7 Hektolitern je Hektar. Zum Vergleich: in Deutschland liegt der Durchschnitt etwa 12 mal so hoch! Es gibt nur 4000 Flaschen von diesem Wein. Es sind aber nicht immer nur kleine Aussenseiter, die Kultweine aus der Taufe heben: auch die grossen Unternehmen machen gerne Prestige-Objekte. "Grans Muralles" von Torres aus alten katalanischen Rebsorten ist ein Beispiel. In Frankreich gibt es viel "echten" Adel, aber vereinzelt auch "Kult" und was fuer einen! In Bordeaux z.B. die Chateaux La Mondotte (von Stephan Graf Neipperg) und vor allem Valandraud. Genauso teuer oder teurer als Petrus und das, obwohl die Weinberge nicht die allerbesten sind und das Gut erst Anfang der 90er entstanden ist. Jean-Luc Thunevin, der Patron, war zuerst Bankangestellter, dann Wirt, Weinhaendler und kaufte 1989 eine erste kleine Parzelle. 1991 kelterte er seinen ersten Wein. Niedrige Ertraege, viel Handarbeit, kompromissloses Qualitaetsstreben und modernster Ausbau sind die Mittel: die Valandraud-Weine werden im Keller gemacht - wie so oft taucht dabei der Name des Oenologen Michel Rolland als Berater auf - er ist weltweit unterwegs und immer dabei, wenn "Monster-Weine", "Geschmacks-Granaten" entwickelt werden. Und er kann offenbar gut mit dem einflussreichsten Weinjournalisten der Welt, Robert Parker. Das gehoert naemlich dazu: ueber einen "Kultwein" muss berichtet werden, damit er Kult wird. Kein Mensch kuemmert sich naemlich um all die engagierten Winzer und Seiteneinsteiger, die die gleichen Rezepte haben wie die Kult-Erzeuger - es aber nie schaffen so beruehmt zu werden. Im Schnitt gibt`s nur 5000 Flaschen vom Valandraud und eine (vom 95er) kostet so an die 1200 Mark. Auch Chateau Le Pin ist so ein Kult und eher noch teurer. Aus Australien stammt das Vorbild vieler solcher Wein-Giganten der "Grange" von Penfolds. Anfang der 50er von Max Schubert (Sohn deutscher Einwanderer) geschaffene Syrah-Wein musste am Anfang verschenkt werden, weil ihn keiner haben wollte. Heute ist es der konzentrierteste Rote den es gibt. Der 95er kostet 800 DM. Amerikas Kult-Klassiker ist der "Opus One" aus einer Zusammenarbeit von Mondavi mit Baronin Rothschild entstanden. Aber in juengerer Zeit steigen andere kometenhaft auf: "Screaming Eagle" gibt`s erst seit 1992. Seiteneinsteiger Jean Phillips hat eine kleine Kellerei aus dem Boden gestampft. Die Oenologin Heidi Barrett sorgt fuer den richtigen Geschmack. Es werden nur 6000 Flaschen im Jahr produziert, eine kostet rund 1000 Mark und eine 6-Liter-Flasche vom 92er ist fuer 1 Mio $ versteigert worden. Die Weinmacher, die Oenologen spielen eine grosse Rolle bei diesen Kultweinen. Sie verdienen Ihr Geld als Kellermeister oder Berater bei grossen Kellereien und machen nebenbei ihr eigenes Kult-Gut. Sie bringen gute Kontakte mit - zu Journalisten und oft auch zu Investoren. Auch in Deutschland gibt es Ansaetze dieser Art. Jakob Duijn aus Buehlerhoehe mit seinem Spaetburgunder ist so einer. Der ehemalige Sommelier und heutige Weinhaendler hat 94 angefangen einen Weinberg zu pachten. Er macht nur eine Rebsorte und nur rund 7000 Flaschen im Jahr. Und fuer deutsche Verhaeltnisse ist auch der Preis von rund 50 Mark fast schon kultig. Andere "Gespraechsstoff-Weine" sind z.B.: Toni Nelles "B52-Spaetburgunder" von der Ahr oder die "Cuvee X" von Knipser aus der Pfalz. Die Trends bei diesen Weinen: sie sind "laute" Weine, sie haben von allem viel. Der Ertrag ist dafuer immer gering, der Ausbau im Barrique ist praktisch Pflicht, ansonsten wird aber weniger als ueblich filtriert und geschoent. http://www.swr-online.de/kaffee-oder-tee/tipps-tricks/weinecke/archi v/2001/12/13/index.html :Stichwort : Info :Stichwort : Wein :Erfasser : Christina Philipp :Erfasst am : 13.12.2001 :Letzte Aender. : 13.12.2001 :Quelle : Kaffee oder Tee, :Quelle : SWR 13.12.2001 MMMMM MMMMM----- 'Kalorio V1.24' (reg.) nach Meal-Master Title: Weine aus der Schweiz (Info) Categories: Information, Drinks, Europa Servings: 1 Text 1 Info MMMMM------------------------QUELLE------------------------------- - Kaffee oder Tee, - SWR 03.01.2002 - Erfasst von Christina Phil Schweizer Weine trinkt man in der Schweiz - ansonsten sind sie auch schwer zu finden. Obwohl Deutschland das Haupt-Abnehmerland ist, werden gerade mal 350.000 Flaschen hierher verkauft. Das entspricht der Produktion eines einzigen groesseren deutschen Weinguts. Die 15.000 Ha Rebflaeche (entspricht Baden) bringen 1,2 Mio. Hektoliter Wein (10% weniger als Baden) und damit relativ geringe Durchschnittsertraege. Es gibt etwas mehr Rot- als Weisswein. Die Rebsorten: Gutedel (Chasselas) hat alleine 70% an der Flaeche fuer Weisswein. Nur noch Mueller-Thurgau, Silvaner, Chardonnay und Grauburgunder haben ueberhaupt nennenswerte Anteile. Die roten dominiert der Spaetburgunder zu fast 60% vor Gamay (25%) und Merlot (10%). Allerdings gibt es einige Spezialitaeten: antike Rebsorten wie etwa die weisse und die rote Humagne, die Amigne, die Cornalin und die Arvine. Leider schreiben die Schweizer aber selten ihre Sorten auf die Flaschen. Statt dessen schmuecken sie die Etiketten entweder mit der Herkunft, oder mit schwer erklaerungsbeduerftigen Namen. Fendant - ist nichts anderes als ein Gutedel (Chasselas) aus dem Wallis und seinen Teilregionen. Im Waadt heissen die Weine aus dieser Rebsorte aber Dorin. Der Silvaner kommt immer als Johannisberg auf den Markt und Dôle ist ein Rotwein aus dem Wallis, der entweder nur aus Spaetburgunder besteht, oder - meistens - aus Spaetburgunder plus Gamay und 15% weiteren Rotweinen. Oeil de Perdix ist ein Rosé aus Spaetburgunder vor allem aus dem Kanton Neuchatel. Heida heisst der Wein aus Europas hoechstem Weinberg, dem Visperterminen auf ueber 1000 m. Es handelt sich dabei um eine Spielart des Traminers. Die Regionen: Das Wallis am Oberlauf der Rhone ist die Haupt-Anbauregion - etwa ein Drittel der Rebanlagen liegt dort. Das Waadt am Nordrand des Genfer Sees ist etwas kleiner, es folgt die Stadt Genf. Die Ostschweiz hat ueber viele Kantone verteilt Weinberge und in der Suedschweiz, im Tessin, gab es im 19. Jahrhundert noch ueber 7'000 ha Reben. Heute hat sich die Rebflaeche auf ca. 990 ha reduziert. Hier wir fast ausschliesslich Merlot angebaut. Das Klima: Die Schweizer Reben gedeihen zwar deutlich suedlich von Deutschlands Weinbergen, aber doch in vielen Teil auch hoch im Gebirge. Das wird in vielen Anbau-Regionen durch die unmittelbare Naehe zu Gewaessern moeglich, die gleicht das Temperaturgefaelle zwischen Tag und Nacht ausgleichen. Positiv wirken sich auch die Foehnwinde aus, die in vielen Alpentaelern auftreten. Vor allem im Wallis kommen viele Sonnenscheinstunden mit hoher Strahlungsintensitaet und trockenem Foehnwind zusammen und lassen entlang der Rhône fast ein Steppenklima entstehen. Im Tessin herrschen ohnehin fast schon italienische Klimaverhaeltnisse. Die Weine: Die Schweizer Winzer haben eine ganz eigene Art, Weissweine zu bereiten: sie leiten eine zweite Gaerung, die Milchsaeuregaerung ein, bei der die a'gressive Apfelsaeure in eben milde Milchsaeure umgewandelt wird. Im positiven Fall sind diese extrem "glatten" Weine bekoemmlich, im negativen charakterarm und fade. Sie fallen jedenfalls auf in der internationalen Weinwelt (andere wenden diese Technik auch zunehmend an, aber nur dosiert und sparsam - nicht mit der Konsequenz der Schweizer). Die Weine unserer Nachbarn finden deshalb nicht immer Gnade vor den Augen von Testern. Gerade eben hat ein Test in einer Fachzeitschrift wieder eher maessige Ergebnisse gehabt. http://www.swr.de/kaffee-oder-tee/tipps-tricks/weinecke/archiv/2002/ 01/03/index.html :Stichwort : Info :Stichwort : Wein :Stichwort : Schweiz :Erfasser : Christina Philipp :Erfasst am : 3.01.2002 :Letzte Aender. : 3.01.2002 :Quelle : Kaffee oder Tee, :Quelle : SWR 03.01.2002 MMMMM MMMMM----- 'Kalorio V1.24' (reg.) nach Meal-Master Title: Faelschungen im Weingeschaeft (Info) Categories: Information, Drinks Servings: 1 Text 1 Info MMMMM------------------------QUELLE------------------------------- - Kaffee oder Tee, - SWR 10.01.2002 - Erfasst von Christina Phil Etikettenschwindel - so sagt der Volksmund wenn er die Vorspiegelung falscher Tatsachen meint. Und das Wort kommt nicht von ungefaehr aus dem Wein-Bereich. Alte Weine sind wertvoll - und damit automatisch auch ein Anreiz fuer Kriminelle. So wie Geld und Schmuck werden auch rare Weine gerne gefaelscht. Aktuelles Beispiel: eine groessere Menge 100 Jahre alter Bordeaux-Weine der Chateaux Margaux und Lafite-Rothschild waren deutlich juenger als angegeben. Ob sie ueberhaupt von den Schloessern stammten, ist unklar. Das melden die World-Wine-News im Internet. Die Kuckuckseier brachten immerhin EUR 3000 die Flasche. Etikettenschwindel ist aber nicht nur eine Sache der Upperclass: das Gros der Faelschungen betrifft Alltagstropfen. Da geht es dann nicht um viel Geld pro Flasche, sondern um ein paar Cent - aber bei vielen Flaschen! Falsche Angaben auf dem Etikett sind leider nicht unueblich. Sobald ein klingender Name einen mehr oder minder hohen Aufpreis verspricht, wird er missbraucht. Gerichtsnotorisch wurden als Faelschungsziele immer wieder in Deutschland z.B. die "Zeller Schwarze Katz" oder der "Piesporter Michelsberg". Bei den Importen zeigt sich immer wieder, dass Chianti-Classico und Chablis gerne nachgeahmt werden. Wie wird gefaelscht? Wein faelschen ist wesentlich einfacher als Banknoten nachdrucken, sagt Weinautor Jens Priewe: Etiketten lassen sich leicht kopieren. Flaschen sind in jeder gewuenschten Form und Groesse lieferbar. Und Kapselhersteller werden offenbar auch dann noch nicht misstrauisch, wenn sie Namen wie Romanée-Conti, Pétrus oder Grange auf die Kapseln drucken sollen. Etiketten lassen sich notfalls mit dem Farbkopierer nachmachen (wie bei 17.000 Flaschen falschen "Sassicaia", die vor einem Jahr in der Toskana beschlagnahmt wurden). Das Problem fuer die Faelscher sind meist die Korken. Die sind sehr speziell bedruckt und altern sichtbar. Das laesst sich kaum imitieren. Da kommt ihnen allerdings die Praxis vieler grosser Handelshaeuser entgegen, alte Weine etwa alle 30 Jahre neu zu verkorken, um sie zu schuetzen. Ist der Originalkork erst einmal "offiziell" ausgetauscht, dann haben's die Faelscher leichter. Bei sehr wertvollen alten Jahrgaengen wird versucht die Kapsel abzunehmen, ohne sie zu erreissen, den Korken mit einem Spezialinstrument zu entfernen, ohne ihn anzubohren. Dann kann der Wein "ausgetauscht" werden, ohne dass das von aussen auffaellt. «Ich fuerchte, dass die Dunkelziffer gefaelschter Weine erschreckend hoch ist», sagt Serena Sutcliffe, Vorsteherin der Weinabteilung im Londoner Auktionshaus Sotheby's. Dass so wenige Faelschungen auffliegen, hat auch damit zu tun, dass Kartons oder Holzkisten mit wertvollen Weinen oft erst nach Jahren geoeffnet werden, wenn der Wein trinkreif ist. Fuer eine Reklamation ist es dann zu spaet. Wie fliegen Faelschungen auf? Manchmal schlicht wegen ihres guenstigen Preises. So sind immer wieder Weinkontrolleure auf Billig-Chablis unter EUR 5 aufmerksam geworden - mit guten Trefferquoten. Mal hatte ein schwaebischer "Weinmacher" einen wilden Euro-Verschnitt mit dem schoenen Namen geschmueckt, mal ein Moselwinzer ein eigenes Produkt. Auch Plagiate von Champagnern sind so immer wieder aufgefallen. Schnaeppchen sind selten - wenn begehrte Namen unter Preis auftauchen, dann ist oft was faul. Bei wertvollen Flaschen verraten sich Faelscher oft durch allzu billigen Ersatzstoff. Ein grosser Bordeaux, der allzu offensichtlich nach einem einfachen californischen Rotspon schmeckt, ist leicht zu enttarnen. Aber fuer den Geschaedigten ist es dann meistens zu spaet. Rechtzeitig auf kleine Details achten, heisst die Devise. Eine Faelschung des australischen EUR-300-Weins "Grange" ist aufgeflogen, weil der Strichcode fuer den Handel im Jahrgang 1990 rot und nicht schwarz war. Das war den Faelschern entgangen. Was tun die Weinmacher gegen Faelschungen? Die spanische Weissweinregion Rias Baixas in Galicien - bekannt fuer gute, aber relativ teure Weine (Albarinios), hat jetzt ein faelschungssicheres Rueckenetikett entwickeln lassen - und zwar von der gleichen Experten-Gruppe, die auch die Sicherheitsausruestung der Euro-Scheine entwickelt hat. Das Sauternes-Spitzengut Chateau d'Yquem bringt Etiketten mit Wasserzeichen auf. Die australische BRL Hardy-Kellerei gibt ihren Spitzenweinen einen genetischen Sicherheitscode mit. Grenzfall: legale Naehe: Nicht strafbar, aber aus Verbrauchersicht aergerlich, sind die Faelle, in denen billige Weine ganz bewusst so aehnlich wie teure aufgemacht werden. Dass ein Chateau La Tour etwas anderes als ein Latour ist, das muss allerdings schon der Verbraucher selbst wissen. http://www.swr-online.de/kaffee-oder-tee/tipps-tricks/weinecke/archi v/2002/01/10/index.html :Stichwort : Info :Stichwort : Wein :Erfasser : Christina Philipp :Erfasst am : 10.01.2002 :Letzte Aender. : 10.01.2002 :Quelle : Kaffee oder Tee, :Quelle : SWR 10.01.2002 MMMMM MMMMM----- 'Kalorio V1.24' (reg.) nach Meal-Master Title: Weine aus dem Rheingau (Info) Categories: Information, Drinks, Deutsch Servings: 1 Text 1 Info MMMMM------------------------QUELLE------------------------------- - Kaffee oder Tee, - SWR 17.01.2002 - Erfasst von Christina Phil Den Rheingau koennte man auch als die Wiege des Rieslings bezeichnen. Noch heute ist weit ueber 80 % der gesamten Rebflaeche mit Riesling bestockt, und er ist auch nicht mehr wegzudenken. Aristokratische Haeuser und alte gepflegte Schloesser sind Zeugnis einer schon frueher bluehenden Weinkultur. Wer kennt nicht das Zisterzienserkloster Eberbach, Schloss Vollrads oder Schloss Johannisberg? Generell war bis in die 50er Jahre des letzten Jahrhunderts in allen Weinbauregionen der Weinbau immer den Adeligen und den Geistlichen vorbehalten. Seither haben sich aber vor allem private Weingueter etabliert, und sie sind auch nicht mehr wegzudenken. Aber zurueck zur Wiege des Rieslings - ueber Jahrhunderte war es ueblich, dass man im Rebberg einen gemischten Satz anbaute, d.h. es gab etwas Riesling, Silvaner, Traminer, etc.. Im Jahre 1725 jedoch wurde auf Schloss Johannisberg der erste reinsortige Rebberg mit Riesling angebaut. Ebenfalls wurde dort 50 Jahre spaeter der erste edelsuesse Wein gewonnen. Zur damaligen Zeit brauchten die Weingueter eine Genehmigung des Erzbischofs aus Fulda, bevor sie mit der Lese beginnen durften. 1775 traf zur Erntezeit der Ritter mit der Genehmigung zur Lese nicht rechtzeitig ein. Die Trauben wurden damals von einem Schimmelpilz (Botrytis Cinerea ) befallen und schrumpelten ein. Man waehnte schon alles verloren. Dennoch fasste sich der Kellermeister ein Herz und presste die eingeschrumpelten Trauben nach dem Eintreffen des Ritters. Heraus kam damals ein goldener Wein, suess und mit betoerenden Aromen. Seit diesem Zeitpunkt wurden die Rieslinge dann gerne edelsuess ausgebaut. Wunderbar sind im Rheingau auch die herrlichen alten Weinstuben. Im Krug zu Hattenheim haben Sie die Moeglichkeit 30 oder 40 Jahre alte Rheingauer Weine zu trinken, und das auch noch zu anstaendigen Preisen und mit einer excellenten Kueche dabei. In den Sommermonaten empfiehlt es sich vor allem, den Rheingau mit dem Fahrrad zu erkunden. Erstklassig ausgebaute Fahrradwege fuehren sie direkt am Rhein entlang, und zur Staerkung bieten einige hervorragende Winzer an langen Tischen und Baenken ihre besten Weine an. Bewundernswert neben der Tradition sind vor allem die Innovationen im Rheingau. Beispielsweise das Weingut Robert Weil in Kiedrich ist heute sowohl in den USA, wie auch in China und Japan sehr bekannt. Durch auslaendische Investoren konnte das Weingut kontinuierlich vergroessert werden. Heute stehen rund 65 ha im Ertrag. Die Weine dieses Weingutes gehoeren Jahr fuer Jahr zur Weltelite. Dort hat man ein Marketingkonzept, wie es bisher in Deutschland noch kaum zu finden ist:: gerade die hochwertigen Produkte werden gezielt den verschiedenen Segmenten der Auslandsmaerkte zugeteilt. Ebenfalls neue Wege geht das Weingut Querbach in Oestrich. Der junge Winzer hat neben seinen wunderbar klaren und sehr rassigen Rieslingen einen neuen Flaschenverschluss auf den Markt gebracht. "Stainless" ist ein Kronkorken aus Edelstahl und garantiert den Weinen einen absolut klaren und sauberen Duft. Gleichzeitig verlieren die Weine nicht ihre Kohlensaeure, wie es bei Plastikkorken ueblich ist. Selbst in den USA und in Neuseeland zeigen die Winzer Interesse fuer die neuartigen Flaschenverschluesse. Die neueste Errungenschaft fuer den Rheingau ist die Einfuehrung der "Ersten Gewaechse". Alte Karten aus dem Jahr 1875, wie auch vieljaehrige Wetteraufzeichnungen wurden durchgearbeitet. Daraus hat man die "ersten Lagen" definiert. Diese Weine muessen sehr hohen Anforderungen entsprechen, um diese Bezeichnung tragen zu duerfen. Damit kommt man dem System in Burgund schon sehr nahe. Als Vorreiter der ersten Gewaechse koennte man die Chartavereinigung bezeichnen - ein Zusammenschluss von ca. 50 Winzern, die erstmals1984 hochwertige Rieslinge mit hohen Anforderungen mit einem romanischen Doppelbogen deklariert haben. Chartaweine duerfen nur aus der Rieslingtraube gewonnen werden und duerfen fruehestens nach 18 Monaten auf den Markt gebracht werden. Wer mehr ueber den Rheingau erfahren moechte, der sollte sich das Rheingau-Gourmetfestival vormerken - eine Reihe von Veranstaltungen mit Freuden fuer alle Sinne! http://www.swr-online.de/kaffee-oder-tee/tipps-tricks/weinecke/archi v/2002/01/17/index.html :Stichwort : Info :Stichwort : Wein :Stichwort : Deutschland :Erfasser : Christina Philipp :Erfasst am : 17.01.2002 :Letzte Aender. : 17.01.2002 :Quelle : Kaffee oder Tee, :Quelle : SWR 17.01.2002 MMMMM MMMMM----- 'Kalorio V1.24' (reg.) nach Meal-Master Title: Mineralwasser: Die richtige Wahl zum Wein (Info) Categories: Information, Drinks Servings: 1 Text 1 Info Von Elisabeth Dietz MMMMM------------------------QUELLE------------------------------- - ServiceZeit - KostProbe, - WDR 21.01.2002 - Erfasst von Christina Phil Mineralwasser trinken viele gerne als Durstloescher und waehlen ein Glaeschen Wein dazu fuer den Genuss. Doch laengst nicht jedes Wasser passt zu jedem Wein. Diese Erfahrung hat ehemalige Sommelier-Weltmeister Markus del Monego gemacht. Denn Mineralwasser ist laengst kein "neutrales" Getraenk. Jedes hat seine eigene Note. Der individuelle Mineral-, Saeure- und Schwefelgehalt wirkt sich deutlich auf die Geschmackswahrnehmung des Weines aus. Aus Regen wird ein Elixier Zum Weingenuss in gemuetlicher Runde wird der Wein sorgfaeltig ausgewaehlt und verkostet. Beim Mineralwasser, das dazu getrunken wird, ist kaum jemand waehlerisch. Doch das falsche Wasser kann den Weingenuss empfindlich stoeren. Denn Mineralwasser ist nicht geschmacksneutral, sondern hat einen Eigengeschmack, der mit seiner Entstehung zusammenhaengt. Am Anfang ist es nichts anderes als Regenwasser, das im Boden versickert. Dabei reichert es sich mit den unterschiedlichsten Mineralstoffen an. Ausserdem bindet es aus Vulkangestein mal mehr, mal weniger viel Kohlensaeure. Der Weg des Wassers durch die Gesteinsschichten kann Jahre, ja sogar Jahrzehnte dauern. Profitipps fuer Weinfreunde Am Ende steht ein individuelles Wasser mit eigenem Geschmack - und der beeinflusst schliesslich den Geschmack des Weines, den man dazu trinkt. Selbst die Kohlensaeure spielt eine Rolle: "Kohlensaeure verstaerkt die Komponenten des Weines - die Saeure oder Gerbstoffe. Das heisst, der Wein schmeckt dann kraeftiger, das heisst saeurebetonter oder auch herber," erlaeutert Markus Del Monegeo, Weltmeister der Sommeliers 1998. Den gleichen Effekt hat Mineralwasser, das etwas salzig schmeckt. Es laesst die Weine ebenfalls herber erscheinen. Eine voellige Veraenderung bewirkt es bei suessem Wein, da die starke Mineralisierung dem Wein die Suesse nimmt. Eine negative Wirkung auf den Weingeschmack hat basisches Mineralwasser, wie zum Beispiel Staatlich Fachingen. Markus del Monego schaetzt es nicht als Begleitgetraenk zum Wein, trinkt es aber gern danach: "Ich trinke dieses Wasser sehr, sehr gern nach einer Weinprobe und zwar in grossen Mengen, denn der Natriumgehalt dieses Wassers verhindert bei mir das Sodbrennen." Designflaschen mit Luxusimage Nicht jedes Mineralwasser ist also ein guter Begleiter zum Wein. Auf die richtige Auswahl kommt es an, doch die ist bei mehr als 500 verschiedenen Waessern gar nicht so einfach. Auf edles Design einer Mineralwasser-Marke wie zum Beispiel bei "Hildon" sollte man nicht setzen. Auch ein hoher Preis fuer ein exklusives Wasser wie "Ty Nant" ist kein Garant fuer Genuss. Markus Del Monego wuerde sich zum Wein etwas anderes aussuchen. Fuer ihn hat das ideale Wasser zum Wein wenig oder keine Kohlensaeure und ist in der Regel nur ganz schwach mineralisiert. Mineralstoffarmes Wasser zum Wein Wie viele Mineralstoffe in einem Liter des jeweiligen Wassers geloest sind, steht auf dem Etikett. Je hoeher die Werte, desto mehr Mineralstoffe sind enthalten, und desto groesser ist der Einfluss auf den Wein. Schwach mineralisiertes Wasser mit weniger als 500 Milligramm Mineralstoffen pro Liter beeintraechtigt den Weingenuss kaum. Das hat jedoch nichts mit der Qualitaet des Wassers an sich zu tun. Manch einer bevorzugt das preiswerte Leitungswasser. Doch auch das ist nicht immer neutral und kann den Wein veraendern. Aufschlussreicher Praxistest Um seinen persoenlichen Geschmack kennen zu lernen, empfiehlt der Profi, ruhig einmal drei verschiedene Wassertypen zusammen mit dem Lieblingswein zu probieren. Wer das zu Hause ausprobieren will, waehlt dafuer am besten ein schwach mineralisiertes Wasser ohne Kohlensaeure, das wenig Einfluss auf den Geschmack hat. Ausserdem ein Mineralwasser mit Kohlensaeure, das den Wein herber erscheinen laesst. Und als drittes ein salziges oder natriumreiches Wasser. Man kann feststellen, dass letzteres den Wein am deutlichsten veraendert. Literatur u.a.: * Markus del Monego Mineralwasser fuer Geniesser Augustus, 2000 ISBN 3-8043-3117-3 Preis: 12,90 Euro http://www.wdr.de/tv/service/kostprobe/inhalt/20020121/b_4.phtml :Stichwort : Info :Stichwort : Wasser :Stichwort : Wein :Erfasser : Christina Philipp :Erfasst am : 21.01.2002 :Letzte Aender. : 21.01.2002 :Quelle : ServiceZeit - KostProbe, :Quelle : WDR 21.01.2002 MMMMM MMMMM----- 'Kalorio V1.24' (reg.) nach Meal-Master Title: Mueller-Thurgau (Info) Categories: Information, Drinks Servings: 1 Text 1 Info MMMMM------------------------QUELLE------------------------------- - Kaffee oder Tee, - SWR 24.01.2002 - Erfasst von Christina Phil Der Mueller-Thurgau ist in vielen Regionen Deutschlands der Brot- und Butter-Wein der Winzer. Die Grundlage ihrer Existenz. Er war die erste "Neuzuechtung" der juengeren Geschichte. Aber vielleicht auch ein "Unheil" fuer den deutschen Weinbau, wie kritische Weinexperten gerne schreiben. Jancis Robinson kommt in ihrem Oxford-Weinlexikon zu dem Schluss, man koenne nur hoffen, dass der Mueller-Thurgau aus Deutschland rasch wieder verschwindet. Ihr Existenz verdankt sie Professor Hermann Mueller aus dem Schweizer Kanton Thurgau. Von ihm leitet sich auch ihr Name aber. Mueller, der von 1850 bis 1927 lebte, zuechtete in der Forschungsanstalt Geisenheim diese Rebsorte. Er glaubte aufgrund einer Verwechslung, Riesling und Silvaner gekreuzt zu haben. Doch hatte er selbst schon Zweifel daran. Genuntersuchung brachten nach langem hin und her ans Licht: statt Silvaner war die franzoesische Tafeltraube Madelaine royale im Spiel. Der Siegeszug: In den 20er Jahren wurde der Mueller-Thurgau zunaechst in Franken, dann in allen deutschen Anbaugebieten im Versuch angebaut. Gegenueber den weit verbreiteten Sorten Riesling und Silvaner galt der Mueller allerdings als minderwertiger Massentraeger. Also als Sorte, die Masse und keine Klasse bringt. Erst nach dem zweiten Weltkrieg kam er zu Ehren. Da suchten die Winzer und die Weintrinker einfache, problemlose Schoppenweine, die billig und sicher zu erzeugen und guenstig zu verkaufen waren. Der Mueller waechst fast ueberall, bringt hohe Ertraege und die Tatsache, dass er empfindlich gegen Pilzkrankheiten ist, liess sich mit einer grossen Zahl an Chemikalien ausgleichen. Der "Suess-Trend" der 60er machte dann ohnehin die Sorten verwechselbar. Ausserdem bekam dem Mueller der Ausbau in Tanks unter Luftabschluss. Da blieb er frisch und wurde nicht wie frueher arg plump und unfein. Anfang der 70er war Mueller-Thurgau die am meisten verbreitete Rebsorte, seine Fuehrungsposition gab er erst vor fuenf Jahren wieder an den Riesling ab. Nach wie vor haelt er aber mit einem Flaechenanteil von etwa 20% Platz 2. Der Tarn-Name: Mueller-Thurgau verbinden viele Verbraucher mit langweilig-suessen Weinen, die sie nicht mehr wollen. Ihen klarzumachen, dass es in juengerer Zeit auch viele spannende trockne und frische Weine aus dieser Sorte gibt, ist gar nicht so einfach. Um diesen Neuanfang deutlich zu machen, bringen die Winzer solche "alternativen" Weine unter einem anderen Namen heraus. "Rivaner" ist das zulaessige Synonym der Sorte. Der Name setzt sich aus den angeblichen Eltern-Sorten zusammen. Anbau-Regionen: Fast die Haelfte aller Mueller-Thurgau-Reben steht in Deutschland. Rheinhessen fuehrt vor der Pfalz und Baden (rund um 5000 Ha pro Gebiet). Auch in fast allen anderen Regionen (mit Ausnahme Wuerttembergs) ist sie ein der wichtigen Sorten. Ausserdem wird MT in Ungarn, der Slowakei und Oesterreich, Luxemburg Suedtirol und der Schweiz angebaut. In anderen Laendern gibt es nur kleine Flaechen. Interessant ist, dass auslaendische Wein-Experten oft schreiben, die besten Weine dieser Sorte kaemen aus Suedtirol. Das zeigt immerhin, welcher Typ von Wein offenbar am Markt ankommt: Gehaltvolle, aromatische Tropfen, die trotzdem ueber eine schoene und frische Saeure verfuegen. Der Wein: "Vorwiegend sueffige, leichte, elegante Qualitaetsweine mit angenehmem Muskatton und milder Saeure", schreibt der "Farbatlas Rebsorten" ueber die den MT. Das ist die positive Ausgabe. Suess-parfuemiert und fade; so sieht die negative aus. MT bringt gerne hohe Ertraege, straft den Winzer dann aber auch mit schlechtem Wein. Wo die Ertraege im Mass gehalten werden und die Saeure stimmt, da kann er schlanke, knackige Tropfen mit viel Charme bringen. Auch eine laengere Lagerung auf der Hefe ("Sur lie") kann ihm bekommen. Potential ist da, es wurde nur oft nicht genutzt. Der Name der Rebsorte steht uebrigens viel seltener auf dem Etikett, als es der Verbreitung entspricht. Das liegt daran, dass viel MT in den Kellereien mit anderen Sorten zur beruehmt-beruechtigten "Liebfraumilch" verschnitten wird. Die geht vor allem in den Export. http://www.swr-online.de/kaffee-oder-tee/tipps-tricks/weinecke/archi v/2002/01/24/index.html :Stichwort : Info :Stichwort : Wein :Erfasser : Christina Philipp :Erfasst am : 25.01.2002 :Letzte Aender. : 27.01.2002 :Quelle : Kaffee oder Tee, :Quelle : SWR 24.01.2002 MMMMM MMMMM----- 'Kalorio V1.24' (reg.) nach Meal-Master Title: Was bringen grosse Flaschen? (Info) Categories: Information, Drinks Servings: 1 Text 1 Info MMMMM------------------------QUELLE------------------------------- - Kaffee oder Tee, - SWR 31.01.2002 - Erfasst von Christina Phil Die "normale" Weinflasche hat entweder 0,75 Liter Inhalt oder 1 Liter (fuer noblere bzw. fuer einfachere Weine). Aber abseits der Norm gibt es eine bunte Welt: von der 0,25- ueber die 0,375- bis zur 0,5-Literflasche die verkleinerten Ausgaben und dann die grossen: 1,5-Liter (Magnum), drei, viereinhalb, sechs, neun, 12-Literflaschen und mehr... Der Reiz der Groesse: Gerade die Freunde der alterungsfaehigen Bordeaux-Weine schwoeren darauf, dass Weine aus grossen Flaschen einfach laenger frisch bleiben. Es gibt keine Studien dazu, aber trotzdem gilt es unter Weinfreunden als gesichert. Der Ansatz das zu erklaeren: die Flasche ist viel groesser, ihre Oeffnung aber genauso klein wie bei einer normalen. Damit kommt viel weniger Sauerstoff hinein. So entwickelt sich der Wein langsamer, manche sagen auch besser, und der Inhalt bleibt laenger haltbar. Das ist das Hauptargument dafuer, dass diese Flaschen unverhaeltnismaessig teuer verkauft werden. Eine Rolle spielt dabei aber unausgesprochen auch, dass es meist deutlich weniger dieser Grossformate gibt als Normalflaschen - und dass Raritaeten einfach besser bezahlt werden, ganz gleich, ob der Wein besser ist. Das gilt auch fuer die Champagner-Grossflaschen, die bei Grossereignissen gerne verwendet werden. Beim Champagner spielt die Flaschengroesse nun ueberhaupt keine Rolle mehr fuer die Qualitaet- da geht es schlicht ums Marketing. Das gilt auch bei Grossflaschen fuer Weine, die sowieso jung getrunken werden sollten. Dass uebergrosse Flaschen etwas besonderes sind, das hat man ueberall und immer dadurch deutlich gemacht, dass man ihnen geradezu poetische Namen gegeben hat. Inhalt in Litern Burgund/Champagne Bordeaux 1,5 Magnum 2,5 Marie-Jeanne 3 Jéroboam Doppelmagnum 4,5 Réhoboam Jéroboam 6 Methusalem Impériale 9 Salmanazar 12 Balthazar 15 Nebukadnezar Ein Blick zurueck: Weinflaschen sind ohnehin eine relativ junge Erfindung. Bis weit ins Mittelalter wurde der Wein in Faessern transportiert und gelagert, aus ihnen gezapft und bestenfalls in Kruegen auf den Tisch gestellt. Verschlossene Flaschen kamen erst Ende des 17. Jahrhunderts auf. Als Standardflasche ergaben sich wie von selbst Groessen, die die Glasblaeser mit einem einzigen Atemzug blasen konnten. Das lag bei etwa einem dreiviertel Liter. Erst nach 1970 hat die EU allerdings dann 0,75 l genau festgelegt. Grossflaschen kamen in Frankreich im 18. Jahrhundert auf. Das Problem mit der Groesse: Grosse Flaschen kosten grosses Geld. Die Kosten steigen mit der Groesse dramatisch an. Ausserdem sind Magnumflaschen vielleicht gerade noch maschinell zu fuellen. Darueber hinaus aber ist das Abfuellen Handarbeit. Und die ist teuer. Wenn man eine solche Flasche dann oeffnet, muss schon eine schoene Gesellschaft beisammen sein, damit sie auch leer wird. Und wer jemals aus einer viele Kilogramm schweren Flasche ausgeschenkt hat, der weiss, dass auch das ein Problem sein kann. Trotzdem: Wegen des PR-Effekts werden heute mehr Grossflaschen denn je gefuellt. Damit verlieren sie natuerlich auch langsam ihren Exotenstatus und werden mit der Zeit wohl auch erschwinglicher werden. http://www.swr-online.de/kaffee-oder-tee/tipps-tricks/weinecke/archi v/2002/01/31/index.html :Stichwort : Info :Stichwort : Wein :Erfasser : Christina Philipp :Erfasst am : 31.01.2002 :Letzte Aender. : 31.01.2002 :Quelle : Kaffee oder Tee, :Quelle : SWR 31.01.2002 MMMMM MMMMM----- 'Kalorio V1.24' (reg.) nach Meal-Master Title: Weine aus Rheinhessen (Info) Categories: Information, Drinks, Deutsch Servings: 1 Text 1 Info MMMMM------------------------QUELLE------------------------------- - Kaffee oder Tee, - SWR 07.02.2002 - Erfasst von Christina Phil Die Region im Rheinknie zwischen Bingen und Worms ist das groesste Weinbaugebiet Deutschlands. Mit 26.000 Ha unter Reben und einer jaehrlichen Produktion von etwa 2,5 Mio Hektolitern. Fuer jeden Deutschen gibt`s im Jahr 3 Liter Rheinhessenwein. Das Gebiet ist gar nicht so gross, aber mehr als 20% sind Weinbergsflaeche. Im Sued-Osten, im sogenannten Wonnegau, reihen sich die Rebstoecke sogar huegelauf-huegelab ueber viele Kilometer aneinander. Im gesamten Gebiet sind es 120 Millionen Reben. Die Rebsorten: Mengenmaessig an der Spitze steht die Mueller-Thurgau-Rebe mit rund einem Viertel der Anbauflaeche. An zweiter Stelle folgt der Silvaner, der lange Zeit die bedeutendste Sorte war, dann zugunsten anderer vernachlaessigt wurde und jetzt eine Renaissance erlebt. Rheinhessen verfuegt ueber die groesste Silvaner-Anbauflaeche der Welt. Auf Platz drei liegt der Riesling, gefolgt vom Kerner und von der Scheurebe (Kreuzung aus Silvaner und Riesling). Zusammen mit weiteren "Neuzuechtungen" wie Morio-Muskat, Bacchus, Faber- und Huxelrebe machen sie einen grossen Teil der Weinproduktion in Rheinhessen aus. Rotweinsorten sind stark im Kommen und machen knapp ein Fuenftel der Rebflaeche aus. Portugieser, Spaetburgunder und in juengerer Zeit vor allem Dornfelder werden immer mehr angebaut. Die Weine: Rheinhessen ist eine Region, die schon immer auf den Absatz ausserhalb ihrer eigenen Grenzen angewiesen war. Traditionell ging ein guter Teil der Produktion zu den Kellereien an der Mosel, die ihre Produkte mit dem Rheinhessenwein "streckten" als das noch erlaubt war (da gab es den schoenen Satz "die 'Zeller Schwarze Katz' hat einen Schwanz bis nach Rheinhessen). Noch heute verlieren sich ein Drittel der Produktion in den "Liebfraumilch-Weinen" fuer den Export. Ausserdem entstehen hier liebliche Spaetlese-Weine fuer den Lebensmittelhandel (aus den Neuzuechtungen, die leicht den natuerlichen Zuckergehalt fuer diese Qualitaetsstufe erreichen). Aber das Gebiet ist gross und gerade in juengerer Zeit gibt es parallel zu diesen Massenweinen erstaunliche Qualitaeten. Viele Winzer aber auch Genossenschaften und Kellereien bemuehen sich um ein besseres Image. Und das nicht ohne Erfolg: das hoechstdekorierteste deutsche Weingut, Keller in Floersheim-Dalsheim, arbeitet hier und findet viele Nachahmer und Konkurrenten. Deutsche Rieslingpreise sind nach Rheinhessen gegangen. Dabei kann die Region - wegen des insgesamt niedrigen Preisniveaus - durchaus als Schnaeppchen-Lieferant gelten. Und das auch fuer ambitionierte Weintrinker. Spezialitaeten: Der Silvaner ist sicherlich eine rheinhessische Spezialitaet. Um ihn hervorzuheben haben die Weinwerber der Region schon vor Jahren den "Rheinhessen-Silvaner" mit einer einheitlichen Ausstattungslinie geschaffen, der einer strengen Pruefung unterliegt. Auch im Spitzensegment war das Gebiet 1992 weit vornedran mit der "Rheinhessen-Selektion" einem kleinen aber feinen Programm von trocknen Top-Weinen aus traditionellen Rebsorten. Ausserdem bieten die zahlreichen Neuzuechtungen - richtig behandelt und betreut- das Potential fuer hervorragende edelsuesse Beeren- und Trockenbeerenauslesen. Die Winzer: Davon gibt es mehr als 4000 in Rheinhessen. Viele haben Gemischtbetriebe, also betreiben nebenbei auch Landwirtschaft. Sie erzeugen in vielen Faellen nur sogenannte Fassweine, die sie im Tankwagen an Kellereien verkaufen. Das ist wegen der internationalen Konkurrenz und dem grossen Angebot ein schwieriges Geschaeft. Derzeit erhalten sie fuer einen Liter Weisswein nur rund 40 Cent. Viel zu wenig, um die Kosten zu decken. Bei dieser Marktsituation denken die Winzer oft mehr an die Menge als an die Qualitaet. Immer mehr aber suchen ihr Heil auch in der Flaschenweinvermarktung, also im direkten Verkauf von abgefuellten Weinen an die Kunden. Parallel dazu gibt es Versuche, in festen vertraglichen Bindungen an Kellereien bessere Qualitaeten zu erzeugen und sich dafuer auch einen besseren Preis zu sichern. http://www.swr-online.de/kaffee-oder-tee/tipps-tricks/weinecke/archi v/2002/02/07/index.html :Stichwort : Info :Stichwort : Wein :Stichwort : Deutschland :Erfasser : Christina Philipp :Erfasst am : 7.02.2002 :Letzte Aender. : 7.02.2002 :Quelle : Kaffee oder Tee, :Quelle : SWR 07.02.2002 MMMMM MMMMM----- 'Kalorio V1.24' (reg.) nach Meal-Master Title: Merlot (Info) Categories: Information, Drinks Servings: 1 Text 1 Info MMMMM------------------------QUELLE------------------------------- - Kaffee oder Tee, - SWR 14.02.2002 - Erfasst von Christina Phil Die Nummer zwei bei den internationalen Rotwein-Rebsorten stammt aus Frankreich. Ihr Name kommt vom franzoesichen Wort fuer die "Amsel" (Merle) weil dieser Vogel angeblich ihre Trauben am liebsten frisst. Seine Herkunft ist unklar, sie wird aber seit Jahrhunderten in Frankreich angebaut. Verbreitung: Der Merlot ist die Hauptrebsorte im Bordeauxgebiet und zwar vor allem am rechten Ufer der Gironde in Saint-Emilion, Médoc und Pomerol. Dort werden aber die Rebsorten auf den Etiketten nicht angegeben. Man muss schon wissen, wo Merlot im Vordergrund steht und wo Cabernet. Ausserdem ist die Sorte in Suedfrankreich stark verbreitet. Insgesamt bringt Frankreich es auf eine Merlot-Flaeche von ca. 60.000 Ha. Auch in Italien ist er mit 40.000 Ha stark verbreitet. In den letzten beiden Jahrzehnten hat er sich aber im Zuge der zunehmenden Internationalisierung der Weinbranche ueberall in der Welt ausgebreitet. In Kalifornien, Chile, Australien, Neuseeland und Suedafrika sind jeweils mehrere Tausend Ha bestockt. Auch dort werden ueberwiegend sehr kraeftige Weine daraus erzeugt. Der Merlot waechst ueberall dort gut, wo er genuegend Wasser hat. Trockenheit bekommt ihm nicht. Eine gewisse Waerme ist notwendig, aber da er gut eine Woche frueher reift als der Cabernet Sauvignon stellt er da nicht allzu hohe Anforderungen. Kein Wunder, dass ihn deshalb auch deutsche Winzer fuer sich entdeckt haben. Und gar nicht mal mit schlechten Ergebnissen. Die Weine: Merlot-Trauben sind gross und duennschalig mit saftigem Beerenfleisch. Sie bringen wegen der duenneren Schalen deutlich geringere Gerbstoffgehalte als der Cabernet. Die Weine sind entsprechend weicher und runder, aber auch fuelliger, leichter zugaenglich. Sie zeichnen sich durch reiche Fruchtaromen (von Schwarzkirsche bis Johannisbeere) aus. Reinsortige Merlots waren frueher eher die Ausnahme. Einige grosse Bordeaux sind allerdings schon immer von ihr gepraegt (Petrus und die meisten St. Emilions). Einige der Modeweine des Bordelais sind ganz oder ausschliesslich aus Merlot-Trauben, etwa "Valandraud" oder "Le Pin". Dank der ungeheuren Konzentration und Kraft, die die Rebe in ihnen zeigt, werden sie gerne auch als "Merlot-Monster" bezeichnet. Diesem Ideal streben in der Regel auch die Winzer aus Uebersee an, wenn sie ihn ausbauen. Ansonsten gilt er als bester Verschittpartner fuer den Cabernet. Erst in juengerer Zeit kommen immer mehr reine Merlot-Weine in allen Preiskategorien auf den Markt. Da er auch hohe Ertraege bringen kann und trotzdem noch seinen Charakter relativ gut wahrt, eignet er sich auch fuer guenstige Konsumweine. Allerdings zeigen Tests immer wieder, dass das seine Grenzen hat. Im italienischen Veneto werden die offenbar deulich ueberschritten - Weine aus dieser Region schneiden gerne besonders schlecht ab. Holzfass- oder Barrique-Ausbau bekommt ihm im Allgemeinen gut. Eine gewisse Lagerung ebenfalls, allerdings hat er in der Regel nicht die Ausdauer seines Rivalen Cabernet. Der Anbau: Der Merlot ist ziemlich empfindlich gegen Pilzkrankheiten und deshalb eine Sorte, die geradezu nach Chemie schreit. Nur in extrem trocken Regionen wie etwa Chile ist das kein Problem (er braucht zwar auch dort Wasser, das wird ihm aber ueber die Bewaesserung an den Wurzeln zugefuehrt und nicht ueber Regen von oben). Merlot in der Kueche: Zu Wild, Rinderbraten mit kraeftigen Sossen oder zu Schinken und Salami, kraeftigem Kaese. http://www.swr-online.de/kaffee-oder-tee/tipps-tricks/weinecke/archi v/2002/02/14/index.html :Stichwort : Info :Stichwort : Wein :Erfasser : Christina Philipp :Erfasst am : 14.02.2002 :Letzte Aender. : 14.02.2002 :Quelle : Kaffee oder Tee, :Quelle : SWR 14.02.2002 MMMMM MMMMM----- 'Kalorio V1.24' (reg.) nach Meal-Master Title: Geschmackssache-Trocken, halbtrocken, lieblich, suess (Info) Categories: Information, Drinks Servings: 1 Text 1 Info MMMMM------------------------QUELLE------------------------------- - Kaffee oder Tee, - SWR 21.02.2002 - Erfasst von Christina Phil Nirgendwo sonst auf der Welt kriegt der Verbraucher so ausfuehrlich und umfassend gesagt, wie suess der Wein ist, den er kauft. Das ist in Deutschland notwendiger als anderenorts, denn waehrend die meisten Weinlaender den trocknen Wein als Regel haben - und suesse die seltene Ausnahme sind, ist es bei uns eher umgekehrt. Nicht von Natur aus: bis zur Mitte des vergangenen Jahrhunderts war das bei uns auch so, aber dann haben die Kellereien die Suessung mit Suessreserve aufgebracht, also den Verschnitt von trocknem Wein mit suessem, unvergorenen Traubensaft. Und seitdem tun Geschmacksangaben Not, weil wir Verbraucher sonst nicht wissen, worauf wir uns beim Kauf einer Flasche einlassen. Das deutsche Weinrecht kennt vier Kategorien, die gesetzlich festgelegt sind: "Trocken": Weine ohne schmeckbare Suesse. Trockene Weine weisen einen Restzuckergehalt von 1 g bis 4 g, bei hoeherem Fruchtsaeuregehalt bis 9 g pro Liter auf. Kenner bevorzugen zu einem Essen trockene Weine, denn sie machen die Zunge besonders empfaenglich fuer die Geschmacksnuancen der Speisen. "Halbtrocken": Kennzeichnet Weine mit fein-fruchtigem Geschmack und gering wahrnehmbarer Suesse. Der Restzuckergehalt liegt abhaengig vom Fruchtsaeuregehalt bei maximal 18 g pro Liter. Sie harmonieren mit Gerichten, deren Eigengeschmack oder deren Zubereitungsart einen Hauch von Suesse aufweist (asiatische Kueche!). "Lieblich": Sind Weine mit bis zu 45 Gramm Restzucker. "Suess" Alles was ueber 45 Gramm Restzucker liegt. Wenn nichts anderes auf den Flaschen steht, handelt es sich eben in Deutschland meistens um Weine dieser Kategorien. Allerdings wird die Lage in Zukunft eher unuebersichtlicher fuer Verbraucher, denn gerade hat das Oberverwaltungsgericht Koblenz die Entscheidung gefaellt, dass Winzer ihre eigenen Geschmacksbezeichnungen erfinden und an Stelle der gesetzlich festgelegten aufs Etikett schreiben duerfen. Konkret ging es um den Begriff "Feinherb". Einige Weingueter nutzen ihn als Alternative zu halbtrocken, weil sie glauben, dass das ein Begriff sei, der Kaeufer eher abschreckt. Allerdings sind auch sehr trockene und suesse Weine schon so genannt worden. Die Richter, die trotzdem die grosse Freiheit auf dem Etikett verkuendet haben, schreiben selbst: die EU habe hier ganz klar an die Winzer und Kellereien und ihren Wunsch zu werben gedacht und nicht an die Verbraucher. Im Urteil heisst es: "Eine gewisse Blumigkeit der Angaben fuer die organoleptischen Eigenschaften des Weins und die dabei gelegentlich zu beobachtende spezielle Lyrik des Weinprobenvokabulars moegen von ihrem Aussagegehalt her nur schwer fassbar sein, sie sind aber nach dem Willen des Gesetzgebers gleichwohl zulaessig". Damit kann noch eine Menge "Winzer-Lyrik" auf uns zukommen. Das ist umso bedeutsamer, als die Weinwirtschaft insgesamt gerade ja auch noch versucht, den Begriff "Classic" mit hohem Werbeaufwand einzufuehren. Weine mit dieser Bezeichnung sollen einen "trockenen Charakter" haben, faktisch sind sie in der Regel schlicht halbtrocken. Fremdsprachliche Angaben: Importweine werden selten mit Geschmacksangaben verkauft. Vor allem im mittleren und gehobenen Bereich sind sie schlicht trocken. Oder aber es sind Spezialitaeten mit eher natuerlichen Suesse (vergleichbar den deutschen "edel-suessen" Auslese-Spezialitaeten). "Vin doux (naturel)" ist das dann in Frankreich betitelt. Oder es findet sich der Hinweis "moelleux" (etwa auf Loire-Weinen). In Italien heisst suess "amabile" und in Spanien "dulce". Auch Begriffe wie "Vino santo" (heiliger Wein) oder "Vino liquoroso" (Likoerwein) koennen Hinweise sein. Die Geschmacksrichtungen beim Sekt: Leider haben die Geschmacks-Angaben bei Sekt und bei Wein nicht die gleichen geschmacklichen und analytischen Bedeutungen. Die im Sekt vorhandene Kohlensaeure unterdrueckt naemlich den suessen Eindruck ganz deutlich. Deshalb darf "trockner" Sekt 17-35 Gramm Restzucker enthalten. Richtig trocken heisst bei Sekt "extra brut" (0 - 6 g/l Zucker) oder "brut" (0 - 15 g/l). "Extra trocken" (extra dry) enthaelt schon 12 - 20 g/l Zucker, "halbtrocken" 33 - 50 g/l. http://www.swr-online.de/kaffee-oder-tee/tipps-tricks/weinecke/archi v/2002/02/21/index.html :Stichwort : Info :Stichwort : Wein :Erfasser : Christina Philipp :Erfasst am : 28.02.2002 :Letzte Aender. : 28.02.2002 :Quelle : Kaffee oder Tee, :Quelle : SWR 21.02.2002 MMMMM MMMMM----- 'Kalorio V1.24' (reg.) nach Meal-Master Title: Italiens Sueden: Spitze und Absatz des Stiefels (Info) Categories: Information, Drinks, Europa Servings: 1 Text 1 Info MMMMM------------------------QUELLE------------------------------- - Kaffee oder Tee, - SWR 06.03.2002 - Erfasst von Christina Phil Der Sueden Italiens erwacht aus einer Art Dornroeschen-Schlaf. Es ist altes Weinland, das schon einmal - zur Zeit der Griechen und Roemer - grosse Qualitaeten lieferte. Und es wird gerade wieder entdeckt: als Alternative zu den teuer gewordenen norditalienischen Weinen und auch als europaeische Antwort auf die Uebersee-Laender von Chile bis Australien. Zwar werden dort auch internationale Rebsorten angebaut, aber gepflegt werden auch die einheimischen und am Markt interessanten Sorten. Sie liefern mollige, weiche und volle Weine. Zwei Trends tun sich auf: Rebsortenweine aus den typischen Sorten und im Top-Segment auch Verschnitte von autochthonen mit Welt-Wein-Sorten. Internationale Wein-Unternehmen stecken derzeit viel Geld in die Kellereien des Suedens und sichern sich damit die Basis fuer die Versorgung mit guenstigen und guten Weinen. Denn wenn erst einmal die altertuemlichen Anlagen durch moderne ersetzt sind, wenn temperaturgesteuert und unter Luftabschluss vergoren werden kann, dann entfalten die Weine ihre vollen Aromen und verlieren es nicht vorzeitig. Die Regionen: - Apulien: erstreckt sich entlang der Adria vom Nordrand des Sporns bis hin in den Absatz des italienischen Stiefels. Trocken-heisse Region in der etwa so viele Weinberge stehen und soviel Wein erzeugt wird, wie in ganz Deutschland. Es werden etwa 80 % Rotweine und 20 % Weissweine erzeugt. Bislang lieferte die Region vor allem Massenweine (die im Martini oder in Euro-Verschnitte untergehen). Die bekanntesten Weine sind wohl die von der Halbinsel Salento (vor allem aus Negroamaro) direkt vom Stiefelabsatz. - Sizilien: mit 133.000 Hektar Rebflaeche ist die Mittelmeer-Insel die groesste Weinbau-Region Italiens (groesser als die gesamte Weinbauflaeche Deutschlands!). Auch hier gingen die Weine meist namenlos in Verschnitten unter. Einen gewissen Ruf haben vor allem die suessen Dessertweine, wie der Marsala, der Malvasia delle Lipari oder der Moscato di Pantalleria. Lange Jahre gab es nur die Weine der Marke Corvo am deutschen Markt. Das hat sich aber in den letzten Monaten grundlegend geaendert. Spitzengewaechse wie etwa von Planeta aber auch Rebsortenweine von Investoren wie Zonin sind dazugekommen. - Kalabrien: ist die Stiefelsspitze. Nur ein Viertel so gross wie die Nachbarn, aehnlich heiss und mit der gleichen Geschichte. Bekanntester Wein: der Cirò (aus der roten Rebsorte Gaglioppo). Er soll nach der Legende auf den Cremissa aus der Antike zurueckreichen, den man den Olympia-Siegern kredenzte). Allerdings ist Kalabrien bei der Entwicklung im Vergleich zu seinen Nachbarn eher zurueck. - Zwischen Kalabrien und Apulien liegt die gebirgige Basilikata. Dort waechst der Aglianico del Vulture von dem der "Gambero Rosso", Italiens bedeutenster Weinfuehrer, gerade zu schwaermen begonnen hat. Die Rebsorten: - Aglianico ist in der Jugend oft rau und herb. Er wird deshalb gerne der "Barolo des Suedens" genannt. Er braucht Lager und wird dann oft Granat- ja Orange-Farben und erinnert im Duft an Lakritze und Tabak. - Negroamaro ("schwarzer Bitterer") ist eine weitverbreitete sueditalienische Rebsorte und nimmt Platz 6 in der italienischen Anbauflaeche ein. Sie wird meist als Verschnittpartner eingesetzt, liefert aber auch eigenstaendige, alkoholstarke, kraeftige und langlebige Weine. Ihr Hauptanbaugebiet ist Apulien. - Primitivo wird neben Negroamaro in Apulien angebaut wird. Sie ist eine der am meisten angebauten Reben Italiens. Ihre Weine sind tiefdunkel, fest strukturiert, wuerzig und von hohem Alkoholgehalt. Genetische Tests lassen darauf schliessen, dass Primitivo und der kalifornische Zinfandel identisch sind. - Gaglioppo: robuste Weine mit hohem Alkoholgehalt. - Nero d'Avola (auch Calabrese) hat viel Potential, Fuelle und Lagerfaehigkeit. http://www.swr.de/kaffee-oder-tee/tipps-tricks/weinecke/archiv/2002/ 03/06/index.html :Stichwort : Info :Stichwort : Wein :Stichwort : Italien :Erfasser : Christina Philipp :Erfasst am : 13.03.2002 :Letzte Aender. : 13.03.2002 :Quelle : Kaffee oder Tee, :Quelle : SWR 06.03.2002 MMMMM MMMMM----- 'Kalorio V1.24' (reg.) nach Meal-Master Title: Neue Chancen, neues Glueck-Rebzuechtung international (Info) Categories: Information, Drinks Servings: 1 Text 1 Info MMMMM------------------------QUELLE------------------------------- - Kaffee oder Tee, - SWR 28.02.2002 - Erfasst von Christina Phil Es gibt zehntausende von Rebsorten auf der Welt und das ist auch kein Wunder, denn die Rebe mischt sich willig, wenn man sie auf natuerlichem Weg vermehrt: Samen von einer auf die Nabe der anderen Sorte, schon entstehen Samen mit voellig neuen Eigenschaften. Der Mensch vermehrt deshalb Reben nicht ueber Samen, sondern durch Stecklinge. Da gibt es keine Vermischung, das sind Klone ihrer Vorfahren. Die hohe Zahl an natuerlichen Sorten hat es mit sich gebracht, dass die Winzer jahrhundertelang genug zu tun hatten, aus der Vielfalt die besten Sorten auszulesen. Erst Ende des 19. Jahrhunderts kam dann die Idee auf, durch gezielte Zuechtung koennte die Natur noch verbessert werden. Die Ziele der Zuechter: hoehere Ertraege, bessere Weine, einfacherer Anbau (z.B. durch Frostfestigkeit oder Resistenz gegen Pilzkrankheiten). Neuzuechtungen haben vor allem in Deutschland in den 60 und 70er Jahren grosse Bedeutung gehabt. Die Mode der suessen, parfuemierten, weissen Weine fuehrte dazu, dass neue Sorten in grossem Mass angebaut wurden. Der Erfolg hielt aber nicht lange an und seitdem gibt es eine gewisse Rueckbesinnung auf klassische Sorten. Dennoch ist die Rebzuechtung nicht muede geworden, neues zu entwickeln - und das weltweit und mit Erfolg: Pinotage: Suedafrikas eigener Beitrag zur Rebenwelt. Die Kreuzung aus Spaetburgunder (Pinot) und der suedfranzoesischen Cinsaut (die auch Hermitage genannt wird - so setzt sich auch der Name Pinotage zusammen) ist mit dem Wein von Kap eng verknuepft. Die Sorte ist widerstandsfaehig gegen Krankheiten und bringt ordentliche Weine auch noch bei relativ hohen Ertraegen. Wenn man sie sorgfaeltiger behandelt, dann entstehen auch grosse Weine. Typisch ist der suessliche, an Lack erinnernder Geruch (Aceton). Zweigelt: Die Kreuzung von Lemberger und St. Laurent ist in Oesterreich weit verbreitet und am Markt erfolgreich. (Name nach dem Zuechter) Im guten Fall kommen der Biss des Lembergers und der Koerper des Laurent zusammen. Allerdings wird oft zuviel geerntet und das Ergebnis sind dann herbsaure, helle Weine. Franzoesische Neuerungen: Die Franzosen schreiben traditionell keine Rebsorten aufs Etikett. Aber sie haben strikte Vorschriften, welche in welcher Region angebaut werden duerfen und welche nicht. Diese Regeln sind recht starr. Dennoch gibt es an der Universitaet Montpellier grosse Anstrengungen neue Sorten zu kreieren. Malesan (Cabernet-Sauvignon x Grenache), Caladoc (Grenache x Malbec) oder der weisse Chasan (Chardonnay x Listan) sind Beispiele. Sie werden allerdings nur von mutigen Winzern und als Landweine deklariert angebaut. US-Zuechtungen: Die Amerikaner haben bis in die 80er hinein vor allem versucht billigen Grundstoff fuer Markenweine zu erzeugen. Dafuer wurden ertragreiche, hitzevertraegliche Sorten gezuechtet. Rubired ist ein Beispiel. Taucht kaum jemals auf dem Etikett auf, sondern wird fuer Portwein-aehnliche Weine und Verschnitte verwendet. Ruby Cabernet (Carginan x Cabernet Sauvignon) liest man schon eher. Die russische Variante: In der Sowjetunion und ihren Nachbarstaaten spielten die Sorten kaum eine Rolle: Hauptsache viel! Frostresistenz und Haerte gegen Pilzkrankheiten sollten den Anbau leichter machen. Grosse Flaechen sind auch heute noch mit solchen Sorten bepflanzt. Deutsche Rote: Auch wenn weisse Neuzuechtungen in Deutschland nicht eben im Trend liegen: bei den Roten sieht das ganz anders aus. Die Erfolgsrebe schlechthin ist der Dornfelder (ueber zwei Generationen aus vier klassischen Sorten zusammengekreuzt). Ein dunkler, "mediterraner" Wein. Er bringt auch bei hoeheren Ertraegen noch angenehme Weine, laeuft dann allerdings zunehmend Gefahr blass in Farbe und Charakter zu werden. Die Sorte Regent macht in juengerer Zeit von sich reden. Diese weitgehend pilzfeste Sorte (braucht wenig Chemie) liefert kraeftige, gerbstoffbetonte Weine. Der Rotwein-Boom und vor allem die Nachfrage nach Cabernet Sauvignon befluegeln eine Reihe von Zuechtungen mit dieser Sorte, die auch in Deutschland angebaut werden. Cabernet-Dorsa, -Cubin, -Dorio, und -Mitos sind Beispiele. http://www.swr-online.de/kaffee-oder-tee/tipps-tricks/weinecke/archi v/2002/02/28/index.html :Stichwort : Info :Stichwort : Wein :Erfasser : Christina Philipp :Erfasst am : 20.03.2002 :Letzte Aender. : 20.03.2002 :Quelle : Kaffee oder Tee, :Quelle : SWR 28.02.2002 MMMMM MMMMM----- 'Kalorio V1.24' (reg.) nach Meal-Master Title: Chilenische Weine (Info) Categories: Information, Drinks Servings: 1 Text 1 Info MMMMM------------------------QUELLE------------------------------- - Kaffee oder Tee, - SWR 21.03.2002 - Erfasst von Christina Phil Die spanischen Eroberer haben den Weinbau nach Suedamerika gebracht schon um 1550 wurden in Chile die ersten Rebstoecke gepflanzt und Wein erzeugt. Im Jahre 1578 kaperte der beruehmte Freibeuter Francis Drake ein Schiff, das 1.770 Weinschlaeuche von Chile nach Peru bringen sollte, ein Hinweis, dass es schon zu dieser Zeit Wein exportiert wurde. Mitte des 19. Jahrhunderts brachten eingewanderte franzoesische Winzer ihre Sorten wie z.B. Cabernet Sauvignon aus Bordeaux mit. Damit nahm der moderne, chilenische Weinbau seinen Anfang. Aber erst vor rund 20 Jahren kam es zum grossen Aufschwung - und zwar als internationale Weinkellereien in Chile investierten und die Produktion dort planmaessig auf internationales Niveau brachten. Vor allem Miguel Torres. Spaniens zweitgroesster Weinproduzent war der erste europaeische Investor, der das Potential Chiles erkannt hatte. Mit neuster Technik werden heute Qualitaetsweine aller Preisklassen produziert. Zahlen und Fakten: Chile hat heute rund 150.000 Ha Rebflaeche (etwa 1,5 mal soviel wie Deutschland) und produziert dort 6 Mio Hektoliter Wein (2/3 einer deutschen Ernte). Wettbewerbsvorteile: Chile hat kaum echte Weinbautradition- es ist Weinland im Aufbau. Das ist angesichts der schnellen Entwicklung im Weinsektor ein grosser Vorteil: es werden praktisch staendig noch neue Weinberge angelegt - jeweils mit der aktuellsten Technik und bestockt mit den am besten zu verkaufenden Sorten. Auslaendische Unternehmen wie Torres oder die franzoesische Domaine des Barons Rothschild investieren viel Geld in das Land. Rothschild produziert dort mitlerweile auf 500 Ha seinen Markenwein "Los Vascos". In einem einzigen Tal, das fast ausschliesslich mit Cabernet Sauvignon bestockt ist. Entscheidend fuer den Erfolg des Weinbaus sind die niedrigen Loehne (durchschnittl. $ 180 im Monat). Das erlaubt es, konkurrenzlos billig Wein zu erzeugen und dabei noch viel Geld zu verdienen. Ausserdem werden grosse Teile der Weinberge gezielt bewaessert. Der niedrige Durchschnittsertrag des Landes allgemein taeuscht darueber hinweg, dass in modernen Anlagen durchaus grosse Ernten eingefahren werden. Schliesslich sind weder die Reblaus noch der falsche Mehltau nach Chile gekommen. Sodass weniger Chemikalien eingesetzt werden muessen und auf die Veredlung der Rebsetzlinge verzichtet werden kann. Rebsorten: Urspruenglich hat Chile viele spanische Landsorten aus denen im grossen Stil der Branntwein Pisco erzeugt wird. Noch heute macht die rote Pais oder Negra Peruana (rot) mit 28% den groessten Teil der Produktion aus. Dahinter folgt aber schon Cabernet Sauvignon mit 23%. Chardonnay hat 8%, Merlot 5% an der Rebflaeche. Eine Besonderheit gibt es beim weissen Sauvignon. Weine mit dieser Bezeichnung stehen international fuer den Sauvignon blanc. Nicht so in Chile! Dort sind naemlich 11% der Rebflaeche mit dem Sauvignon Vert (das ist ein anderer Name fuer den Tocai Friulano) bestockt. Die Weine: Internationale Marken wie "Las Vascos" bestimmen das Bild Chiles im Ausland. Es handelt sich Weine, die mit Kraft, Aromareichtum und Schmelz den internationalen Geschmack treffen. Die vorherrschenden grossen Gueter bieten alle solche Weine an. Etwa das 1.000-Hektar-Weingut der Familie Errázuriz in Panquehue (eines der groessten der Welt), Caliterra, das zur Haelfte dem californischen Weinriesen Mondavi gehoert, Concho y Toro (mit Don Melchor), Cousino Macul (mit Antigua Reserva), Santa Carolina, Santa Rita (Medalla Real), Torres (Maso de Velasco, Santa Digna), Undurraga und Valdivieso. Das gleichmaessige Klima und die Bewaesserung bewirken, dass es keine grossen Jahrgangsunterschiede gibt. Es gibt keine offizielle Klassifizierung der Qualitaeten. Inoffiziell werden die Weine eingeteilt in Vino Familar (Konsumwein), Vino Reservado (Tafelwein aus Rebsorten wie Pais mit 11 bis 11,5% vol), Gran Vino (Qualitaetswein aus Rebsorten wie Malbec) und Especialidades de las Vinas de Marca (spezielle Markenweine aus Rebsorten wie Cabernet Sauvignon mit 11,5 bis 12,5% vol). Regionen: Der Weinbau konzentriert sich auf Zentralchile von den Kuestenbergen im Westen bis hin zu den Kordilleren im Osten. Die Weinberge werden zur besseren Bewaesserung in der Regel in Talmulden angelegt. Als bestes Anbaugebiet gilt Maipo, 100 Kilometer suedlich der Hauptstadt Santiago. Sehr gute Rotweine kommen aus dem suedlich anschliessenden Rapel-Tal. In Maule im Sueden wird vorwiegend die Pais angebaut. Die besten Weissweine aus Chardonnay und Sauvignon stellt der Bereich Casablanca nahe der pazifischen Kueste. Export: Das Land fuehrt rund nur rund 2,5% seiner Produktion aus. 15 Mio Flaschen gehen derzeit im Jahr nach Deutschland. http://www.swr-online.de/kaffee-oder-tee/tipps-tricks/weinecke/archi v/2002/03/21/index.html :Stichwort : Info :Stichwort : Wein :Stichwort : Chile :Erfasser : Christina Philipp :Erfasst am : 21.03.2002 :Letzte Aender. : 23.03.2002 :Quelle : Kaffee oder Tee, :Quelle : SWR 21.03.2002 MMMMM MMMMM----- 'Kalorio V1.24' (reg.) nach Meal-Master Title: Markenweine - der leichte Einstieg? (Info) Categories: Information, Drinks Servings: 1 Text 1 Info MMMMM------------------------QUELLE------------------------------- - Kaffee oder Tee, - SWR 04.04.2002 - Erfasst von Christina Phil Markenweine sollen den Kunden den Einstieg in die Weinwelt erleichtern. Statt komplizierter Begriffe, differenzierter Angebote und verwirrender Etiketten wird hier schlicht Wein verkauft: Rot, weiss, lieblich oder trocken. Eine Marke ist erst eine Marke, wenn der Verbraucher sie im Kopf verinnerlicht hat. Wenn Verbraucher Papiertaschentuecher grundsaetzlich nur noch Tempo nennen, dann ist das eine gute Marke. Marken werden in der Regel mit viel Geld in den Markt bedrueckt. Die Erfahrung hat gezeigt, dass Markenweine sogar nur erfolgreich sind, wenn sie schon bevor sie im Regal stehen, massiv beworben werden. Die Kunden muessen schon danach fragen, wenn sie noch gar nicht zu haben sind. Das erfordert ein grosses Werbe-Budget. Viele Marken-aehnliche Weine von Winzern, Genossenschaften und Weinbauverbaenden sind schlicht daran gescheitert, dass zu wenig Geld investiert worden ist. Marken spielen in unserer gesamten Warenwelt eine grosse Rolle. Bei Wein sind sie sogar eher noch unterentwickelt. Der ein Produkte, das mit Tradition und Winzerromantik eben doch noch sehr in Verbindung gebracht wird. Das Individuelle wird deshalb stark in den Vordergrund gestellt (Einzellage, Wappen, Weingut). Das hat zur Folge, dass Marken bei Wein eher bei bei den Einsteigern eine Rolle spielen und dann, wenn es um guenstige Alltagsware geht (wo es nicht auf das Image ankommt, wo kein Aufwand getrieben wird und wenig Geld ausgegeben werden soll), waehrend Marken in vielen anderen Warenbereichen eher fuer die hochwertigen Produkte stehen. Vorteile fuer die Verbraucher: Zunaechst sind Markenprodukte immer gleich. Das erspart boese Ueberraschungen. Dann steht dahinter ein Unternehmen, das seinen guten Namen im wahrsten Sinne des Wortes zu verlieren hat. Solche Weine sind deshalb meist von technisch einwandfreier Qualitaet. Die Markenware hat zudem ein allgemein klares Image. Der Kaeufer kann also kalkulieren, wie er bei seinen Gaesten ankommt. Er "geht auf Nummer Sicher". Die Macht der Marken: Die 10 bedeutendsten Weinmarken stehen fuer rund 55 Mio Flaschen Absatz im Jahr, das sind zwar nur knappe 2% am gesamten Weinmarkt, aber wenn man bedenkt, auf wie viele abertausende Produkte sich der Rest verteilt, ist das doch ein bedeutsamer Anteil. (Die Reihenfolge variiert ein bisschen, lautet aber etwa so: Amselkeller ganz vorne, vor Gallo, Langguth-Erbenweine, Chenet, Medinet, Blanchet, Viala, Filou, Edler von Mornag,....) Handelsmarken: Wenn ein grosser Supermarkt seinen eigenen Namen, gross auf einen Wein draufschreibt, selbst also die Garantie fuer das Produkt uebernimmt, dann ist das ein klassische Handelsmarke.(In England sehr verbreitet.) Dazu gehoeren aber auch Produkte mit Phantasie-Namen, die dann aber nur bei einem Markt zu finden sind. Darunter fallen dann auch die Marken der Discounter. Die sind in praktisch keiner Statistik erfasst, aber die grossen Ketten sind mit ihren Weinlinien aehnlich umsatzstark wie die groessten Marken. Minimal-Marken sind der neueste Dreh: "simply white" bzw. "simply red" ist dann die einzige Botschaft die noch vermittelt wird. Aehnlich karg auch die Weine der Reihe "Boire et Manger" von Vinival. Da sind nur noch Pizza, Fisch oder aehnliches draufgemalt. Genau dazu sollen sie jeweils passen. Markenfamilien: Die Kellerein bauen einen erfolgreichen Markenwein gerne aus, bringen Varianten auf den Markt, die vom Erfolg des ersten profitieren sollen. Das macht auch die Werbung deutlich billiger. Das kann dann dazu fuehren, dass der Blanchet - dessen Name nicht zufaellig nach dem franzoesischen Wort fuer Weiss gebildet wurde - auch in rot zu haben ist. Never change a winning team. Immer mehr Marken... Derzeit werden in schnellem Wechsel neue Marken kreiert, obwohl das Marktsegment Markenwein nicht waechst: das heisst: der Kuchen wird in immer kleinere Stuecke geschnitten. Und ob die Verbraucher bei der Markenflut dann noch wirklich den Ueberblick behalten koennen, das ist dann ist eine ganz andere Frage. http://www.swr.de/kaffee-oder-tee/tipps-tricks/weinecke/archiv/2002/ 04/04/index.html :Stichwort : Info :Stichwort : Wein :Erfasser : Christina Philipp :Erfasst am : 4.04.2002 :Letzte Aender. : 5.04.2002 :Quelle : Kaffee oder Tee, :Quelle : SWR 04.04.2002 MMMMM MMMMM----- 'Kalorio V1.24' (reg.) nach Meal-Master Title: Weine von der Ahr (Info) Categories: Information, Drinks, Deutsch Servings: 1 Text 1 Info MMMMM------------------------QUELLE------------------------------- - Kaffee oder Tee, - SWR 11.04.2002 - Erfasst von Christina Phil An der Ahr wird seit dem 3. Jahrhundert n.Chr. Wein angebaut. Zunaechst haben die Roemer den Anbau begruendet. Belegt wurde dies durch die Ausgrabung eines Weingartens in 4m Tiefe. Urkundlich belegt wurde der Weinbau erstmals im Jahr 770. seit dem 17. Jahrhundert ist die Ahr als Rotweingebiet bekannt. Ab der Mitte des 20. Jahrhunderts allerdings sorften die Winzer mit Massenproduktion, suesslich-blassen Weinen, dafuer, dass ihr Image schlechter wurde. Die Ahr war begehrtes Ausflugsziel fuer Kegelklubs und andere Busgruppen aus dem Grossraum Bonn/Koeln. Erst seit rund 20 Jahren setzt eine juengere Winzerschicht wieder auf Qualitaet und orientiert sich an internationalen Standards. Weingueter wie Meyer-Naekel, Deutzerhof, Nelles, Kreuzberg, Stodden und Adeneuer und immer mehr andere wetteifern um die besten Rotweine des Gebiets, oft auch der ganzen Republik. Mit gut 500 Ha Anbauflaeche hat das ganze Gebiet kaum mehr Weinberge als eine grosse pfaelzische oder badische Gemeinde. Trotzdem hat es seine ganze eigenen Bedingungen. Im mittleren Ahrtal liegen die Weinberge zwischen zerklueftetem Felsspat in den engen Windungen des Flusses. Dagegen bietet das untere Tal mit seinen Basaltkegeln und sanfter geschwungenen Huegeln mehr Anbauflaeche. Hier beginnt das Wachstum frueher, aber es wird im Sommer nicht ganz so heiss, wie an der oberen Ahr. Boden: Das Gebiet liegt im rheinischen Schiefergebirge. Als Grundgestein findet sich haeufig Ton, Devon und Quarzitschiefer. Teilweise, insbesondere im unteren Ahrtal mit Loess oder Loesslehmauflage. Durch diesen besonderen Bodenaufbau kommt es zu einem "Waermeflaschen"-Effekt. Der Boden speichert die Sonneneinstrahlung tagsueber und gibt die Waerme nachts wieder ab. So entsteht trotz der noerdlichen Lage ein Klima mit relativ hohen Durchschnittstemperaturen. Klima: Durch den steilen Taleinschnitt ist das Ahrtal vor kalten Winden geschuetzt. Trotz der noerdliche Lage der Gebietes koennen an den steilen Suedhaengen auch anspruchvolle Reben wie eben der Spaetburgunder voll ausreifen. Der Fluss reflektiert teilweise die Sonnenstrahlung an die Weinberge. Es besteht jedoch die Gefahr von Spaet- und Fruehfroesten. Sortenspektrum: Die Ahr ist das geschlossenste Rotweinanbaugebiet Deutschlands. Mehr als die Haelfte der Rebflaeche ist mit Spaetburgunder bepflanzt. 15% mit Portugieser. Daneben gibt es aber Spezialitaeten wie den Fruehburgunder. Bei den weissen liegt Riesling vor Mueller-Thurgau. Winzer: Viele Winzer ueben diesen Beruf nur am Feierabend aus. Sie arbeiten im Nebenerwerb. Wegen der schwierigen Anbauverhaeltnisse hat der Trend dahin schon frueh eingesetzt. Deshalb gibt es auch schon lange Winzergenossenschaften, die die Produkte dieser Nebenerwerbler sammeln und vermarkten. Die Winzergenossenschaft Mayschoss-Altenahr ist sogar die aelteste der Welt. (Seit 1868 als Winzergenossenschaft Mayschoss.) Weine: In ihren moderneren Formen haben die Ahrweine internationales Format. Es sind dichte, gehaltvolle Weine, die durchaus auch in neuem Holz ausgebaut werden. Die noerdliche Lage mit grossen Temperaturunterschieden kann zudem sehr klare Fruchtaromen bringen. Die Ahrweine haben aber einen Klein-Gebiets-Bonus. Das heisst, sie sind naturgemaess eher rar. Dabei haben sie (jedenfalls in der Spitze) einen guten Ruf. Diese Mischung treibt die Preise. Sonderangebote sind selten zu finden. Qualitativ befriedigende Weine kosten deutlich ueber EUR 5. http://www.swr-online.de/kaffee-oder-tee/tipps-tricks/weinecke/archi v/2002/04/11/index.html :Stichwort : Info :Stichwort : Wein :Stichwort : Ahr :Erfasser : Christina Philipp :Erfasst am : 11.04.2002 :Letzte Aender. : 11.04.2002 :Quelle : Kaffee oder Tee, :Quelle : SWR 11.04.2002 MMMMM MMMMM----- 'Kalorio V1.24' (reg.) nach Meal-Master Title: Cuvée - die Kunst des Blendens (Info) Categories: Information, Drinks Servings: 1 Text 1 Info MMMMM------------------------QUELLE------------------------------- - Kaffee oder Tee, - SWR 18.04.2002 - Erfasst von Christina Phil Darueber kann man streiten: was die die groessere Kunst? Die Trauben einer Sorte, aus einem Weinberg fuer einen authentischen, Lagen- und Sortenwein ausbauen, oder aber aus Trauben und Weinen mehrerer Lagen und/oder Sorten einen Wein zu komponieren? Das zweite, das ist eine Cuvée. Das banale und abwertende deutsche Wort lautet: Verschnitt. Im franzoesischen schwingt ein hoeheres Werturteil mit, das der Kunst gerecht wird, die eine Cuvée darstellen kann. Das Wort stammt von Cuve, das irgend etwas zwischen Bottich und dem Inhalt eines Behaeltnisses mit Wein meint. Es hat sich aber mehr oder minder fuer eben die Verschnitte durchgesetzt. Dabei ist der Begriff weder im deutschen noch im europaeischen Recht geregelt. Warum Cuvées? In der Vergangenheit waren sorten- oder sonst wie -reine Weine unueblich. Schon in den Weinbergen wuchs vieles durcheinander (gemischter Satz). Irgend eine Sorte brachte immer Ertrag und eine andere wurde wirklich reif. Um Wein ueberhaupt trinkbar zu machen, wurden auch schlechte mit guten Jahrgaengen verschnitten. Heute ist das nicht mehr notwendig. Aber auch heute noch gilt: im idealen Fall kann ein Cuvée die besten Eigenschaften der einzelnen Bestandteile zusammenbringen zu einem perfekten Ganzen. Es geht aber auch pragmatischer: manchmal werden schlicht Sorten mit gutem Ertrag durch Verschnittpartner aufgepeppt. Klassisch ist der Wuerttemberger Trollinger/Lemberger. Auch die Deck-Rotweine (Farbkraeftige Tropfen, die blasse andere Sorten faerben sollen) sind eigens fuer Verschnitte gezuechtet worden. Manchmal bringt die eine Sorte viel Alkohol mit, die andere die Saeure oder den Gerbstoff. In den romanischen Laendern ist dies durchaus heute noch ueblich. Beruehmte Cuvées: Die meisten Bordeaux sind Verschnitte. Ja nach Lage dominiert entweder Cabernet Sauvignon oder Merlot dazu kommen Cabernet Franc, und in Spuren Petit Verdot, Malbec und Carmenère. Auch der teure und beruehmte Suesswein Sauternes aus der gleichen Region wird aus Semillon, Sauvignon blanc und Muscadelle komponiert. Praktisch alle klassischen Weine aus romanischen Laendern sind Cuvees. (Manchmal sogar aus fuenf und mehr verschiedenen Sorten wie bei Chianti und Chateauneuf-du-Pape.) Und es gibt gesetzliche Vorschriften ueber Hoechst- und Mindestanteile der einzelnen Reben (im Chianti musste lange Zeit Weisswein drin sein!). Wie wird gemischt? Meistens werden heute fertige Weine miteinander verschnitten, seltener werden schon die Trauben gemeinsam gekeltert oder die Moste verschnitten (macht man an der suedlichen Rhone noch). Der Grund: bei fertigen Weinen ist das Ergebnis sehr viel besser planbar. Der Kellermeister kann die optimalen Mischungsverhaeltnisse im kleinen Massstab ausprobieren. Wie sag ich's meinem Kunden? Bei all den klassischen suedlaendischen Weinen, die nur die Herkunft als Namen tragen, steht nicht dabei, dass sie Cuvées sind. In Deutschland duerfen bis zu 15% einer zweiten Sorte in einen Wein hinein, ohne dass das auf dem Etikett draufstehen muss. Erst darueber hinaus muessen beide Sorten genannt werden (oder der Winzer laesst Sortenangaben halt ganz weg). Fuer die modernen Spitzen-Cuvées denken sie sich in der Regel Phantasienamen aus (z.B. "Cuvée X" von Knipser). Verschiedene Begriffe koennen auf Cuvées hinweisen. "Blend" (englischsprachige Laender), "CVC" (Conjunto de Varias Cosechas in Spanien) und "Meritage" (Kalifornien). http://www.swr-online.de/kaffee-oder-tee/tipps-tricks/weinecke/archi v/2002/04/18/index.html :Stichwort : Info :Stichwort : Wein :Erfasser : Christina Philipp :Erfasst am : 19.04.2002 :Letzte Aender. : 19.04.2002 :Quelle : Kaffee oder Tee, :Quelle : SWR 18.04.2002 MMMMM MMMMM----- 'Kalorio V1.24' (reg.) nach Meal-Master Title: Sauvignon blanc (Info) Categories: Information, Drinks Servings: 1 Text 1 Info MMMMM------------------------QUELLE------------------------------- - Kaffee oder Tee, - SWR 25.04.2002 - Erfasst von Christina Phil Die Nummer zwei, was die weltweite Beliebtheit angeht (hinter Chardonnay). Er ist sicher der vielfaeltigere Wein - und damit der direkte Konkurrent des deutschen Riesling! Sauvignon blanc kommt aus Frankreich, soll sehr alt sein und stammt - ueber einige Zwischenschritte - moeglicherweise vom Traminer ab. Mit dem roten Cabernet Sauvignon ist er wohl nicht verwandt. Der Sauvignon heisst in Frankreich auch Blanc fumé, in den USA Fumé blanc (von Robert Mondavi erfundener Begriff fuer seine ersten sortenreinen und barriqueausgebauten Weine) und in Oesterreich/Deutschland "Muskat-Sylvaner". Der Reiz des Weines: Der Sauvignon liefert je nach Region sowohl leichte, sehr frische, trockene Weissweine als auch schwere und trotzdem spannende edelsuesse Weine. Sortenrein wird er vor allem aber an der Loire angebaut. Sancerre und Pouilly-Fumé sind die bekanntesten Herkuenfte. Dann zeichnet sich die Sorte durch ein gruen-fruchtiges Bukett mit respektabler Saeure aus (Brennnessel, Kraeuter, Gras, gruene Oliven) das gelegentlich mit Feuerstein/Schiesspulver-Noten gewuerzt ist. In waermeren Regionen der neuen Welt kommen eher die Zitrus-Toene hervor (Grapefruit, Stachelbeere) Schliesslich wird er (allerdings als Junior-Partner) im Sauternes (Bordeaux) mit Semillon zusammen zu edlen Suessweinen verarbeitet. In den USA auch gerne alleine. Im Bordeaux-Gebiet gibt er den Grundstock auch fuer die trockenen Weissen (z.B. Entre-deux-mers). Der Fluch der Menge: Die Sorte bringt sehr ungleichmaessige Ertraege. Nach einem schwachen Jahr neigen die Winzer dann dazu, in der Folge einen Ausgleich zu suchen. Bei allzu hohen Ertraegen allerdings leiden die Weine erheblich. Es gibt viele duenne und krautige Billig-Sauvignons. Am besten steht er deshalb auf eher kargen Boeden. Allerdings muessen die Weinberge in sehr warmen Lagen sein, weil er frueh austreibt und deshalb empfindlich ist, wenn ein spaeter Frost kommt. Anbau-Regionen: Nach wie vor ist er in Frankreich am weitesten verbreitet (12.000 Ha), allerdings wird sie auch in Argentinien, Italien, Neuseeland (dort ist sie sicherlich die spannendste Rebsorte!) und besonders erfolgreich in Kalifornien und Suedafrika angebaut. In Chile ist er seltener als die vielen "Sauvignons" auf dem Markt vermuten lassen. Dort verbirgt sich hinter dieser Kurzform aber der Sauvignon vert, der nicht mal verwandt ist. In Deutschland war die Sorte vor Napoleon als Muskat-Sylvaner durchaus nicht unbekannt. Sie ist dann fast ausgerottet worden (lediglich im Graeflich-Wolff-Metternich'sches Weingut in Durbach in Baden und an wenigen anderen Stellen gab es Reste). Seit einigen Jahren waechst das Interesse wieder erheblich. In Rheinland-Pfalz und Wuerttemberg ist er klassifiziert und darf wieder angebaut werden. Auch in Oesterreich gibt es 300 Ha. Sauvignon praktisch: Sauvignon blancs sind fast immer jung am besten (auch wenn sie sich bei hoher Qualitaet lange halten koennen). Selten, aber interessant: Sauvignon rosé oder gris, aus dem ein rosafarbener Sancerre gewonnen wird. Zum Essen: Die "schlankeren" Sauvignons eignen sich gut zu Gemuesegerichten (Spargel!), auch zu Fisch und Meeresgetier. Die holzgepraegten Uebersee-Varianten ersetzen Chardonnay. Und schliesslich sind die grossen Suessweine zu praktisch jedem Dessert geeignet. http://www.swr.de/kaffee-oder-tee/tipps-tricks/weinecke/archiv/2002/ 04/25/index.html :Stichwort : Info :Stichwort : Wein :Erfasser : Christina Philipp :Erfasst am : 25.04.2002 :Letzte Aender. : 25.04.2002 :Quelle : Kaffee oder Tee, :Quelle : SWR 25.04.2002 MMMMM MMMMM----- 'Kalorio V1.24' (reg.) nach Meal-Master Title: Spargel und Wein (Info) Categories: Information, Drinks Servings: 1 Text 1 Info MMMMM------------------------QUELLE------------------------------- - Kaffee oder Tee, - SWR 02.05.2002 - Erfasst von Christina Phil Der Spargel ist wohl so ziemlich das letzte wirkliche Saisongemuese. Alles andere gibt es rund ums Jahr von irgendwoher. Nur beim Spargel sind die Deutschen waehlerisch: den kaufen sie nur, wenn er frisch und knackig aus heimischer Produktion stammt. So bleibt die Koenigin der Gemuese tatsaechlich ein exklusiver Genuss auf den man sich vorher freut und den man zu seiner Zeit dann mit besonderer Freude isst. Steigern kann man den Genuss dann nur noch durch ein paar gelungene Partner zum Spargel: ein schoenes Glas Wein zum Beispiel. Dabei stellt das Gemuese aber tatsaechlich einige Anforderungen: es ist leicht und feinaromatisch im Geschmack und darf nicht ueberdeckt werden vom Wein. Ein wenig erdig und nach gruenen Pflanzenteilen schmeckt Spargel auch. Frucht- und Aromabomben kommen als Begleiter also kaum in Frage. Auch zuviel Saeure im Wein kann den Spargel leicht bitter schmecken lassen. Tendenziell sind Sorten mit Pflanzen- oder Kraeuter-Aromen sowie mineralische Noten passend. Gerade weil der Spargel selbst ein eher verhaltenes Aroma hat, entscheidet die Sauce bei der Auswahl des passenden Weines kraeftig mit. Sie ist oft die staerkste Geschmackskomponente im Spargelgericht. Spargel pur mit Butter: Da soll der Spargel wirken, nicht der Wein. Also: zurueckhaltende und eher leichte Tropfen waehlen. Ein trockener Silvaner aus Rheinhessen oder Franken harmoniert mit seinen leicht erdigen Toenen besonders gut zum Wurzelgemuese - und gleich auch noch zu den jungen Kartoffeln, die zum Spargel nicht fehlen duerfen. Sauvignon blanc mit seinen vegetalen Toenen passt gut, aber auch ein leichter Weissburgunder oder Chardonnay, ein saeurearmer Riesling oder ein Gutedel. Spargel mit Sauce Hollandaise: Der "Klassiker"! Da wird der von Natur aus leichte Spargel schnell mal zur Kalorienbombe - und vertraegt entsprechend mehr Kraft im Glas: zu den genannten Sorten kommt dann auch der Grauburgunder dazu. Hier darf es ruhig auch eine kraeftigere Version sein und der Wein darf auch zwei, drei Jahre aelter sein. Die Reife passt zu der ueppigen Sauce. Dazu kann aber auch ein trockner Mueller-Thurgau/Rivaner aus der Pfalz eine gute Wahl sein, vor allem wenn ein Hauch Muskat in der Sauce verarbeitet wurde. Gruener Spargel: Ist noch heikler als der weisse. Sein Geschmack ist ausgepraegter, nussiger aber auch strenger und ein wenig bitter. Silvaner, Sauvignon blanc und Rivaner sind da die passenden Begleiter. Im Uebrigen gilt wie immer: probieren geht ueber studieren. Spargel-Zubereitungen gibt es wie Sand am Meer bis hin zu Spargel auch mit Tomatensauce und italienischen Kraeutern. Und dazu muss es natuerlich kein Weisser mehr sein, dazu passt auch ein leichterer Roter. Gerade weil Spargelgericht nicht gleich Spargelgericht ist, hat es auch keinen hoeheren Sinn, einen speziellen "Spargelwein" einzukaufen. Das ist Marketing pur und im besten Fall so gut wie jeder andere Wein. http://www.swr-online.de/kaffee-oder-tee/tipps-tricks/weinecke/archi v/2002/05/02/index.html :Stichwort : Info :Stichwort : Wein :Erfasser : Christina Philipp :Erfasst am : 3.05.2002 :Letzte Aender. : 7.05.2002 :Quelle : Kaffee oder Tee, :Quelle : SWR 02.05.2002 MMMMM MMMMM----- 'Kalorio V1.24' (reg.) nach Meal-Master Title: Laurenz - die Rebe im Studio (Info) Categories: Information, Drinks Servings: 1 Text 1 Info MMMMM------------------------QUELLE------------------------------- - Kaffee oder Tee, - SWR 16.05.2002 - Erfasst von Christina Phil Seit fast zwei Monaten steht er Woche fuer Woche im Studio: Laurenz, unsere Rebe. Mit ihm haben wir uns die Natur nach drinnen geholt. (Natuerlich kommt er zwischen den Sendungen nach draussen, damit er Licht, Luft und Wasser hat.) Seinen Namen hat er, weil er zur Sorte Sankt Laurent gehoert. Am 14.3. haben wir ihn in Bad-Kreuznach/Nahe aus einem Versuchsweinberg der SLVA (Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt ausgegraben und am gleichen Tag noch in Baden-Baden in einen Topf gepflanzt. Das war ein arger Schock und Laurenz hat uns die Aktion erst mal uebel genommen. Aber nach einer kurzen Pause in der Schmoll-Ecke hat er doch richtig losgelegt mit dem Wachstum. Wir haben ihn zurueckgeschnitten, so wie das der Winzer draussen auch tut. Dabei werden rund 90% des Holzes weggenommen, es bleiben nur zwei Reb-Zweige stehen. Die werden in schoenen Boegelchen ueber einen Draht gelegt. Jeder davon hat etwa 8 "Augen", also Austriebsstellen fuer neue Reb-Zweige. Seitdem hat er sich praechtig entwickelt und die Triebe sind an die 10 cm lang. Arbeiten am Weinstock: Der Austrieb hat gezeigt: Laurenz neigt zu "Doppelaugen". D.h. es kommen mehrere Triebe aus einem Auge. Das liegt an der Sorte. Die Folge waere ein voellig ueberhoehter Ertrag. Also muessen wir einen Teil dieser Triebe entfernen. Auch wenn aus dem Stamm frisches Gruen kommt, dann muss das weg. Der Rebstock steckt zuviel Kraft da rein und reife Trauben wachsen daran sowieso nicht. Spritzen fuer die Gesundheit: Laurenz kriegt die erste chemische Dusche. Andere Reben draussen haben sie laengst gehabt. Gleich wenn sich die ersten Blaettchen zeigen, gibt es Insektizide gegen die Kraeuselmilben (vor allem beim Riesling) und gegen Rhombenspanner. Das ist bei einer einzel-lebenden Studiorebe nicht notwendig. Aber gegen Pilzkrankheiten muessen wir wohl etwas tun. Sie koennen schon frueh den Stock schaedigen und die Ernte vernichten. -Erste Gefahr: Oidium (der echte Mehltau) Dieser Pilz ueberzieht die Beerenhaut mit einem grauen Belag und verhindert so deren weiteres Wachstum waehrend das Innere weiterwaechst. Schliesslich platzt die Beere auf und die Samen werden sichtbar. Wein aus befallenen Trauben neigt zu Schimmelgeschmack. - Zweite Gefahr: die Peronospora (wird auch "falscher Mehltau" genannt). Gegen beide Pilzinfektionen gibt es keinen voll-natuerlichen Schutz. Unsere Kulturreben sind ihnen vergleichsweise hilflos ausgeliefert. Auch Oeko-Winzer spritzen. Sie beschraenken sich dabei allerdings auf Schwefel und Kupfer. Das ist fuer die Umwelt zwar schaedlich, aber man kennt wenigstens die Gefahren. Normale Winzer verwenden hochwirksame synthetische Mittel, deren Abbauprodukte allerdings niemand so ganz lueckenlos ueberblicken kann. Was wir heute zum ersten Mal machen, das wird in den Weinbergen alle zwei Wochen wiederholt. Nur so ist ein einigermassen verlaesslicher Schutz der Reben moeglich. Bodenbearbeitung: Viele Weinberge sind heute begruent, d.h. zwischen den Rebzeilen wachsen rasenkurz geschnittene Graeser und Kraeuter. Die Begruenung soll verhindern, dass Duenger (vor allem Stickstoff) in das Grundwasser ausgewaschen wird. Ausserdem verhindert der Bewuchs, dass Erde abgeschwemmt wird und die Weinberge sind auch bei jedem Wetter mit Traktoren und Maschinen befahrbar. Probleme kann es allerdings geben, wenn es sehr trocken wird. Dann verbrauchen die Gruenpflanzen zusaetzlich Wasser. In den "offenen" Weinbergen wird von Zeit zu Zeit der Boden gelockert (in der Regel ohne ihn zu wenden, z.B: mit Grubbern). In den begruenten wird der Bewuchs kurzgehalten. Das macht man mit Mulchgeraeten. Unter und zwischen den Stoecken ist die Sache schwieriger. Frueher gab es nur die Hacke. Heute werden in der Regel Herbizide gespritzt. Die toeten alles Gruen ab. Das kann man jetzt auch schoen draussen in den Weinbergen sehen: messerscharfe Streifen "Unkraut" werden gleichzeitig gelb und trocknen dann vollends ein. Wer einen Weinstock zuhause hat und Tips braucht, dem wird bei der folgenden Adresse im Internet geholfen: http://www.stmlf.bayern.de/alle/cgibin/go.pl?region=home&page=http:/ /www.stmelf.bayern.de/lwg/faltblaetter/weinstock/weinstock.html http://www.swr-online.de/kaffee-oder-tee/tipps-tricks/weinecke/archi v/2002/05/16/index.html :Stichwort : Info :Stichwort : Wein :Erfasser : Christina Philipp :Erfasst am : 16.05.2002 :Letzte Aender. : 16.05.2002 :Quelle : Kaffee oder Tee, :Quelle : SWR 16.05.2002 MMMMM MMMMM----- 'Kalorio V1.24' (reg.) nach Meal-Master Title: Weine aus Franken (Info) Categories: Information, Drinks, Deutsch Servings: 1 Text 1 Info MMMMM------------------------QUELLE------------------------------- - Kaffee oder Tee, - SWR 23.05.2002 - Erfasst von Christina Phil "Schicke mir noch ein paar Wuerzburger, denn kein anderer Wein will mir schmecken" Ein groesseres Kompliment konnte Johann Wolfgang von Goethe dem Frankenwein wohl kaum machen. Der geheime Rat liess sich im Jahre 1821 z.B. nicht weniger als 900 Liter davon nach Weimar kommen liess. Offensichtlich inspirierte ihn seine taegliche Bouteille beim Reimen und Dichten. Franken ist ein uraltes Weinland, dies beweist eine Schenkungsurkunde aus dem Jahre 777 an das Kloster Fulda, dem das Koenigsgut Hammelburg mit acht Weinbergen (das heutige Schloss Saaleck mit dem Schlossberg) zugeeignet wurde. Mittelpunkt des Gebietes ist die Barockstadt Wuerzburg, wo sich auch der beruehmte Weinberg Wuerzburger Stein befindet, der frueher als Synonym fuer den Frankenwein schlechthin galt. Die fraenkischen Weinberge liegen zwischen Aschaffenburg und Schweinfurt an den suedwaerts gerichteten Talhaengen des Mains und seiner Nebenfluesse. Etwa 6000 Ha Flaeche werden bebaut. Darauf werden etwa ½ Million Hektoliter Wein im Jahr erzeugt. Das sind etwa 6% der gesamten deutschen Ernte. Sorten: Zu 93% werden hier weisse Sorten angebaut, die dominierende ist der Mueller-Thurgau, der fast die Haelfte der Rebflaeche belegt. Es folgen Silvaner (jahrhundertelang "die" fraenkische Sorte und immer noch die Image-bildende. Laesst den Boden besonders gut durchschmecken. Bildet also "Terroir" ab) mit rund 20% und die Neuzuechtungen Bacchus (gut 10%) und Kerner. Riesling nimmt nur 4% der Flaeche ein. So weit im Norden und im Binnenland sind die Winter einfach zu kalt und lang fuer ihn. Spaetfroeste sind gefuerchtet! Deshalb sind auch Rotweine nicht so sehr verbreitet (Spaetburgunder hat 2,7%). Sie sind zwar knapp, koennen aber im Einzelfall durchaus hervorragend ausfallen. Boeden: Der Muschelkalk am Maindreieck speichert die Sonnenwaerme in hervorragender Weise und gibt sie an die Reben weiter. Hier gedeihen besonders gut der Silvaner und die Scheurebe. An den Haengen des Steigerwaldes auf dem naehrstoffreichen Gipskeuper bekommt der Mueller-Thurgau eine besondere Note und der Buntsandstein am Mainviereck ist ein besonders fuer Rotwein geeigneter Boden. Nur 20% der Weinberge sind so steil, dass sie nicht mehr mit Traktoren bewirtschaftet werden koennen. Fraenkisch trocken: Die Franken haben einen ganz eigenen Begriff davon, was ein trockner Wein ist. Waehrend normalerweise bei dieser Geschmacksangabe bis zu 9 Gramm Restsuesse zulaessig sind, legen sie sich auf maximal 4 Gramm Restsuesse fest. Das ist praktisch nicht mehr schmeckbar. Die Winzer: Die Zahl der Winzer liegt bei 7.200. Allerdings sind nur rund 20 % sogenannte Haupterwerbler, sie leben also vom Weinbau. Und nur etwa 15o ihnen haben ueber 5 Ha Reben. Die weitaus meisten, sind "Feierabends-Winzer". Der Bocksbeutel: Er ist das Erkennungszeichen der Region. Woher das Wort kommt, ist unklar. Vielleicht von "Bugsbeutel", einer Feldflasche, die am Leib oder Buggert getragen wurde. Oder aber wirklich von der Aehnlich mit einem Beutel des Ziegenbocks? Jedenfalls gibt es Funde von keltischen Flachkugelflaschen aus Ton aus der Zeit um 1400 v. Chr. Im 16. Jahrhundert nach Christus zeigt das Steinrelief des Juliusspitals in Wuerzburg eine bocksbeutelaehnliche Flasche.1688 findet sich Im Produktenverzeichnis einer Hohlglashuette des Johann Wenzel aus Rechtenbach im Spessart eine Rechnung ueber einen Bocksbeutel. Ein Wuerzburger Ratsprotokoll von 1726 berichtet, dass der Stadtrat beschloss Steinweine des vorzueglichen Jahrgangs 1718 in glaeserne Bocksbeutel von 1 Mass (1,22 l) abzufuellen, und mit einem Stadtsiegel zu versehen. Offenbar versuchten sich schon damals die fraenkischen Winzer vor Nachahmern zu schuetzen. E.T.A. Hofmann erwaehnt den Bocksbeutel im Roman "Kater Murr". Seit 1989 ist der Bocksbeutel auch in der EU geschuetzt. In juengster Zeit wollen die Franken selbst der besonderen Flasche wieder einen besonderen Status geben. Sie haben festgelegt, dass nur hochwertige Weine so abgefuellt werden duerfen. Bislang landen etwa 40% der Menge im Bocksbeutel. http://www.swr-online.de/kaffee-oder-tee/tipps-tricks/weinecke/archi v/2002/05/23/index.html :Stichwort : Info :Stichwort : Wein :Stichwort : Franken :Erfasser : Christina Philipp :Erfasst am : 24.05.2002 :Letzte Aender. : 24.05.2002 :Quelle : Kaffee oder Tee, :Quelle : SWR 23.05.2002 MMMMM MMMMM----- 'Kalorio V1.24' (reg.) nach Meal-Master Title: Weine aus Ungarn (Info) Categories: Information, Drinks, Europa Servings: 1 Text 1 Info MMMMM------------------------QUELLE------------------------------- - Kaffee oder Tee, - SWR 06.06.2002 - Erfasst von Christina Phil Nicht nur der Tokajier aus Ungarn ist seit mehreren hundert Jahren beruehmt und geschaetzt, auch die Weissweine rund um den Plattensee hatten lange Jahre einen legendaeren Ruf. Dieser lag darin begruendet, dass die Habsburger den Wein fuer die Hochzeitsnaechte ihrer Herrscher schaetzten. Dem Zaubertrank wurde nachgesagt, dass er die Zeugung maennlicher Nachkommen positiv beeinflusst. Heute kommen aus Ungarn hervorragende trockene Weiss- und Rotweine, die teilweise von modernen europaeischen Rebsorten stammen, und teilweise noch aus typisch ungarischen Rebsorten gewonnen werden. Zu letzteren zaehlen vor allem die Furmint Traube fuer Weissweine (ebenfalls mit die wichtigste Rebsorte fuer Tokajier). Auslaendische Investoren (viele von Bordeaux) setzen auf Trendrebsorten wie Chardonnay, Merlot und Cabernet Sauvignon und produzieren in modernisierten Kellereien gute Weine zu noch vertraeglichen Preisen. Bestes Beispiel hierfuer Eger Chardonnay, GIA (zu beziehen ueber die Firma Alpina, Tel. 089 / 3006378) - ein eleganter Wein im Barrique gereift mit feinen Pfirsicharomen. Die Investitionen und Modernisierungen sind seit der Wende 1989 fast atemberaubend. Gluecklicherweise wird auch der Klassiker "Tokajier" wieder besonders gepflegt. Ein hochwertiger Tokajier hat in der Regel ein Alterungspotential von bis zu 50 Jahren und noch darueber hinaus. Die Herstellung der Tokajier ist einzigartig auf der Welt.: In kleinen Buetten (puttonyos) zu 25 Kilogramm, werden von Oktober bis November die von Edelfaeulnis befallenen Trauben von Hand gelesen. Die Haupttraube ist die Furmint, welche mit Harslevelue und Gelbem Muskatteller ergaenzt wird. Nach dem Mahlen der Trauben entsteht der Aszu-Teig - eine Paste. Je nach Suessegrad werden zwischen drei und sechs Puttonyos Traubenpaste zu 136l frischen weissen Traubenmost hinzugemischt. Nach der Maischung und Pressung wird der Wein zwischen fuenf und sieben Jahren in kleinen Holzfaessern ausgebaut. In sehr guten Jahren gibt es eine noch suessere Variante des Aszu, die "Eszencia". Eine Eszencia kann bis zu 650 g (65 g?) Restzucker je Liter besitzen und reift zehn Jahre im Fass, bevor sie in Flaschen gefuellt wird. Die lange Reifung ist vor allem deshalb so wichtig, weil sich die Keller in Tuffsteinhoehlen befinden mit dicken Schichten von Racodium cellare (ein Edelschimmel), der den Geschmack des Weines beeinflusst. Wunderbar schmecken die suessen Tokajierweine vor allem zur Gaenseleber, zu Blauschimmelkaesen und Desserts (am besten mit Rosinen, gedoerrten Fruechten und Nuessen!). Im Tokaji, Namensgeber ist die Stadt im Norden Ungarns ( wie auch fuer die Region Tokajihegyalja) trifft man auch oft auf Szamorodni - ("wie gewachsen"). Bei Szamorodni Weinen kann es sich um trockene, halbtrockene oder suesse Weine handeln - die Trauben werden nicht selektiert. Meine Empfehlung von wunderbaren Tokajierweinen sind zur Zeit: 1993er Tokaji Aszu 6 Puttonyos, Chateau Dereszla ( zu bezeiehen bei Chateau Jonqueres Tel. 0033/557345151 ) 1993er Tokaji Aszu 6 Puttonyos, Disnokoe ( zu beziehen bei Schlumberger tel. 02225 / 9250 ) 1983er Tokaji Aszu 5 Puttonyos Chateau Pajos ( zu beziehen bei Franz Keller 07662 / 93300 http://www.swr-online.de/kaffee-oder-tee/tipps-tricks/weinecke/archi v/2002/06/06/index.html :Stichwort : Info :Stichwort : Wein :Stichwort : Ungarn :Erfasser : Christina Philipp :Erfasst am : 7.06.2002 :Letzte Aender. : 7.06.2002 :Quelle : Kaffee oder Tee, :Quelle : SWR 06.06.2002 MMMMM MMMMM----- 'Kalorio V1.24' (reg.) nach Meal-Master Title: Rebbluete (Info) Categories: Information, Drinks Servings: 1 Text 1 Info MMMMM------------------------QUELLE------------------------------- - Kaffee oder Tee, - SWR 20.06.2002 - Erfasst von Christina Phil Bei Bluete denken Sie an einen Strauss Rosen, an den weissen Flor der Kirschen im Maerz, an Klatschmohn und Kornblumen? Aber doch nicht an Reben! Natuerlich bluehen Reben auch - aber wer hat das je gesehen? Unsere Studiorebe "Laurenz" hilft uns weiter: im Mai hat er den groessten Wachstumsschub erlebt. (Obwohl er dadurch, dass wir ihn erst im Winter ausgegraben hatten und dabei viele Wurzeln zerstoert haben, deutlich weniger ueppig ausfaellt als viele Reben in der Natur) Und er hat auch dabei schon die Anlagen fuer die spaeteren Trauben angelegt. Deutlich sichtbare Miniatur-Ausgaben. Stecknadelkopf-grosse Beeren nur. An denen beobachten wir jetzt etwas interessantes: gelbe Faedchen. Die Bluete: Botanisch gesehen, gehoeren die Rebblueten, auch Gescheine genannt, zu den Rispen. Am Ende jeder Verzweigungsstelle sitzen die einzelnen Bluetchen, deren Zahl je nach Sorte und Jahr unterschiedlich sein kann (100 bis 200). Die Blueten unserer Ertragssorten sind meist zwittrig, das heisst, am gleichen Bluetchen befinden sich sowohl weibliche wie auch maennliche Geschlechtsorgane. Die ganze Bluete wird von den gruenen Kronblaettern umhuellt, die beim Aufbluehen als Kaeppchen abspringen. Der Vorgang ist nur bei genauem Hinsehen zu beobachten und dauert etwa 3-8 Tage. Es wird nicht alles Frucht was blueht... Die Bluete ist bei der Rebe sehr empfindlich. Kaelte, Regen, Wind, es gibt viele Gruende, warum laengst nicht aus jeder Bluete eine Beere wird. Nur etwa die Haelfte entwickelt sich zu Fruechten. Der Rest "verrieselt", wie die Winzer sagen. In schlechten Jahren kann das auch mehr sein. Die Bluete und die Bedingungen unter denen sie stattfindet ist also ein ganz entscheidender Punkt fuer den Ertrag eines Jahrgangs. Gefahren wohin man schaut: Unsere Rebe hat in den vergangenen Wochen schwer unter dem echten Mehltau gelitten. Die Pilzkrankheit hat die Triebspitzen mit einem weissen Gespinst ueberzogen und dafuer gesorgt, dass sie verkrueppelten und eintrockneten. Mit Netzschwefel (einer speziellen Art von Schwefel) und spaeter mit einem anderen Pflanzenschutzmittel mit einer gewissen heilenden Wirkung haben wir - ziemlich muehsam - die Lage in den Griff bekommen. Es zeigt sich aber: die Rebe ist eine empfindliche Pflanze und ohne jede menschliche Hilfe waere wohl das Ende ziemlich nahe gewesen. Jetzt direkt nach der Bluete werden der falsche und der echte Mehltau (Peronospora und Oidium) erneut bekaempft, damit die jungen Fruechte nicht befallen werden. Arbeiten am Stock: Jetzt muessen die immer laenger werdenden Triebe immer wieder zwischen die Draehte gesteckt werden, damit sie nicht durch den Wind abbrechen. In der Praxis draussen im Weinberg, wird auch das Unkraut unter den Stoecken entfernt (meistens mit Herbiziden, seltener mechanisch). Die Sache mit dem Wasser: Immer mehr Weinberge sind ansonsten - zwischen den Rebzeilen - begruent. Das sieht schoen aus, bietet den Insekten Nahrung und die Winzer koennen besser in die Weinberge reinfahren. Allerdings kann unter extremen Bedingungen die Begruenung zum Wasserkonkurrenten fuer die Rebe werden. Dann brechen die Winzer den Boden flach um. Sie zerstoeren damit die Kapillaren, durch die das Grundwasser nach oben aufsteigt und verdunstet. Ganz neu ist fuer deutsche Winzer die Moeglichkeit, Weinberge auch zu bewaessern. Sie haben argumentiert, dass mit den Klimaveraenderungen der vergangenen Jahrzehnte der Trockenstress immer groesser geworden ist. Damit leide auch die Qualitaet. Ein bisschen Wasser zur rechten Zeit sei eine qualitaetssichernde Massnahme. Vor allem in den Steilhaengen. Allerdings: zuviel Wasser zur unrechten kann die Ertraege auch gewaltig in die Hoehe schrauben und dann geht die Qualitaet in den Keller. Eine nicht unproblematische Moeglichkeit. http://www.swr-online.de/kaffee-oder-tee/tipps-tricks/weinecke/archi v/2002/06/20/index.html :Stichwort : Info :Stichwort : Wein :Erfasser : Christina Philipp :Erfasst am : 22.06.2002 :Letzte Aender. : 22.06.2002 :Quelle : Kaffee oder Tee, :Quelle : SWR 20.06.2002 MMMMM MMMMM----- 'Kalorio V1.24' (reg.) nach Meal-Master Title: Muskatweine (Info) Categories: Information, Drinks Servings: 1 Text 1 Info MMMMM------------------------QUELLE------------------------------- - Kaffee oder Tee, - SWR 04.07.2002 - Erfasst von Christina Phil Ueber viele Jahrhunderte wurden die Weine vorwiegend suess ausgebaut. So ist zum Beispiel im Piemont der Muscat Blanc die aelteste erwaehnte Rebsorte, waehrend es den trockenen Rotwein erst seit 100 Jahren gibt. In Deutschland wurde der Muskateller bereits im 12 Jh. nachgewiesen. Manche Buecher sprechen beim Muscat Blanc von der aeltesten Rebsorte ueberhaupt. So gehen wir heute davon aus, dass der Muscat in Frankreich die am laengsten kultivierte Rebsorte ist. Weit ueber die Grenzen hinaus sind noch heute der Muscat de Rivesaltes, Muscat de Frontignan oder Muscat de Beaumes-de-Venise. In Italien wird die Muskattraube vorwiegend fuer Asti Spumante angebaut. In Spanien ist der Moscatel Dulce als Begleiter zum Dessert sehr beliebt. Es gibt ihn in verschiedenen Regionen Spaniens. Zu den sehr guten zaehlt der Moscatel Montecristo aus der Bodegas Camillo Castilla aus Navarra. Das Weingut produziert eine trockene Variante, welche hervorragend zu Fischen, Krustentieren und gerilltem Gemuese passt - und eine suesse Variante, welche ebenfalls Montecristo heisst, und die besser mit einer Creme Catalan harmoniert. Muskateller Trauben zeichnen sich vor allem durch ihr blumiges und ueppiges Bukett aus. Je nach Sorte sind auch die Traubenschalen eher hell oder roetlicher. Man unterscheidet zwischen dem Muscat de Hamburg (qualitativ nicht so hochwertig - wird mehr als Tafeltraube verwendet), Muscat of Alexandria (ebenfalls nicht so hochwertig - wird gerne in heisseren Regionen angebaut), Muscat Ottonel (er bringt hellerfarbige und weniger bukettreiche Weine hervor). Die wichtigste Muscatsorte ist der Muscat Blanc à petits grains. Hierbei handelt es sich um die aelteste Muskatellerrebsorte mit einem wunderbaren Aroma an Orangenblueten und Gewuerze erinnernd. Die Beeren sind kleiner, treiben frueh aus und sind auch anfaellig fuer Krankheiten. Je nach Erzeugerland wird er unter dem Synonym Muscat de Frontignan, Muscat d'Alsace, Muskateller, Moscato d'Asti, etc. angeboten. Als Urheimat wird bei dem Muscat blanc à petits grains Griechenland angenommen. Fuer einige Verbraucher ist teilweise irrefuehrend, dass der Muscadelle und der Muscadet nicht zur Muskatellerfamilie gehoeren. Bei letzterem handelt es sich um einen Weisswein der Region Muscadet (an der Loire), der aus der Rebsorte Melon de Bourgogne gewonnen wird. Die Muscadelletraube stammt aus dem Bordelais, wo sie noch heute angebaut wird. Einer der beruehmtesten Weine der Welt ist der Vin de Constance aus der Region Constantia in Suedafrika. 1652 wurde im Auftrag der Hollaendischen Ostindischen Kompanie eine Verpflegungssation auf der Gewuerzroute eingerichtet. Jan van Riebeck forderte schon bald Rebenstecklinge aus Europa an. 1659 wurde der erste Wein aus Muscat de Frontignan (auch als Hanepoot bekannt) gekeltert - leider nur kuemmerliche 12 Liter. Bekannt wurden die Weine jedoch nicht viel spaeter, als Simon van Stell, Kommandant der Kompanie, sich 1685 suedoestlich von Kapstadt Laendereien aneignete, die er Constantia nannte. Eigentlich waere es ihm untersagt gewesen, eigene Laendereien zu erwerben, aber es gelang ihm, fuer seine Person eine Ausnahme zu erwirken. 1692 schaffte er es, seinen Muskatwein aus Constantia unter den besten Weinen Europas einzureihen. Den guten Ruf konnte sich der Wein lange erhalten und er galt auch als Lieblingswein Napoleons, welchen er sich ins sein letztes Exil nach St. Helena kommen liess. 1980 hat Duggie Josste das im desolaten Zustand befindliche Weingut Klein Constantia uebernommen und es wieder kraeftig auf Vordermann gebracht. Der beruehmte Likoerwein durfte aufgrund seines hoeheren Alkoholgehalts nicht in Europa eingefuehrt werden. In diesem Jahr wurde eine Ausnahmegenehmigung erwirkt, sodass der Wein ab September auch hier in Deutschland erhaeltlich ist. http://www.swr-online.de/kaffee-oder-tee/tipps-tricks/weinecke/archi v/2002/07/04/index.html :Stichwort : Info :Stichwort : Wein :Erfasser : Christina Philipp :Erfasst am : 11.07.2002 :Letzte Aender. : 11.07.2002 :Quelle : Kaffee oder Tee, :Quelle : SWR 04.07.2002 MMMMM MMMMM----- 'Kalorio V1.24' (reg.) nach Meal-Master Title: Weine aus Galizien (Info) Categories: Information, Drinks, Europa Servings: 1 Text 1 Info MMMMM------------------------QUELLE------------------------------- - Kaffee oder Tee, - SWR 11.07.2002 - Erfasst von Christina Phil Galizien ist aus mehreren Gruenden eine Besonderheit in Spanien. Das Gebiet liegt im aeussersten Nordwesten Spaniens, an der Grenze zu Portugal. Im Gegensatz zu den anderen Gebieten Spaniens handelt es sich um eine kuehle Region mit viel Regen (doppelt soviel wie in Baden) und mit einer ueppigen gruenen Flora. Aufgrund des kuehleren Klimas wird hier hauptsaechlich Weisswein kultiviert. Von der derzeit ca. 2400 ha grossen Rebflaeche sind 90 % mit der weissen Rebsorte Albarino bestockt. Die Albarinoweine werden meist in Stahltanks vergoren, damit die Spritzigkeit und Fruchtigkeit der Weine noch mehr zum Ausdruck gelangt. Ein typischer Albarino verfuehrt Sie mit seiner feinen Fruchtigkeit, an exotische Fruechte und gruene Aepfele erinnernd. Er wirkt dabei sehr elegant und verfuegt ueber eine feine Saeure, welche sich appetitanregend auswirkt. Lange Zeit war die Albarinorebe wenig populaer. Die Trauben haben eine relativ dicke Schale und sind auch eher saftarm. Jedoch Anfang der 90er Jahre etablierte sich der Wein, und in kuerzester Zeit hat sich die Rebflaeche verdoppelt. Von der frueheren Anbauform, der Pergolaerziehung ist man heute zu der auch bei uns bekannten Drahtrahmenerziehung uebergegangen. In den Restaurants in Spanien gehoert Albarino zu den beliebtesten Weissweinen, und er ist meist in einer reichen Auswahl vertreten. Am besten schmecken die Albarinoweine natuerlich in der Region selber. Rias Baixas (gesprochen: Baischas) besitzt in den Buchten der Atlantikkueste die groesste Vielfalt Europas an Meeresfruechten. Beruehmt und bekannt sind vor allem die Jakobsmuscheln, aussergewoehnlich sind die laenglichen Entenmuscheln und von Kennern sehr geschaetzt die Austern, Hummer und Langusten. Hier wird auch 50 % des Miesmuschelsbedarfes der Welt produziert. Wer einmal beim Fang der Meeresfruechte zugeschaut hat, weiss welchen Gefahren sich die Fischer dabei aussetzen. Die Klippen an der Kueste sind sehr gefaehrlich, und das rauhe Meer erleichtert die Arbeit nicht. Die galizischen Milchprodukte sind in Spanien ebenfalls besonders beliebt, da die Rinder in freier Natur laufen koennen. Typisch fuer Galizien ist auch das Kohlgemuese; hier gibt es eine reiche Auswahl an Kohlsorten, welche in Deutschland teilweise gar nicht bekannt sind. Aber nicht nur wegen der Weine und der guten Kueche ist Galizien eine Reise wert, auch die Landschaft mit ihrer Kultur zieht Jahr fuer Jahr immer mehr Touristen an. Nachdem man dort im 9. Jahrhundert das Grab des Apostels Jakobus gefunden hatte, wurde Santiago de Compostella ein bedeutender Pilgerort. Bis heute kommen zahlreiche Pilger und Wanderer ueber den Jakobsweg. Nicht wegzudenken sind die Volksfeste in Galicien. Sie finden jeden Tag in einem anderem Ort statt, und dabei darf auf keinen Fall die Gaita fehlen, eine Art Dudelsack. Zu den gaelischen Einfluessen gehoert natuerlich der lokale Dialekt. Die Sprachverwandtschaft zwischen Galicien und Gallien ist noch heute erkennbar. http://www.swr-online.de/kaffee-oder-tee/tipps-tricks/weinecke/archi v/2002/07/11/index.html :Stichwort : Info :Stichwort : Wein :Stichwort : Spanien :Erfasser : Christina Philipp :Erfasst am : 11.07.2002 :Letzte Aender. : 11.07.2002 :Quelle : Kaffee oder Tee, :Quelle : SWR 11.07.2002 MMMMM MMMMM----- 'Kalorio V1.24' (reg.) nach Meal-Master Title: Zweitweine (Info) Categories: Information, Drinks Servings: 1 Text 1 Info MMMMM------------------------QUELLE------------------------------- - Kaffee oder Tee, - SWR 18.07.2002 - Erfasst von Christina Phil Der Begriff "Zweitwein" ist bereits im 18. Jahrhundert in Bordeaux entstanden. Gedacht war, dass es neben dem "Grand Vin" ( dem Hauptwein) noch einen zweiten Wein geben sollte, der nicht ganz die Guete des grossen Weines aufwies. Wieder ins Leben gerufen wurde der Zweitwein Anfang des 20. Jahrhunderts von Château Lafite. Auch Château Mouton Rothschild hat seit ca. zehn Jahren einen richtigen Zweitwein - er heisst "Le Petit Mouton". Die Besonderheit solcher Weine liegt - na wie soll es bei Château Mouton Rothschild anders sein - am Etikett. Fuer den Wein haben Sie das erste Kunstetikett des Plakatmalers Jean Carlu wiederaufgenommen, welches 1924 die Flasche zierte. Ein wichtiges Thema in der Weinwelt sind die Zweitweine erst seit Ende der 80er Jahre. Bei den Châteaux im Bordelais sind die Second Vins nicht mehr wegzudenken, und sie haben teilweise ebenfalls einen sehr, sehr guten Ruf. Man denke beispielsweise an "Les Forts de Latour" von Château Latour oder "Pavillon Rouge" von Château Margaux oder "Clos de Marquis" von Château Léoville Las Cases. Sinn und Zweck des Zweitweines ist es, den Grand vin noch mehr aufzuwerten - dadurch das die Trauben noch mehr selektiert werden koennen. Zudem werden gerne Trauben aus Anlagen, welche noch keine zehn Jahre alt sind, oder manchmal aus ganz alten Rebanlagen fuer den Wein verwendet. In einem nicht so guten Jahrgang hilft es einem Weingut ebenfalls, den Wein als Zweitwein abzufuellen und zu verkaufen. Dass die Winzer mit ihrem Zweitwein richtig liegen, beweist, dass andere Laender gleichfalls Zweitweine eingefuehrt haben. Eines der beruehmtesten Beispiele ist seit einigen Jahrzehnten der Valbueno von Vega Sicilia in Spanien. Diesem Beispiel gefolgt ist im Rioja die Kellerei Roda, welche den Roda ll. eingefuehrt hat. Fazit der Zweitweine ist, dass sie zum einen preisguenstiger als die Grand Vins sind. Zum anderen sind die Zweitweine auch oft von grosser Qualitaet. http://www.swr.de/kaffee-oder-tee/tipps-tricks/weinecke/archiv/2002/ 07/18/index.html :Stichwort : Info :Stichwort : Wein :Erfasser : Christina Philipp :Erfasst am : 21.07.2002 :Letzte Aender. : 21.07.2002 :Quelle : Kaffee oder Tee, :Quelle : SWR 18.07.2002 MMMMM MMMMM----- 'Kalorio V1.24' (reg.) nach Meal-Master Title: Reb-Schaedlinge: Der Sauerwurm (Info) Categories: Information, Drinks Servings: 1 Text 1 Info MMMMM------------------------QUELLE------------------------------- - Kaffee oder Tee, - SWR 25.07.2002 - Erfasst von Christina Phil Der Weinbau ist eine einzige Abwehrschlacht. Pilze, Viren, Bakterien und Insekten, alle haben ein grosses Interesse am Lebensraum Rebe und den heranwachsenden Trauben. Nur leider fuehrt dieses Interesse, wenn es uebergross wird dazu, dass die Pflanze eingeht, oder zumindest die Ernte gefaehrdet ist. Derzeit tobt der Sauerwurm. Das ist ein kleiner Wurm von 1mm-1cm Laenge, der die erbsengrossen Trauben draussen jetzt anbohrt und anfrisst. Das ist nicht das schlimmste an ihm: durch die Loecher und Verletzungen, die er anrichtet, oeffnet er den Pilzkrankheiten Tuer und Tor. Vor allem der Botrytis, die in diesem Stadium zur Sauerfaeule fuehrt. Der Sauerwurm tut das nicht aus Boesartigkeit, sondern, weil er Teil der Entwicklungskette eines Tieres ist, das ganz auf die Rebe spezialisiert ist: des Traubenwicklers. Der ist ein Motte. Die legt schon im Mai Eier in die Trauben ab. Aus denen schluepfen Larven (Wuermchen) die als Heuwuermer bekannt sind. Die verpuppen sich nach relativ kurzer Zeit und jetzt im Juli entpuppen sie sich buchstaeblich als Traubenwickler. Natuerlich nur, um loszufliegen und gleich wieder Eier zu legen, Eier, aus denen die Sauerwuermer werden, mit denen wir jetzt zu tun haben. Den Kampf gegen den Sauerwurm fuehren die Winzer auf verschiedene Arten. Chemie im Grosseinsatz: mit allerlei chemischen Stoffen kann man so kleine Tiere wie Insekten leicht tot umfallen lassen. Letztlich leiden darunter aber auch immer grosse Tiere - bis hin zum Menschen - mit. Deshalb werden immer mehr dieser Mittel verboten. Das beruehmte E 605 etwas wird im kommenden Jahr wohl auch in seiner letzten Form nicht mehr eingesetzt werden duerfen. Biologische Waffen: die Natur selbst ist aber auch ziemlich erfinderisch, was Gifte betrifft. Das Bacillus thuringiensis (Bt), ein kleines Bakterium, produziert z. B. eines, von dem man seit fast 100 Jahren weiss. Dieses Gift wird erst im Darm der Insekten aktiviert und loest sie entweder von innen her auf, oder macht es ihnen zumindest unmoeglich weiter zu fressen. Vorteile: Es wirkt nur bei den "schaedlichen" Insekten und laesst Nuetzlinge ungeschoren und ausserdem baut es sich auch noch schnell ab. Deshalb ist es sogar im Bio-Weinbau zugelassen. Totale Verwirrung: ziemlich neu ist eine weitere biologische Technik. Mit ihr soll verhindert werden, dass ueberhaupt Sauerwuermer entstehen. Das geht freilich nur, wenn die Traubenwickler-Motten erst gar keine befruchteten Eier legen. Dazu duerfen die Maennchen und die Weibchen sich nicht finden. Genialer Trick: mit Sexuallockstoffen verwirren die Winzer die Maennchen so sehr, dass die ziellos umherirren und die Eier der Weibchen unbefruchtet bleiben. Dazu haengen die Winzer kleine Ampullen mit diesen Pheromonen an die Reben. Rund 500 je Hektar. Das funktioniert umso besser, je mehr Winzer mitmachen. In Baden-Wuerttemberg werden an die 8000 Ha so unter eine Lockstoff-Glocke gesetzt, dass die Motten nicht mehr wissen wo vorne und hinten ist. Versuche zeigen: oft gelingt es damit den Schaedling voellig unter Kontrolle zu halten und selbst in schlechten Jahren wie 1999 wird der Schaden doch sehr deutlich (auf ein Viertel) begrenzt. Vom richtigen Zeitpunkt: Bei allem drei Methoden gilt: um Erfolg zu haben, muss das Richtige auch zur richtigen Zeit getan werden. Und um die zu ermitteln gibt es kleine Leimfallen. Auch die sind mit dem Sexualhormon bestueckt, das fuer die Motten so unwiderstehlich ist. Sie fliegen drauf - und bleiben kleben. So weiss der Winzer, wann die Motten fliegen und kann sich ausrechen, dass eine bis zwei Wochen spaeter die Wuermer ihr gefraessiges Geschaeft aufnehmen. Vom Stand der Dinge: Wasser gibt es ja genug - das ist das beste, was man derzeit sagen kann ueber die Entwicklung der Reben. Obwohl es fuer den Laien nicht so scheint: der Sommer laeuft gar nicht so schlecht fuer die Reben. Zuviel Hitze und Trockenheit bremsen die Entwicklung naemlich auch. Deshalb halten die Trauben auch einen Entwicklungsvorsprung von einer Woche gegenueber dem langjaehrigen Mittel. Erbsengross sind die einzelnen Beeren jetzt. Und so wie es aussieht koennte es eher zu viel als zu wenig Ertrag geben. http://www.swr-online.de/kaffee-oder-tee/tipps-tricks/weinecke/archi v/2002/07/25/index.html :Stichwort : Info :Stichwort : Wein :Erfasser : Christina Philipp :Erfasst am : 26.07.2002 :Letzte Aender. : 30.07.2002 :Quelle : Kaffee oder Tee, :Quelle : SWR 25.07.2002 MMMMM MMMMM----- 'Kalorio V1.24' (reg.) nach Meal-Master Title: Besitzverhaeltnisse im Weinbau (Info) Categories: Information, Drinks Servings: 1 Text 1 Info MMMMM------------------------QUELLE------------------------------- - Kaffee oder Tee, - SWR 01.08.2002 - Erfasst von Christina Phil Deutschland ist ein Land der Familienbetriebe - Wappen, Traditionen und Jahreszahlen allenthalben. Waehrend in anderen Laendern dieser Erde wenige Grosskellereien dominieren moegen: bei uns ist Weinbau baeuerlich. Denkt man so. Stimmt sicher auch im grossen Ganzen, aber laengst nicht immer. Schoene Worte Ein gutklingender Name ist schon mal eine schoene Voraussetzung um gutklingende Muenze zu machen - das gilt auch im Weingeschaeft. Nicht umsonst z.B. heisst der Badischer Winzerkeller genau so und nicht mehr Zentralkellerei der badischen Winzergenossenschaften. Das ist voellig in Ordnung und dank des Zusatzes "e.G." - eingetragene Genossenschaft ja auch keine Vortaeuschung falscher Tatsachen. Aber auch alter Adel und Wappenzier sind keine Gewaehr, dass sich dahinter nicht schlicht und einfach die Produkte einer Grosskellerei verbergen. Etwa das Weingut Graf Eltz in Eltville, das Ende der 80er aufgeloest wurde und dessen Namen die WIV (ehemals Pieroth) aufgekauft hat, um als Weinhaus Graf Eltz Weine zu vermarkten. Alte Namen Sie sind durchaus nicht immer Gewaehr, dass die Betriebe auch dem Winzer gehoeren. Ein alter Bankier an der Mosel hat sicher nicht unrecht, wenn er mit Blick ueber die Weinberge sagt, das sei alles seins. Immer wenn die Weinpreise mal wieder am Boden liegen, werden Kredite ueberprueft und neue Sicherheiten verlangt. Manchmal, wie im Fall von Schloss Vollrads, einem Renommierbetrieb im Rheingau, gilt das sogar buchstaeblich. Die Nassauische Sparkasse betreibt das Weingut selbst, nachdem der Vorbesitzer ueberschuldet war und kein anderer Kaeufer Interesse hatte. Das Niersteiner Weingut Sankt Antony gehoert der MAN AG, Nobelwinzer Robert Weil in Kiedrich ueberwiegend dem japanischen Mischkonzern Suntory, Schloss Reinhartshausen einer Investorengruppe, Schloss Johannisberg ueber Henkell und Soehnlein letztlich zur Oetker-Gruppe. Neue Formen Ein Weingut, das drei Familien in drei Weinanbaugebieten gehoert. Das gibt es - und das Weingut Johanninger ist nur ein Beispiel fuer neue Formen von Besitzverhaeltnissen. Vorteil: gemeinsam einkaufen und verkaufen ist guenstiger, das Know How der einzelnen Winzer laesst sich besser nutzen. Zunehmend uebernehmen Winzer auch komplette Gueter in der Nachbarschaft und fuehren sie unter dem alten Namen weiter. Damit lassen sich verschiedene Maerkte mit unterschiedlichen Linien beschicken. (Heger in Ihringen, der das Weingut Fischer uebernommen hat, ist ein Beispiel) Manchmal tun sich dazu auch mehrere Partner, Winzer und Nichtwinzer, zusammen (wie im Fall des ehemaligen Binger Renommierbetriebs Villa Sachsen, den jetzt Prinz zu Salm Salm mit Partnern fuehrt). Das ist international durchaus ueblich. So werden neue Regionen fuer den Weltmarkt erschlossen. Einer oder mehrere renommierte Winzer aus bekannten Regionen bauen gemeinsam mit Investoren Weingueter in Newcomer-Gebieten auf. Nichts schlechtes Wenn ein Weingut gar nicht einer alten Winzerfamilie gehoert, sondern einem mehr oder minder anonymen Geldgeber, dann ist das zunaechst ueberhaupt kein Anzeichen fuer schlechte Weine. Im Gegenteil: mehr und mehr zeigt sich, dass Qualitaetsproduktion oft erst einmal Geld kostet. Da muessen neue, bessere Weinberge gekauft werden, teure Technik und mehr Personal. Da geht einer Familie schon mal die Luft aus. Sie braucht mehr als die Bank ihr geben wuerde und verbuendet sich deshalb mit einem risikobereiten Geldgeber. Je nach Vertrag und Einstiegssumme "gehoert" dem dann am Ende rein juristisch der Betrieb. Wenn die ehemaligen Inhaber ihre Position vertraglich gesichert haben, dann koennen sie trotzdem das Ruder in der Hand behalten und die Richtung weiter bestimmen. Internationaler Trend Immer mehr Wein im Angebot und immer weniger Verbraucher, die ihn trinken - weltweit verschaerft das die Marktlage erheblich. Wer mithalten will, muss entweder Super-Premium-Weine anbieten - bei denen spielt Geld keine Rolle - oder aber immer bessere Weine zu immer niedrigeren Preisen. Mehr Flaeche pro Betrieb, High-Tech-Ausruestung im Keller und Marketing-Wissen im Vertrieb. Das ist fuer einen kleinen Familienbetrieb schwierig unter einen Hut zu bringen und zu bezahlen. Der Trend geht also deutlich zu immer mehr Betrieben, in denen kapitalstarke Partner das sagen haben und bei denen nur noch die Fassade so ist wie frueher... http://www.swr-online.de/kaffee-oder-tee/tipps-tricks/weinecke/archi v/2002/08/01/index.html :Stichwort : Info :Stichwort : Wein :Erfasser : Christina Philipp :Erfasst am : 1.08.2002 :Letzte Aender. : 1.08.2002 :Quelle : Kaffee oder Tee, :Quelle : SWR 01.08.2002 MMMMM -- Der einzige Mensch, der sich vernünftig benimmt, ist mein Schneider. Er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich trifft, während alle anderen immer die alten Maßstäbe anlegen in der Meinung, sie passen auch heute noch. George Bernard Shaw